Ford arbeitet konsequent an seiner elektrischen Neuausrichtung

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Von Klaus H. Frank

Von der Entscheidung der Ford-Zentrale, künftig im Werk in Valencia und nicht in Saarlouis Fahrzeuge auf einer neuen Ford Elektro-Fahrzeugarchitektur zu produzieren, sieht sich das Stammwerk in Köln nicht betroffen. Dort strebt  Ford konsequent die elektrische Neuausrichtung an und investiert in den nächsten Jahren mehr als zwei Milliarden Dollar in den Standort am Rhein. Ab 2030 will Ford in Europa dann keine Pkw mehr mit Verbrennungsmotor verkaufen. Schon ab 2026 sollen alle Pkw-Modelle entweder über eine batterieelektrische oder über eine Plug-in-Hybrid-Variante verfügen.

Ende 2023 soll am Standort Köln das erste rein batterieelektrische Kompaktmodell  auf Basis des MEB von Volkswagen vom Band laufen. Geplant ist die Fertigung eines „mittelgroßen, fünfsitzigen Crossover mit rund 500 Kilometer Reichweite“. Bei diesem ersten rein elektrischen Volumenmodell soll es jedoch nicht bleiben. Ab 2024 soll in Köln ein zweites E-Auto gebaut werden – vermutlich ein kleineres Fahrzeug -, angesiedelt im B-Segment. Ford bezeichnet es als  „Sport-Crossover“. Die Elektrifizierung des Portfolios ist für Ford aber auch mit diesem zweiten E-Modell in Köln nicht abgeschlossen. Von 2024 an soll das meistverkaufte Ford-Modell in Europa, der Puma, als reines E-Modell angeboten werden, produziert im rumänischen Werk Craiova. Außerdem kommen vier neue Elektro-Versionen aus der Transit-Baureihe dazu.

All dies ist auf die Zukunft ausgerichtet – aber auch „im Jetzt“, finden sich im Ford-Portfolio Elektrofahrzeuge, die aufhorchen lassen. Allen voran natürlich der Mustang Mach-E (hier eine ausführliche Vorstellung), der nun auch einen extra starken Bruder an der Seite hat, den Mach-E GT. Wohl niemand erwartet hinter dem eher unspektakulärem Auftritt, der eher an einen SUV denn an einen Abkömmling der 60er-Jahre-Legende Mustang erinnert,  die Leistungen einen Supersportwagens. Mit seiner Leistung von 487 PS und dem maximalen Drehmoment von 860 Newtonmetern dürfte er bis zu seiner Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h viele laut röhrenden flachen Flitzer in Grund und Boden fahren, denn mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 in nur 3,7 Sekunden kann nicht jeder mithalten.

Wer nun glaubt, dass bei diesem Leistungs-Feuerwerk die Kapazität der Batterie und damit auch die Reichweite schnell am Nullpunkt angekommen sein sollte, sieht sich positiv überrascht. Mit seiner 98,7 kWh-Batterie (nutzbar 88 kW/h) besitzt er die erstaunliche Reichweite von 500 Kilometern. Ist die Batterie dennoch ziemlich leergelutscht, dann kann sie mit maximal 150 kW am DC-Schnelllader in nur 45 Minuten wieder auf 80 Prozent ihrer Kapazität geladen werden. Der Preis des Mach-E GT:  72 900 Euro.

Von einem ganz anderen Kaliber ist das neueste E-Modell von Ford, das in die Kategorie Nutzfahrzeuge einzuordnen ist. Es ist der E-Transit, der mit 184 PS ansprechende Leistungen und die ordentlich Reichweite von etwa 250 Kilometer bietet. Wer mehr Power braucht, kann zum stärkeren E-Transit greifen, der stolze 269 PS leistet.

Geliefert werden kann der E-Transit in 25 Varianten, unter anderem als Kastenwagen-Doppelkabine oder als Fahrgestell mit Einzelkabine mit drei verschiedenen Radständen und zwei unterschiedlichen Dachhöhen. Das zulässige Gesamtgewicht variiert zwischen 3,5 bis 4,25 Tonnen.

Mit einer Länge von 5,98 und einer Breite von 2,47 Metren bietet er genügend Frachtraum für Ladegut, das bis zu einem Gewicht von 1758 Kilogramm zugepackt werden darf.  Die Kapazität der Batterie liegt bei 68 kWh. An einer Gleichstrom-Ladestation kann sie von 15 Prozent nach 35 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen werden.  An einer 230 Volt Wechselstrom-Haushaltsdose dauert es 8,2 Stunden. Der Elektro-Transporter startet mit einem Nettopreis von 55 845 Euro.

