Von Karl Seiler
Nur rund dreihundert, mindestens 20 Jahre alte Fahrzeuge aller Art kamen heuer zum vierten Treffen der Old- und Youngtimerfreunde nach Pleystein – der angekündigte, gelegentliche Regen hielt vor allem Zweiradfahrer von einem Besuch ab, während ältere Traktoren ohne und Vorkriegs-Autos mit leichtem Verdeck recht zahlreich vertreten waren.
Die Nutzung des Parkplatzes und der Wiese hinter der Zottbachschule hatte die Stadt Pleystein wieder großzügig erlaubt. Unter ihrem 1. Vorsitzenden Manuel Schwandner und seinem Stellvertreter Martin Neuber arbeiteten fast alle Mitglieder der Old- und Youngtimerfreunde in blauen T-Shirts engagiert mit. Wegen des schlechten Wetters wurde keine Teilnahme-Gebühr kassiert – vor der Einweisung auf die Stellplätze aber auch kein Erinnerungsgeschenk ausgegeben.
Neben den Tischen und Bänken im Freien war aber auch noch ein geräumiges Zelt für Teilnehmer und Besucher aufgestellt Neben üblichen Grill-Spezialitäten gab es mittags Schäufele mit Knödel und Kraut sowie später Kaffee und Kuchen. Für die Traktoren fand nachmittags eine kleine Rundfahrt durch die Pleysteiner Altstadt statt und für alle anderen Teilnehmer auf zwei, drei, vier oder sechs Rädern ging eine längere Tour über Moosbach.
Mopeds, Beiwagen-Gespanne und Traktoren jeder Größe
Die Palette der kleineren Zweiräder reichte von Mopeds und Kleinkrafträdern der Fünfziger Jahre wie NSU Quickly oder Kreidler Florett bis zu zwei Sachs-Modellen, die ein findiger Landwirt hinten auf seinem großen Schlepper transportierte. Zu den Motorrädern und Motorrollern kamen noch drei Gespanne mit Zweizylinder-Boxermotor: Eine grüne Original-BMW der Bayerischen Landpolizei, eine graues Ural-Modell im Military-Look und eine chinesische Chang Jiang CJ 750 mit zweisitzigem Seitenwagen.
Kleinere Ackerschlepper aus der Nachkriegszeit waren heute fast vergessene Modelle von Bautz, Eicher, Fahr, Güldner, Hanomag, Lanz oder MAN. Jüngere und größere landwirtschaftliche Zugmaschinen stammten von Deutz, Fendt, Fiatagri, Ford, John-Deere, Massey-Ferguson, MB-Trac oder Zetor. Ein im Forstbetrieb eingesetzter Unimog beeindruckte mit extra-breiten Reifen und großer Gloggler-Doppelwinde.
Unterschiedlichste Old- und Youngtimer aus aller Welt
Star des Treffens war wieder der in 1923 in Schweden auf ein Ford T-Truck-Fahrgestell aufgebauter Omnibus, der nun in Pleystein beheimatet ist. Weitere Fahrzeuge aus den 20er und 30er Jahren waren US-amerikanische T- und A-Modelle von Ford sowie aus der damaligen Tschechoslowakei ein blauer Tatra Typ 54 – mit dem ersten, von Ferdinand Porsche entwickelten 1,5-Liter-Vierzylinder-Boxermor, der Luftkühlung hatte. Mit beplanktem Holzaufbau kostete er 1930 stolze 8.100 Reichsmark.
Zahllose offene und geschlossene Serien-Autos aus den letzten sechs Jahrzehnten, die teilweise liebevoll verfeinert oder gar getunt waren, rundeten das bunte Bild auf der grünen Wiese ab. Ihre Herkunftsländer reichten von Ost- und Westdeutschland über England, Frankreich und die Tschechische Republik bis Japan und die USA. Eine bildhübsche BMW Isetta war ebenso darunter wie ein Audi 100 Coupé. Sportliche BMW- und Glas-Typen ergänzten auffällig lackierte Mazda MX-5 Roadster, verschiedenste Mercedes-Modelle sowie nicht zuletzt VW Käfer. An einem Käfer-Cabrio aus Mittelfranken hing sogar ein QEK Junior – ein bis 1990 in der DDR gebauter Wohnanhänger mit selbsttragendem Polyester-Aufbau und Hubdach. (autour24/KaSe)