32. TECHNO-CLASSICA ESSEN 2022 – die Klassik-Weltausstellung (Teil 1)

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Von Karl Seiler

Nach zwei Jahren Zwangspause konnte TECHNO-CLASSICA Essen, das Vorbild aller Oldtimermessen, endlich wieder ihre Tore öffnen. Echte, direkte Gespräche und zahllose spannende Automobile gab es vor Ort: Über 2700 Exponate zeigen Anbieter und Clubs in allen acht Hallen des Messegeländes den über 1520.000 interessierten Besuchern aus 46 Ländern.

Ein maximales Maß an Sicherheit für Besucher und Aussteller erreicht die S.I.H.A. als Veranstalter mit einem angepassten Hygienekonzept. Scouts vor Ort beobachteten permanent die Lage und trafen die nötigen Entscheidungen nach ausgearbeiteten Plänen

Jubiläen bei Ferrari, Aston Martin und Zagato

Im Jahr 1947 startete der Ferrari 125 S und jetzt feierte die Ferrari S.p.A. a uf der TECHNO-CLASSICA das 75-jährige Jubiläum gemeinsam mit Eberlein Automobile –  seit 2017 mit dem Label Officina Ferrari Classiche ausgezeichnet. Neben dem aktuelle Ferrari Roma, der elegant mit historischen Zitaten spielt, standen ein Ferrari 275 GTB Long Nose und ein Ferrari 250 GT Cabriolet – beide von Ferrari Classische in Maranello restauriert.

Der bereits 1919 gegründete Karosseriebauer, Kleinserienproduzent und Automobilentwickler Zagato pflegt seit 1960 eine Kooperation mit Aston Martin – die mit der Ikone DB4 GT Zagato begann. Andrea Zagato, der Urenkel des Gründers, der das Unternehmen in Rho bei Mailand heute führt, kam zur TECHNO-CLASSICA und berichtete von den Projekten, bei denen einzigartige Sondermodelle entstanden sind.

Viele bedeutende Händler aus aller Welt

Die Crème de la crème deutscher und internationaler Händler kommt traditionell zur TECHNO-CLASSICA: HK-Engineering zeigte sechs herausragende Mercedes-Benz 300 SL, während bei KIENLE Automobiltechnik ein 1936 gebautes 540 K Cabriolet C des einstigen ägyptischen Königs Faruk stand. Zum Angebot von Rosier Classic Sterne gehörte ein sehr originaler, schwarzer Mercedes-Benz SSKl.

Thiesen aus Hamburg brachte nach Essen neben einem 1956 als rollendes Chasssis auf der Leipziger Messe gezeigten Triumph TR3, der dann als Einzelstück in der DDR eine Alu-Karosserie erhielt, das 1953 gebauten Knickscheiben-Cabrio Porsche 356 Pre-A, das sich einst in Besitz von Prinz Bertil von Schweden befand. Preziosen bei ChromeCars waren der älteste bekannte Porsche 911 Soft-Window-Targa und der Tojero MG, mit dem Sir Stirling Moss an Rennen teilnahm.

Die Gallery Aaldering trumpfte mit Juan Manuel Fangios Maserati 4CLT aus dem Jahr 1948 und einem (von acht gebauten) Maybach 575 Cruisero Coupés von Xenatech auf, das dem legendären Maybach Fulda Concept Car Excelero nachempfunden ist – dessen Einmaligkeit aber nicht erreicht. Weitere Händler reisten aus Italien, Skandinavien, den USA und sogar Argentinien an. Für gewerbliche und private Anbieter entstand in Halle 4 eine neue Fahrzeugverkaufsbörse mit hunderten von Angeboten jeder Couleur und Preislage.

Gute Geschäfte in Krisenzeiten

Ihrem Anspruch, als „Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile,
Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung und Welt-Clubtreff“ zu gelten,
wurde die Techno-Classica Essen damit erneut gerecht: Für die Aussteller aus mehr als 30 Nationen war sie trotz Corona und Ukraine-Krieg der Boden für gute Geschäfte Die Vielzahl der „Verkauft“-Schilder an den Fahrzeugen aller Preisklassen zeigte, dass mit der Techno-Classica die Zeit des Abwartens vorbei war: Galt der Klassiker-Markt in den letzten beiden Jahren eher als schwierig, so stimulierte die Weltmesse die weltweite Kauflust offenbar, manchmal vielleicht auch zur Anlage von Kapital. (autour 24/ks)

 

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