Bei einer Roadshow konnten sich Fachjournalisten aber nicht nur über die Initiativen in Sachen Elektromobilität informieren, sondern auch einen Blick auf Fahrzeuge werfen, die jüngst ein Update erhalten haben, so zum Beispiel der Dauerbrenner Fiesta. Das Erfolgsmodell besitzt nun neue Fahrer-Assistenzsysteme sowie eine fortschrittliche Mild-Hybrid-Antriebslösung: Zum umfassenden Facelift kommen nun erstmals LED-Scheinwerfer (Abblendlicht, Fernlicht, Tagfahrlicht) in allen Modellvarianten serienmäßig zum Einsatz. Im Zusammenspiel mit den adaptiven LED-Matrix-Scheinwerfern (Option) ermöglichen sie blendfreies Fernlicht und passen den Lichtkegel adaptiv der Verkehrssituation an – dies führt zu einer noch besseren Ausleuchtung der Straße. Ein weiteres Novum ist die 12,3 Zoll große digitale Instrumententafel, mit dem die Bedienung ein höheres Level erreicht. Der lokale Gefahrenwarner (Local Hazard Information) und die Falschfahrer-Warnfunktion (Wrong-Way Alert) gehören zu den zahlreichen hoch entwickelten Assistenzsystemen, die jetzt ebenfalls zum ersten Mal in die Ford Fiesta-Baureihe einziehen.

Der Ford Fiesta ST, die Hochleistungsversion der Baureihe, erhielt ebenfalls ein umfassendes Facelift und wird nun künftig ausschließlich als 5-Türer in der Ausstattungsversion „X“ ausgeliefert. Ganz deutlich spiegelt sich der Performance-Anspruch des Ford Fiesta ST X in diesen Zahlen wider: Beschleunigung von null auf 100 km/h in 6,5 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 230 km/h. Die Power für diese Fahrleistungen liefert ein EcoBoost-Turbobenziner mit drei Zylindern, der aus 1,5 Liter Hubraum eine Leistung von 147 kW (200 PS)* bei 6.000/min generiert. Das Drehmoment erreicht seinen Maximalwert von 320 Nm zwischen 1.600 bis 4.000 Touren. Die Preise für den sportlichen Ford Fiesta ST starten bei 28 500 Euro.

Beim aufgewerteten Focus ist vor allem die Variante ST hervorzuheben. Der von Ford Performance entwickelte Ford Focus ST überzeugt mit einem neuen Auftritt, profitiert dabei unter anderem von sportlichen Design-Elementen, attraktiven Leichtmetallrädern, der exklusiven Karosseriefarbe Mean Green Metallic sowie neuen, 14-fach verstellbaren Ford Performance-Sportsitzen, die Ford selbst entwickelt hat.
Das sportliche Top-Modell der Ford Focus-Baureihe ist, wie bisher, als 5-türige Limousine und in der Kombi-Variante Turnier verfügbar – und zwar als 2,3-Liter-EcoBoost-Turbobenziner wahlweise mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe oder mit einem 7-Gang-Automatikgetriebe (Wandler). Der bislang für Limousine und Turnier ebenfalls lieferbare EcoBlue-Turbodiesel mit 140 kW (190 PS) wird nicht mehr angeboten. Verkaufspreise: ab 37.650 Euro (Limousine, 5-türig) beziehungsweise ab 38.850 Euro (Turnier).

Seit Ende 2020 steht der Puma ST, das erste europäische Performance Crossover-SUV von Ford, an der Spitze der Puma-Modellfamilie. Als Kraftquelle dient dem Puma ST die 200 PS starke Version des EcoBoost-Turbo-Direkteinspritzers mit 1,5 Liter Hubraum. Dieser Dreizylinder-Motor beschleunigt den Puma ST in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Für den Puma ST ist auf Wunsch ein mechanisches Sperrdifferenzial von Quaife für die angetriebene Vorderachse lieferbar. Es ist – zusammen mit der ST-Launch Control und der ST-Performance Schaltanzeige – Bestandteil des Performance-Pakets. Das Sperrdifferenzial optimiert die Traktion, was sich sowohl in verbessertem Fahrverhalten als auch in minimiertem Untersteuern vor allem am Kurvenausgang niederschlägt. Die Sperre verhindert ein Durchdrehen des entlasteten Rads auf der Kurveninnenseite und leitet das Antriebsmoment dem Rad mit dem besseren Grip zu.

Vier Fahrmodi setzen die Vielseitigkeit des Puma ST auf der Straße in Szene. Die Fahrer können dabei sehr unterschiedliche Charakteristika wählen und das große Potenzial des Performance-Crossover SUV nutzen. Während der rundstreckentaugliche „Rennstrecken“-Modus den maximalen Fahrspaß in den Mittelpunkt stellt, legt der erstmals in einem ST-Modell wählbare „Eco“-Modus den Schwerpunkt auf besonders effizientes Fahren.

Der Puma ST ist in den Ausstattungsversionen „ST“ ab 33 900 Euro und „ST-X“ ab 35 900 Euro bestellbar. Für beide Varianten sind jeweils sieben Karosserie-Lackierungen lieferbar – von Frozen White bis zu Mean-Green-Metallic. (autour24/khf)

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