Von Klaus H. Frank
Nach einer „Sitzprobe“ vor etwa drei Monaten in Frankfurt, hatte Mitsubishi nun die Fachpresse nach Portugal eingeladen, um den neuen ASX unter strahlender Frühlingssonne auch live erfahren zu können. Hatten wir damals in der Berichterstattung den neuen ASX ganz generell betrachtet https://wp.me/p5BmyA-ctd, so wollen wir uns nun auf die Motorisierung, Ausstattung, Preise und die ersten Fahreindrücke konzentrieren.
Wie ja nun mittlerweile nicht nur Insider wissen: der Mitsubishi ASX ist eigentlich ein Renault Captur und unterscheidet sich optisch lediglich durch minimale Retuschen (anderes Logo und Schriftzüge) an Front und Heck vom französischen Zwilling. Wie kam´s zu diesem Deal? Der neue ASX entstand als logische Folge aus der Zusammenarbeit von Mitsubishi mit Renault und Nissan, vor allen Dingen um den Kostendruck zu senken, dem mittlerweile ja alle Hersteller unterliegen. Da diese Kooperation allerdings noch ziemlich am Anfang steht, musste sich Mitsubishi entschließen, den Captur nahezu ungefiltert als ASX zu übernehmen, denn Händler und Kunden warten sehnsüchtig auf ein neues Modell der beliebten japanischen Marke. Nun also steht er beim Händler.
Logische Folge der schnellen Kooperation: Unter der Haube des Crossovers Mitsubishi ASX stecken ausschließlich französische Triebwerke – elektrische und auch ein klassischer Verbrenner. Der Benziner ist das Basismodell und schöpft seine Leistung von 91 PS aus einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo-Triebwerk und Sechsgang-Schaltgetriebe. Diese kleine Maschine ist zwar keine Ausgeburt an Temperament, liefert aber dennoch Leistungen, mit denen vor allem Wenig-Fahrer mehr als zufrieden sein können. Den Sprint auf 100 erledigt der Dreizylinder in 14 Sekunden und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 168 km/h. Der Kraftstoffverbrauch pendelt zwischen 5,3 und 6,8 Liter, je nachdem, wie schwer der rechts Fuß auf dem Gaspedal lastet.
Wer den Elektrifizierungstrend nicht verpassen will, findet beim ASX drei Alternativen. Topmodell ist der ASX als Plug-in Hybrid mit einem 1,6-Liter-Benziner und zwei Elektromotoren, die gemeinsam eine Systemleistung von 117 kW/159 PS bieten. Die 10,5-kWh-Fahrbatterie ermöglicht eine rein elektrische Reichweite bis zu 49 Kilometer (innerorts bis zu 64 Kilometer). Der Kraftstoffverbrauch soll bei 1,4 – 1,3 Liter liegen, der Stromverbrauch bei 13,5 – 13,2 kWh. Die Beschleunigung auf 100 vergeht in flinken 10,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt elektrisch bei 135 km/h, als Hybrid bei 170 km/h.
Der ASX fährt als erstes Mitsubishi Modell in Europa nun auch mit einem Vollhybridantrieb. Dieser kombiniert einen 59 kW/94 PS starken 1,6-Liter-Benziner mit zwei Elektromotoren (je 36 kW/49 PS) und einem automatischen Multi-Mode-Getriebe für eine Gesamtleistung von 105 kW/143 PS. Den Sprint auf 100 schafft der Hybrid in 9,9 Sekunden, die Spitze liegt bei 170 km/h.
Ordentlich Power und Effizienz verspricht ein 1,3-Liter-Turbo-Benzindirekteinspritzer, wahlweise mit 103 kW/140 PS (0-100 in 10,3 Sekunden, Spitze 196 km/h) und Sechsgang-Schaltgetriebe sowie mit 116 kW/158 PS (0-100 in 8,5 Sekunden, Spitze 204 km/h) und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (7DCT). Den ohnehin schon kraftvollen Triebwerken hilft zudem ein 12-Volt-Mildhybrid-System auf die Sprünge, das beim Verzögern und Bremsen Energie zurück gewinnt und die damit gewonnene Kraft dem Benziner beim Beschleunigen zur Verfügung stellt.
Die Fahreigenschaften des Fronttrieblers sind komfortabel – was soll auch sonst von einem französischen Fahrzeug erwartet werden, auch wenn es nun ein Mitsubishi ist. Die Lenkung ist im Härtegrad verstellbar – der sportliche Modus gefällt am besten.
Welche Ausstattungsdetails finden wir im ASX und wo liegen die Preise? Die Einstiegsvariante „Basis“ (mit 1.0 Benziner) zum Preis ab 24 690 Euro besitzt unter anderem Bi-LED-Scheinwerfer, eine Tempoautomatik, eine um 16 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank sowie eine Klimaanlage und einen höhenverstellbaren Fahrersitz. Im Innenraum findet sich serienmäßig ein 7-Zoll-Infotainment-System mit Touchscreen und kabelloser Smartphone-Anbindung sowie zwei USB-Schnittstellen. Die Ausstattungsvariante „Plus“ ab 26 490 Euro besitzt zudem elektrische Außenspiegel und verdunkelte Privacy Glasscheiben ab der B-Säule. Ein Smart-Key-System mit Start-Stopp-Knopf, ein beheizbares Lederlenkrad und Sitzheizung für die Vordersitze sorgen für Komfort.
Das Mild-Hybrid-Modell (140 PS) Variante „Plus“ startet bei 28 390 Euro, die „Intro Edition“ mit 158 PS beginnt ab 33 890 Euro und ergänzt die Variante „Plus“ um einigen Zierrat sowie höhenverstellbare Stoff-/Kunstledersitze und das Multi-Sense-System mit 3D-Navigation über das 10.25-Zoll-Display. Noch eins drauf setzt das Ausstattungspaket „Top“ ab 36 890 Euro mit elektrischem Glasschiebedach, einem Infotainment mit „Bose“ Sound-System mit neun Lautsprechern einschließlich Subwoofer und induktiver Smartphone-Ladefunktion geboten. Der elektrische Fahrersitz (Leder) besitzt eine manuell einstellbare Lendenwirbelstütze. Stilvoll und schick sind Dekorelemente in dunkler Holz-Optik.
Selbstverständlich besitzt der ASX auch alle gängigen Sicherheitssysteme (abhängig von der Ausstattungsversion) wie einen aktiven Spurhalter, Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent inklusive Fußgänger- und Fahrraderkennung, Verkehrszeichenerkennung, Totwinkelassistent, Rückfahrkamera, Tempoautomatik und Fernlichtassistent.
Der Hybrid startet mit 30 990 Euro in der „Plus“-Version, der „Top“ liegt bei 37 490 Euro. Der Plug-in beginnt mit 39 390 Euro und kostet in der „Top“-Version 42 390 Euro.
Wichtig zu wissen: Ein ganz wichtiges – nicht optisches – Unterscheidungselement zwischen dem Captur und dem ASX liegt in den Garantiebestimmungen. Der Franzose hat eine Garantielaufzeit von zwei Jahren bei unbeschränkter Kilometerzahl, der ASX hingegen bietet eine Garantie von fünf Jahren bis zu 100 000 Kilometer Laufleistung. Neben den etwas günstigeren Preisen ist dies ein triftiger Grund, den Fokus wohl eher auf den neuen ASX von Mitsubishi zu legen. (autour24/khf)