Mazda 2 – ein Kleiner für große Ansprüche

 

Wer Kleinwagen geringschätzig betrachtet, liegt schief. Sicherlich gab es Zeiten, da waren sie nur mini und billig. Heute schwimmen auch sie auf der Premium-Welle, sind gewachsen und besitzen oft die gleiche Technik, die auch unter den Hauben der Großen schlummert. Beispiel neuer Mazda 2.

Seit die Marke aus Hiroshima sich dem Kodo-Design verschrieben hat, geht der Weg ohnehin steil nach oben. Wie auch immer man Kodo definieren mag – es sieht verdammt gut aus, auch beim Mazda 2. Der steil stehende Grill ist dreidimensional, die Fahrerkabine zurück versetzt, die Formen dynamisch und muskulös. Auch ist der Kleine kein Kleiner mehr. Der ausschließlich als Fünftürer lieferbare Mazda 2 ist in der Länge um 14 Zentimeter auf 4,06 Meter und in der Höhe um zwei Zentimeter auf 1,49 Meter gewachsen. Das sind Dimensionen, die eher auf Kompaktformat hindeuten. Der Kofferraum schluckt zwischen 280 und 950 Liter. Da die Vorderachse um acht Zentimeter nach vorne wanderte, ist nun auch ordentlich Platz im Innenraum: vier sitzen bequem, ohne anderen Passagieren auf die Pelle rücken zu müssen. So sind die Ambitionen der Mazda-Macher durchaus realistisch, Polo und Co. das Leben etwas schwerer zu machen.

Ein Blick auf das Innenraumdesign hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Es ist zwar hochwertig, das Dunkelgrau der Grundausstattung wirkt aber trist. Also die Geldbörse etwas weiter auf und ein paar Euro für die Individualisierung locker gemacht. Der Aha-Effekt, der mit Personalisierungs-Paketen erzielt wird, ist genial. Absolutes Highlight: das Sondermodell „White Edition“ mit cremefarbenen Teilledersitzen, roten Streifen und Nähten sowie seidenmatten Chromakzenten. Hier lebt es sich wie in einer Nobelkarosse – aussteigen will keiner mehr. Verblüffend ist die Ergonomie des Zweizonen-Cockpits. Eine Zone steht für alles, was direkt mit dem Fahren zusammenhängt, eine für Konnektivität und Infotainment. Hier findet sich das Bediensystems MZD Connect mit Head-up Display, 7-Zoll-Touchscreen und Dreh-Drück-Stellrad. Die Basisausstattung mit Audio-System, elektrischen Fensterhebern vorne und hinten sowie Zentralverriegelung ist gut. Klima kostet 1000 Euro Aufpreis. In den besten Ausstattungsversionen sind Spurhalte- und City-Notbremsassistent Serie. Optional sind die neuen Voll-LED-Scheinwerfer für 650 Euro.

Der Fahrspaß, der sich in Dynamik und Agilität äußert, ist in der neuen Generation deutlich höher. Der 970 Kilo leichte Mazda 2 ist erwachsen, macht eine gute Figur – egal ob auf Autobahn, Landstraße oder in der Stadt. Das Kurvenverhalten ist vorbildlich, die Lenkung präzise – der Kleine fährt verzögerungsfrei dahin, wo der Fahrer hinlenkt. Der Fahrkomfort ist passabel, lediglich mit dem Ausfiltern kurzer Querrinnen hat das Fahrwerk etwas Probleme.

Mazda offeriertdrei 1,5-Liter-Benziner (Norm-Verbrauch zwischen 4,5 und 4,9 Liter) in drei Leistungsstufen mit 75 PS (ab 12 790 Euro), mit 90 PS (ab 15 290 Euro) und mit 115 PS (ab 18 790 Euro). Außerdem den neuen 1,5-Liter Diesel (105 PS, Verbrauch 3,4 Liter, 17 290 Euro). Wer sich für 75 PS entscheidet, erhält ein Auto, dem an Steigungen schnell mal die Puste ausgeht. Die höheren Leistungsstufen sind deutlich agiler. Wenig überzeugend ist die Sechsgang-Automatik für 1500 Euro Aufpreis. Ein guter Fahrer schaltet effektiver. (autour24net/khf)

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