Von Karl Seiler
Auch bei Subaru wirken Notbremssystem, Kollisionswarner, aktive Spurhaltung, Spurleitung, Anfahrassistent und Verkehrszeichenerkennung als Sicherheitssysteme beim Vorwärtsfahren. Zu Spurwechsel-, Totwinkel- und Querverkehrsassistent, die zur Seite orientiert sind, kommt im neuen Subaru Outback nun aber auch serienmäßig ein Notbremsassistent beim Rückwärtsfahren.
Während die meisten Automobilhersteller bei den in Fahrtrichtung aktiven Sensortechniken Kameras, Radar oder Mikrowellen nutzen, setzt Subaru weiterhin auf eine ausschließlich optische Lösung: Die Stereokamera des erweiterten Eyesight-Systems erkennt per Abstand- und Winkelmessung andere Verkehrsteilnehmer und Hindernisse zuverlässig – selbst dunkel gekleidete Personen bei Nacht.
Die gute Funktion von Eyesight bestätigten unabhängige Prüfinstanzen mehrfach: Detailgenaue Datenerfassung und daraus resultierende Warnungen oder Eingriffe sind häufig besser als bei anderen Systemen. Gleichzeitig bietet das Subaru-System Kostenvorteile: Unterschiedliche Sensoren müssen nicht miteinander harmonisiert werden und Parkrempler oder Auffahrunfälle schädigen keine teure Infrastruktur im Fahrzeugbug. Die geschützte Montage im Innenraum vermeidet Witterungseinflüsse wie z.B. verschmutzte Sensoren und das System schaltet sich dadurch seltener aus.
Eyesight-Systems sieht weit
Die nun am oberen Rand der Windschutzscheibe platzierten Weitwinkel-Linsen vergrößern den Arbeitsbereich von Eyesight. Zentrale Funktion ist das vorwärts gerichtete Notbremssystem mit Kollisionswarner. Ein drohender Zusammenstoß mit anderen Verkehrsteilnehmern wird jetzt noch früher erkannt. Zunächst erfolgt eine akustische und optische Warnung, dann wird ein moderater Bremseingriff vorgenommen und schließlich erfolgt eine automatische Notbremsung. Das optimierte Bremsregelmanagement und der elektrische Bremskraftverstärker sorgen für eine verbesserte Verzögerung. So lassen sich noch mehr Unfälle vollständig vermeiden oder zumindest deren Folgen abschwächen.
Wenn die Überdeckung zum vorausfahrenden Fahrzeug oder zum stehenden Hindernis nur gering ist erfolgt die Bremsung erst später, weil Eyesight davon ausgeht, dass der Fahrer einfacher zur Seite ausweichen kann. Dann hilft der neue Ausweichassistent mit autonomer Notlenkfunktion, Hindernisse zu umfahren. Dabei unterstützt die dynamische Stabilitätskontrolle VDC (Vehicle Dynamics Control) durch gezielte Bremseingriffe.
Spurhaltesystem und Tempomat
Der aktive Spurhalteassistent erkennt nun nicht nur Fahrbahnmarkierungen, sondern auch natürliche Begrenzungen und merkt, wenn unbeabsichtigt (ohne Setzen des Blinkers) die Fahrspur verlassen wird. Die Warnung erfolgt akustisch, per in die Frontscheibe projizierten LEDs und über Lenkradvibrationen. Ein Lenkimpuls hilft, das Fahrzeug zurück auf Kurs zu bringen. Der Spurleitassistent registriert, wenn man Schlangenlinien fährt und warnt dann ab 60 km/h vor Übermüdung.
Gleichermaßen zur Sicherheit wie zum Komfort trägt die intelligente Abstands- und Geschwindigkeitsregelanlage bei. Der adaptive Tempomat hält zwischen 30 und 180 km/h nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen. Dank Spurzentrierung bleibt den Outback dabei mittig in der Spur. Weil aufleuchtende Bremslichter erkannt und berücksichtigt werden, erfolgen Geschwindigkeitsänderungen sanft und vorausschauend.
Kam die Fahrt gänzlich zum Stillstand, registriert der Anfahrassistent, wenn der Vordermann wieder anfährt und weist durch eine Anzeige und ein akustisches Signal darauf hin. Erneutes Anfahren erfolgt durch Betätigung der „Res“-Taste oder durch Antippen des Gaspedals. Die neue multinationale Verkehrszeichenerkennung zeigt auch das jeweils gültige Tempolimit im Multifunktions-Display an. Gleichzeitig kontrolliert der intelligente Tempobegrenzer dabei die maximal zulässige Geschwindigkeit automatisch und passt sie an.
Assistenz per Radarsensoren
Zwei von außen nicht sichtbare Radarsensoren unter dem hinteren Stoßfänger in Höhe der Rückleuchten sind die Basis weiterer Sicherheitsausstattungen und gehören in allen Outback-Versionen zum Serienumfang. Totwinkel- und Spurwechselassistent erkennen bis maximal 70 Meter Entfernung Fahrzeuge, die sich von hinten nähern. Bei einem beabsichtigten Spurwechsel erfolgt die Warnung davor über eine blinkende LED-Anzeige im Außenspiegel innerhalb von vier Sekunden vor einem möglichen Unfall. Wenn sich beim Rückwärtsfahren ein Fahrzeug von der Seite nähert – z.B. beim Ausparken aus einer Einfahrt oder einer Parklücke – warnt der Querverkehrsassistent optisch in beiden Außenspiegeln und per akustischem Signal.
Notbremsassistent beim Rückwärtsfahren
Über vier, auch für die bekannte Einparkhilfe genutzte Sonarsensoren im hinteren Stoßfänger funktioniert nun auch beim Outback ein erweiterter Notbremsassistent, der beim Rückwärtsfahren Kollisionen verhindert. Erkennt das System ein Hindernis, erfolgen zunächst eine akustische und eine optische Warnung auf dem Bildschirm der Rückfahrkamera. Reagiert der Fahrer nicht, wird selbstständig eine Notbremsung eingeleitet. Diese kann bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 15 km/h einen Zusammenstoß vollständig verhindern und darüber zumindest die Folgen abmildern. Die Notbrems-Funktion wird aufgehoben, wenn der Fahrer das Bremspedal bedient bzw. nach 120 Sekunden die elektrische Parkbremse EPB aktiviert wird.
Fahrer-Erkennungssystem DMS
Auch im Outback bemerkt jetzt das erstmals mit dem Forester eingeführte Fahrer-Erkennungssystem (Driver Monitoring System) mit Hilfe einer Cockpitkamera über dem zentralen Multifunktionsdisplay, wenn der Blick des Fahrers von der Straße abschweift oder ihm die Augen zufallen. Der Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner schlägt dann umgehend Alarm und rät zu einer Pause. Über den Touchscreen lässt sich dabei auch ein individuelles Fahrer-Profil anlegen. In der Topausstattung Platinum ist schließlich das Fahrer-Erkennungssystem noch um ein Zusatzmodul ergänzt: Wird der Fahrer vom DMS erkannt, fahren Sitz und Außenspiegel automatisch in Position. (autour24/ks)