Lange Lieferzeit gefährdet Öko-Prämie

Der Staat fördert den Kauf von Elektroautos durch Prämien. Nach jetzigem Kenntnisstand ist jedoch die sogenannte Innovationsprämie für Elektroautos in ihrer aktuellen Ausgestaltung nur noch bis Ende 2022 gesichert. Doch was passiert, wenn es mit der Lieferung länger dauert?

Datum der Zulassung ist ausschlaggebend

Nun weist der Auto Club Europa (ACE) auf die Ungewissheit für Verbraucher hin, ob und in welchem Umfang sie aufgrund der langen Lieferzeiten überhaupt von der Prämie profitieren können. Denn für die Förderung eines elektrisch angetriebenen Fahrzeuges ist nicht das Datum auf dem Kaufvertrag, sondern jenes der Zulassung des Fahrzeuges ausschlaggebend.

Das könnte für viele Bestellungen in diesem Jahr richtig knapp werden. Der Grund: Der weltweite Mangel an Mikrochips hat bei vielen Produzenten Auswirkungen auf die Herstellung. Die durchschnittliche Lieferzeit liegt derzeit zwischen fünf und sechs Monaten bei Neuwagen. Es gibt sogar Modelle, bei denen die Wartezeit bei bis zu anderthalb Jahren liegt.

Ab 2023: Plug-in müsssen 80 Kilometer schaffen

Der ACE sorgt sich, dass diese Situation unter Umständen am Ende für die Verbraucher und Verbraucherinnen teurer werden könnte. Denn nur noch bis zum Jahresende 2022 gibt es bei der Zulassung jedes batterieelektrischen Fahrzeuges 9.000 Euro Förderung bei einem Nettolistenpreis bis zu 40.000 Euro. An welche Bedingungen die Innovationsprämie für batterieelektrische Fahrzeuge ab 2023 geknüpft ist, ist derzeit offen. Bei Plug-In-Hybriden liegt die Subventionierung heute bei bis zu 6.750 Euro. Ab August 2023 soll die Innovationsprämie nur noch an Plug-In-Hybride mit einer elektrischen Mindestreichweite von 80 Kilometern ausgeschüttet werden.

Gesetzgeber muss Klarheit schaffen

„Der Gesetzgeber sollte so schnell wie möglich Klarheit schaffen, wie die Innovationsprämie für batterieelektrische Pkw zukünftig aussehen soll“, sagt der ACE-Vorsitzende Stefan Heimlich. Verbraucher benötigten Planungssicherheit beim Kauf eines Elektroautos. „Wer sich heute dafür entscheidet, muss sicher gehen, dass er die Prämie auch bekommt“, betont der ACE-Chef. „Daher schlagen wir vor, das Datum des Kaufvertrages als entscheidendes Kriterium für die Ausschüttung der Innovationsprämie zu nehmen.“ Die Kundschaft dürfe nicht unter den Lieferkettenproblemen und dem Chipmangel der Industrie leiden. (mid)

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