Offroad-Camper für die Weltreise

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Die Touristik & Caravaning in Leipzig präsentierte heuer nicht nur klassische Wohnwagen und Reisemobile namhafter Hersteller wie Hobby, Fendt, Knaus, Hymer, Dethleffs, Sunlight und Carado – erstmals wurden bei Mitteldeutschlands größter Reisemesse auch Expeditionsfahrzeuge gezeigt, mit denen sich die Welt umrunden lässt.

Eine eigene, stilechte Offroad-Fläche in Halle 1 war die Plattform, auf der Aussteller ihr Know-how und Offroad-Enthusiasten ihre Leidenschaft teilten. Neben den aktuellsten geländegängigen Mobilen boten die (meist kleineren) Hersteller Expertenwissen rund um individuelle Spezialanfertigungen und Aufbauvarianten. Damit sprach die Leipziger Messe vor allem junggebliebene, aktive Best-Ager an und zeigte Möglichkeiten fernab des typischen Caravanings.

Bimobil aus Oberpframmern bei München kann inzwischen auf 40 Jahre Reisemobilbau zurückblicken. Das Angebot reicht von abnehmbaren husky-Kabinen für Pick-ups bis zu Spezialmobilen auf Lkw-Fahrgestellen oder Unimog. Jüngstes Modell bei den Expeditionsfahrzeugen ist ab 180.560 Euro der bewusst niedrig gebaute EX 412 mit einer Kabine aus verschweißtem Aluminium-Rahmen, Aluminium-Außenhaut und einem soliden Möbelbau – auf einem 132 kW/180 PS starken Iveco Daily Allrad, der mit 3,80 Meter Radstand und 5,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht als Diesel die Abgasnorm Euro 6 erfüllt.

Burow aus Mering bei Augsburg hat sich über den Ausbau von Kastenwagen zu Reisemobilen hinaus fest montierten Kabinen für Pick-ups zugewandt. Seit genau zwei Jahren gibt es ab 67.280 Euro den OMAN auf der Basis des Ford Ranger – mit 96 kW/130 PS oder 118 kW/160 PS starkem 2,2-LiterTDCI-Vierzylinder, Allradantrieb und 3,5 Tonnen Anhängelast bei 3,2 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Energieversorgung ohne Gas, 85 Liter Frisch- bzw. 42 Liter Abwasser in isolierten Tanks, Durchstieg zum Fahrerhaus und von außen zugängliche Staufächer sind Highlights des OMAN.

Terranger Automobile aus Neidenstein im Rhein-Neckar-Kreis ist ein Spezialist für modifizierte Camper-Modelle von Volkswagen und Mercedes: Der VW T6 4motion Multivan Offroad-Camper und der Mercedes 4×4 Offroad-Camper auf Basis von Vito oder V-Klasse verfügen über alle Komponenten, die für eine Reise abseits der Straßen hilfreich sind. Dazu zählen All-Terrain- oder  Mud-Terrain-Reifen auf größeren Rädern, Fahrzeug-Höherlegung, begehbarer Dachträger, herausnehmbare Heckküche mit Bettfunktion und elektrische Seilwinden. Jüngste Entwicklung ist ein Unterfahrschutz aus solidem Aluminium – am Bug acht und unter dem Wagenboden noch vier Millimeter stark.

Bereit für das große Abenteuer ist der Moghome von Ziegler Adventure aus Pöttmes bei Augsburg mit über 7,5 Tonnen Leergewicht und einem Preis von mehr als 300.000 Euro. Weder Steigungen von bis zu 110 Prozent, Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius und Wassertiefen bis zu 1,20 Meter halten dieses Fahrzeug auf Basis des 170 kW/231PS starken Mercedes-Unimog U 4023 auf. Der 4,25 Meter lange und 2,32 Meter breite Aufbau mit zwei Meter Stehhöhe ist offiziell von Mercedes zertifiziert. Webasto-Dieselkombiheizung, Solar-Stromversorgung, über Tisch und Seitenbänke absenkbares Doppelbett,  hochwertige Küchenausstattung und Nasszelle mit getrennter Dusche machen autark.

Individuelle Umbauvarianten und erstklassige Handarbeit machen auch bei anderen Herstellern große Geländefahrzeuge, Kastenwagen und Pick-ups weltreisetauglich. Tischer Freizeitfahrzeuge aus dem fränkischen Kreuzwertheim zeigte in Leipzig so komfortable wie bewährte Absetzkabinen, die Platz für bis zu vier Personen bieten. Holz & Form brachte die Wohnkabine der Marke Thokie mit und bot darauf eine riesige Markise, die Seiten und Heck schützt. Orthos Reisemobile aus Neunkirchen am Brand bei Nürnberg setzt beim kompakten Alkovenmobil Alai und dem (auf der Messe nicht gezeigten) Expeditionsmobil Mira auf GfK-Wohnkabinen mit sechs Zentimeter Wandstärke.

Text und Fotos: Karl Seiler

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