IAA MOBILITY: Viel zu teuer für klassische Fachbesucher (Teil2)

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Von Karl Seiler

Eine „internationale B2B-Plattform für Mobilität“ und ein „Branchentreff für Visionäre, Stakeholder und Entscheider“ sollte IAA SUMMIT in den die Hallen auf dem Messegelände sein. Für klassische Fachbesucher wäre die Ausstellung auf dem Münchener Messegelände durchaus interessant gewesen –   die für nur sechs (!) Messehallen geforderte Eintrittspreis waren aber überzogen.

Die IAA 2023 legte einen besonderen Schwerpunkt auf Mobilitätskonzepte, Radfahrer und Diskussionen zu automobilen Randthemen. Ein wichtiger Bereich wie Reifen – ohne die keine Straßenfahrzeuge möglichst umweltfreundlich rollen – war aber völlig unterrepräsentiert und fand auch im fünftägigen Kongressprogramm kaum Beachtung.

Kein Gedränge, aber oft ein Durcheinander

Die Halle A1 war allein für‘s IAA Main Stage, die Bar Area und die Networking Area der Allianz reserviert. In A2 waren nur die Automarken BMW und Renault, als bekannte Zulieferer Forvia, ZF-Group Mahle, Denso und Valeo sowie Continental vertreten. A3 war vor allem eine große Startup Area mit mehr als 20 internationalen Ausstellern sowie der IAA Blue Stage und dem Cycling & Micromobility Parcours.

In B1 präsentierten Astara, Dongfeng Liuzhou Motor und Leapmotor ihre Fahrzeuge. Dazu kamen drei Samsung-Standflächen, eine weitere Startup Area und staatliche Aussteller. Als einziger reiner Reifenhersteller auf der IAA präsentierte Petlas aus der Türkei auf dem bescheidenen Stand C23 aus seiner reichen Produktpalette von Pkw- über Nutzfahrzeug- bis zu Flugzeugreifen zwischen dem VeloxSport PT741 und dem MultiAction PT565 die neuen Winterreifen SnowMaster 2 und SnowMaster 2 Sport.

Die Volkswagen Group beherrschte mit der Premiere des Volkswagen ID. GTI Concept und dem Messestand mit der größten Fläche die Halle B2, aber auch Magna, Hyundai Mobis und der European High Tech Pavilion nahmen beachtlichen Raum ein. Bescheiden gab sich MG Motor und Opel zeigte – als einzige Stellantis-Marke – auch nur als Einzel-Fahrzeug die Elektro-Studie Experimental auf Goodyear-Reifen mit blau sichtbarem Recyclingmaterial-Anteil und Ronal-Felgen.

In B3 glänzten BYD Europe, Bosch, Schaeffler und Webasto mit großen Standflächen, während Mercedes-Benz für das Concept CLA Class und den Vision One-Eleven der halbe Platz genügte. In der fast leeren Halle C2 gab es schließlich auch noch die Möglichkeit, mit vornehmlich chinesischen Fabrikaten Testfahrten zu buchen und diese „unter Dach“ zu starten bzw. zu beenden.

Hohe Eintrittspreise schreckten vom SUMMIT-Besuch ab

Traditionelle Fachbesucher aus dem Kfz-Handwerk oder -Handel waren durch die Eintrittspreise ebenso abgeschreckt wie stärker interessierte Kunden: Ein Tagesticket kostete als Online-Ticket 175 Euro und das Youngster-Ticket für Schüler, Studenten, Auszubildende und Freiwilligendienst-Leistende 59 Euro. Erst vor Ort gelöst, waren für Offline-Tickets 220 bzw. 75 Euro. Darin war aber die ÖPNV-Nutzung im Stadtgebiet München ebenso nicht eingeschlossen wie in einem Mobile Ticket – nur ein Print@home-Ticket auf Papier galt im ÖPNV.

Mit der GoGreen-Ticketoption konnte für vier Euro mehr pro Ticket ein Beitrag für die entstandenen Treibhausgasemissionen bei An- und Abreise geleistet werden. Nur Jugendliche bis einschließlich 14 Jahren hatten in Begleitung Erwachsener freien Eintritt und erhielten ihr Ticket vor Ort. Für 2025 ist der VDA wohl noch einmal an München gebunden – wie es danach mit der IAA (mit oder ohne MOBILITY) weitergeht, erscheint aber völlig offen. (autour24/KaSe)

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