Coming soon: Mitsubishi ASX – wie ein Franzose zum Japaner wird

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Von Klaus H. Frank

Es dauert nur noch ein paar Wochen, dann rollt der neue Mitsubishi ASX in die Showrooms. Endlich, denn bei Mitsubishi besteht Bedarf an neuen Modellen. Wer beim Händler vorbei schaut, unwissend, was auf ihn zukommt, der wird allerdings beim ersten Anblick des „Neuen“ ziemlich verdutzt kucken. Ist das ein Mitsubishi? Sieht nicht danach aus. Vor allem sieht er nicht japanisch aus. Dieses Auto scheint eher der Klon eines französischen Herstellers. Richtig. Der neue Mitsubishi ASX ist eigentlich ein Renault Captur. Was ja nichts Schlechtes verheißt. Auch die Franzosen bauen gute und schöne Autos.

Nicht allein deshalb, sondern vor allem aus Rentabilitätsgründen bietet Mitsubishi den Captur nun als ASX an, nachdem eine Allianz mit Renault-Nissan geschmiedet worden war. Einziger Unterschied zwischen Captur und ASX: eine kleine Gesichtskorrektur (Drei-Diamanten-Logo statt Renault-Raute), ein auffälliger Schriftzug am Heck und ein Mitsubishi-Logo auf dem Lenkrad .

Wie gesagt, auch Renault versteht es, gute Autos zu bauen – aber dennoch werden Mitsubishi-Puristen nicht glücklich sein. Denn der „alte ASX“ hatte deutlich mehr Charakter, war eines der erfolgreichsten Modelle der Japaner (in Deutschland wurden etwa 100 000 Modelle verkauft) und war dank der jüngsten Updates immer noch so modern, um hierzulande weiterhin verkauft werden zu können – in anderen Märkten wird der ASX noch weiter vertrieben.

Doch konzentrieren wir uns auf das Jetzt und werfen  einen genaueren Blick auf den neuen ASX. Der neue ASX ist wie der Captur 4,23 Meter lang, 1,57 Meter hoch, 1,80 Meter breit und hat einen Radstand von 2,64 Metern. Er steht auf 17- oder 18-Zoll Rädern und verfügt über sechs Lackierungen (auf Wunsch mit schwarzem Dach). Der Kofferraum fasst (Dank der verschiebbaren Rückbank) bis 401 Liter. Auch die Motoren entsprechen dem Captur.  Der Einstiegs-ASX hat einen Dreizylinder-Benziner mit 91 PS. Darüber rangiert der 1,3-Liter-Vierzylinder als 12-V-Mildhybrid mit 140 PS (Sechsgang-Schaltgetriebe) und 158 PS mit Doppelkupplungs-Automatik.

Besonders interessant in Zeiten der Elektrifizierung sind zwei Hybridmodelle. Der Vollhybrid  kombiniert einen 94 PS starken 1,6-Liter-Benzinmotor mit zwei Elektromotoren und einem automatischen Multi-Mode-Getriebe für eine Gesamtleistung von 143 PS. Die Reichweite ist nicht definierbar, da sich der Vollhybrid, der nie an die Steckdose muss, über Rekuperation selbst lädt. Der Verbrenner agiert als Startergenerator und Booster. Der Verbrauch soll bei etwa fünf Liter liegen.

Bis zu 49 Kilometer weit kommt der Mitsubishi ASX als Plug-in-Hybrid. Sein extern aufladbarer Akku hat eine Speicherkapazität von 10,5 kWh. Die Systemleistung dieser Variante liegt bei 117 kW / 159 PS.

Innen besitzt der Crossover die SUV-typisch erhöhte Sitzposition und ein großzügiges Platzangebot. Die Ausstattung ist schon in der Basisversion sehr gut. Serienmäßig an Bord sind unter anderem das Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent inklusive Fußgänger- und Fahrradfahrererkennung, ein aktiver Spurhalteassistent und die Verkehrszeichenerkennung. Wer sich für die gehobenen Ausstattungen entscheidet, erhält  unter anderem den Totwinkelassistent, den aktiven Spurfolgeassistent, einen Geschwindigkeitswarner, die adaptive Tempoautomatik mit Stopp-Start-Funktion und den Fernlichtassistent. In den Top-Versionen steht das MI-PILOT-System (Mitsubishi Intelligent-PILOT) zur Verfügung: Das System kombiniert die Funktionen der adaptiven Tempoautomatik und des aktiven Spurfolgeassistenten und ermöglicht so sogar teilautonomes Fahren.

Sehr schick ist das Interieur, in dem vor allem das bis zu 9,3 Zoll große, hochkant stehende  Infotainment-Display ins Auge fällt. Das Display dient dabei nicht nur als Schaltzentrale für das Infotainmentsystem, sondern erlaubt auch die Steuerung des neuen Multi-Sense-Systems, mit dem der Fahrer das Lenkverhalten, die Fahrwerkskontrolle und die Traktion individuell einstellen kann.

Wichtig zu wissen: Für den Mitsubishi ASX gibt es eine 5-Jahres-Garantie bis 100.000 Kilometer ab Werk. Modelle mit Plug-in Hybrid sowie Vollhybrid-Antrieb erhalten bis 160.000 Kilometer zudem eine 8-Jahres-Garantie auf die Batterie. Das Servicespaket „Wir-kümmern-Uns-Versprechen“ ermöglicht es Händlern, interessierten Kunden eine spezielle Beratung angedeihen zu lassen und Angebote beim Einstieg in die Elektromobilität zu machen.

Die Preise sind noch nicht bekannt, werden aber vermutlich etwas unter denen des Captur liegen. Für den werden zur Zeit 23.150 Euro für das Basismodell, ab 29.900 Euro für den Hybrid und 34.050 Euro für den Plug-in Hybrid aufgerufen.

Im Herbst wird Mitsubishi seinen neuen Colt auf den Markt bringen. Er wird, wie schon der ASX, aus der Zusammenarbeit mit Renault/Nissan hervor gehen, etliche Gemeinsamkeiten mit dem Clio besitzen, aber optisch dennoch, so verspricht Mitsubishi, als vollkommen eigenständiges Modell erschienen. (autour24/khf)

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