Das Bild hat sich leider nicht geändert: Es sind vor allem junge Menschen, die im Straßenverkehr stark gefährdet sind – vor allem als Fahranfänger. Dabei dominieren vier Faktoren das Unfallgeschehen junger Menschen im Straßenverkehr: Männlich, mit dem Pkw oder Motorrad unterwegs, zu schnell und möglicherweise alkoholisiert.
Weltweit kamen nach Angaben des IHME Institute der Universität Washington im Jahr 2019 rund 175.000 Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren auf den Straßen ums Leben. „Für alle Beteiligten sollte dies der unmissverständliche Auftrag sein, mit allen infrage kommenden Maßnahmen gegenzusteuern“, sagte Jann Fehlauer, Geschäftsführer der Dekra Automobil GmbH, bei der Vorstellung des Dekra Verkehrssicherheitsreports 2022 „Mobilität junger Menschen“.
Bei den stark gefährdeten Fahranfängern zählen zu den großen Risikofaktoren vor allem mangelnde Erfahrung, Selbstüberschätzung, unzureichende Fahrzeugbeherrschung, eingeschränkte Gefahrenwahrnehmung und Ablenkung, etwa durch die Nutzung digitaler Medien und den Einfluss von Alkohol oder Drogen.
„Das Bestehen der Fahrprüfung darf nicht so interpretiert werden, bereits ein guter Fahrer zu sein und nichts mehr lernen zu müssen. Meist ist das Gegenteil der Fall“, betonte Fehlauer. „Auch nach der Fahrprüfung ist kontinuierliche Übung im Straßenverkehr erforderlich – wie beim Erlernen einer neuen Sportart.“
Da junge Fahrerinnen und Fahrer häufig mit älteren Fahrzeugen unterwegs sind, erweise sich auch die periodische Fahrzeugüberwachung als zentrales Element der Verkehrssicherheit. Fehlauer: „Ältere Pkw weisen in der Regel wesentlich häufiger erhebliche Mängel auf und stellen ein größeres Unfallrisiko dar als jüngere Fahrzeuge.“ (mid)