Honda CRV – Hellseher bei Spurwechsel

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Von Klaus H. Frank

„Wir sind zurück“, sagt Honda-Sprecher Ko Yamamoto bei der Vorstellung des facegelifteten Geländewagens CRV. Der Japaner kündigt aber nicht nur den renovierten SUV an, sondern für 2015 auch die Überarbeitung der kompletten Modellpalette. Zeit wird‘s. Nun also der Neustart (ab 21. März) mit dem Honda CRV, der hierzulande eher selten gesichtet wird. Aber: Global betrachtet ist er ein absoluter Highflyer. Er zählt zu den beliebtesten SUV weltweit.

Um den CRV besser auf den europäischen Geschmack abzustimmen, hat Honda beim Facelift sehr tief in den Schminktopf gegriffen. Vielleicht etwas zu tief. Chrom-Applikationen blinken und glitzern gleich in drei verschiedenen Schattierungen und lassen Front und Heck überladen erscheinen. Nicht dass er unschön wäre, der CRV, im Gegenteil: Er wirkt muskulös, sportlich und elegant. Aber weniger ist manchmal eben mehr. Für Strahlkraft im wahrsten Sinne des Wortes sorgen die Frontscheinwerfer und Heckleuchten, die nun in LED-Technik ausgeführt sind. Auch innen ist der CRV mit einer Chromleiste am Armaturenbrett aufgehübscht, glänzt aber vor allem mit dem neuen Infotainmentsystem „Honda Connect“, ein Android-basiertes System mit Touchscreen. Es ermöglicht Zugang zum Internet und die Einbindung des Smartphones über Bluetooth, USB und Mirror-Link.

Wichtiges findet, wie so oft, im Verborgenen statt – also unter dem Blechkleid. Dort will Honda mit einem kleineren Diesel und einer nagelneuen Neun-Gang-Automatik die beste Balance zwischen Leistung und Verbrauch herstellen. Der neue, etwas rau laufende 1,6-Liter-Diesel leistet 160 PS, besitzt die Kraft von 350 Nm bei 2000 Touren und ersetzt den alten 2,2-Liter mit 150 PS. Der Normverbrauch schrumpft so von 5,6 auf 4,9 Liter. Nach einer zweistündigen Ausfahrt registrieren wir im Sieben-Zoll-Display den Verbrauch von 5,9 Litern. Das ist okay für einen 1,7-Tonner mit Allradantrieb. Für den Sprint auf 100 braucht der CRV exakt zehn Sekunden, der Top-Speed beträgt 197 km/h. Das Fahrverhalten des sehr komfortabel ausgelegten CRV ist ausgesprochen gutmütig.

Honda hat darauf Wert gelegt, dass die Fahrerposition im CRV genau wie in einem Pkw angelegt ist. Also kein mühsames Hochklettern auf den Sitz und nerviges wieder Runterrutschen, bei dem die Hosenbeine stets ungewollt die verschmutzten Einstiegsleisten sauberwischen. Das Raumgefühl ist blendend, das Kofferraumvolumen mit maximal 1669 Liter riesig – sogar zwei Mountainbikes passen rein, nachdem die Rückbank ruckzuck zusammengefaltet ist.

Ganz toll ist die Weltneuheit „adaptive Tempomat i-ACC“. Die nämlich hat quasi hellseherische Fähigkeiten. Sie kann das Einscheren von Fahrzeugen links und rechts vor einem auf die eigene Fahrspur bis fünf Sekunden vorher erkennen und bei Bedarf die Geschwindigkeit herunterregeln, so dass es nicht zum Zusammenstoß kommt. Der adaptive Tempomat i-ACC arbeitet mit Kamera und Radar und basiert laut Honda auf der Erforschung des typisch europäischen Fahrverhaltens.

Die Preise: Der von uns gefahrene Honda CRV mit dem 160-PS-Diesel kostet bestausgestattet mit Automatik 41 390 Euro. Basis und deutlich günstiger ist ein 155-PS-Benziner für 23 490 Euro, der, wie auch der Einstiegsdiesel mit 120 PS (26 655 Euro), nur über die Vorderräder angetrieben wird. (autour/khf)

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