Viertüriger Super-Käfer – den Volkswagen nicht mehr gebaut hat

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Von Karl Seiler

 Ein etwas breiter und höher gebauter Käfer mit großzügiger Verglasung, deutlich mehr Innenraum und nicht zuletzt vier Türen war 1972 eine Studie des VW-Designchefs Herbert Schäfer, der bis 1993 in Wolfsburg amtierte. Auf der Basis des zwei Jahre zuvor schon technisch aufwendig geänderten VW 1302 wollte Volkswagen damit die verschärften Sicherheitsvorschriften in den USA erfüllen, ohne die traditionelle Form und das bewährte Konzept aufzugeben.

In den 50er und 60 Jahren gab es bereits eine Reihe von Versuchen, einen Nachfolger für den 1938 als KdF-Wagen vorgestellten Käfer zu entwickeln – bis hin zum bereits in Nullserie gefertigten EA 158, für den 1969 noch das „Aus“ kam. Stattdessen wurde 1970 der weniger äußerlich, als vielmehr unter dem Blechkleid gründlich überarbeitete VW 1302 mit Schräglenker-Hinterachse, Federbein-Vorderachse und neuem Vorderwagen präsentiert.

Länge, Breite und Radstand wurden beibehalten

Der bot zwar einen um 86 Prozent vergrößerten Kofferraum und bessere Fahreigenschaften – bei einem Frontalaufprall hätten die Köpfe von Fahrer und Beifahrer aber weiterhin die Windschutzscheibe berührt. Bei der Schäfer-Studie wurden die äußeren Abmessungen des Käfers und der 1970 um zwei Zentimeter verlängerte Radstand des 1302 beibehalten.

Zwischen den weiterhin stark ausgewölbten Kotflügel sollten die Trittbretter etwas schmaler werden, da die Seitenwände geringfügig nach außen rückten. Ganz an den Rand des Umrisses gerückt wurden die unveränderten Rundscheinwerfer und die vergrößerten Rückleuchten im Stil der späteren „Elefantenfüße“. Wuchtige Kasten-Stoßstangen mit integrierten Dämpferelementen hätten geholfen, US-Vorschriften  zu erfüllen.

Deutlich verbreiterte Hauben an Front und Heck

Die trapezförmige Fronthaube mit leichter Mittel-Sicke und waagrechter Unterkante zwischen den markanten Ecken betont die Breite des Super-Käfers ebenso, wie die deutlich vergrößerte Rückscheibe, unterhalb der es keine Lüftungsgitter mehr gab.  Die nunmehr waagrecht angeordneten 25 Lüftungsschlitze rutschen in die Klappe über dem luftgekühlten Heckmotor.

Dieses Designkonzept eines Viertürers war, zumindest nach VW-Standards der 70er Jahre, absolut radikal – andererseits zeigen Cutaway-Zeichnungen aber auch eine zweitürige Version und so sieht es aus, als ob vier- und zweitürige Versionen dieses weiterentwickelten Käfers in Betracht gezogen wurden. (autour24/KaSe)

 

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