Opel-Lösungen beim Laden von Elektroautos

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Von Karl Seiler

„Strom ist nicht alles – aber ohne Strom ist alles nichts“ lautet eine neue Lebensweisheit für Nutzer von batterie-elektrischen Autos. Mehr noch als auf die mögliche Reichweite kommt es bei einem reinen Elektroauto (BEV = Battery Electric Vehicle) auf das Laden der Batterie vor und nach der Fahrt an – und Opel hat dafür eine Reihe bedarfsgerechter Lösungen.

Für das Aufladen an einer haushaltsüblichen 230-Volt-Steckdose mit 16 Ampere-Sicherung hatte schon der erste Ampera – der heuer seinen 10. Geburtstag feiern kann – ein sechs Meter langes Stromkabel samt Trommel, das gut erreichbar im Kofferraum verstaut war. Heute befindet sich serienmäßig in jedem Opel mit Elektromotor (wie dem seit Ende Februar bei den Händlern verfügbaren Mokka-e) ein Mode-2-Ladekabel, das zusammen mit zwei isolierenden Gummihandschuhen in einer schwarzen Tasche steckt.

Das sechs Meter lange Mode-2-Ladekabel überträgt bis zu 1,8 kW und ist für die „normale“, mit 8 Ampere abgesicherte Haushaltssteckdose gedacht. Für den Einsatz an einer verstärkten Haushaltssteckdose (Green’Up) gibt es aber auch das Mode-2 Green’Up Ladekabel (bis 3,6 kW) gegen 100,00 Euro Aufpreis. Beide haben als Eingang einen üblichen Schuko-Stecker und als Ausgang einen Stecker Typ 2, der nur die obere Hälfte der Combo-Steckdose nutzt.

Wer daheim oder unterwegs Ladeleistungen von 1,8 bis 22 kW an Steckdosen mit ein- oder dreiphasigem Wechselstrom nutzen will oder muss, für den hält Opel ein Universelles Ladegerät mit 3 auswechselbaren Adaptern bereit. Diese passen in eine normale Schuko-Steckdose, in eine Drehstromsteckdose 32A CEE oder einen Typ 2 Anschluss für das Laden der Fahrzeugbatterie an einer öffentlichen Ladestation oder einer Wall Box ohne fest installiertes Kabel. Dieses Set in einer Aufbewahrungstasche kostet in Verbindung mit dem Kauf eines Mokka-e 730,00 Euro und als Zubehör sogar 1.159,06 Euro. Für die Verwendung an blauen CEE-Steckdosen (z.B. auf Campingplätzen) und für Steckdosen in Frankreich, in Italien, in der Schweiz und in Lichtenstein sowie in Großbritannien und Irland sind noch weitere Adapter erhältlich.

Mehrere Lademöglichkeiten per Wallbox

Für Innen- oder Außenmontage geeignete, von einem qualifizierten Elektriker fest an einer Wand oder Säule zu montierende Wall Boxes hat Opel sogar drei im Angebot:  Die einphasige Wall Box mit fest installiertem Ladekabel empfiehlt sich gleichermaßen für vollelektrische oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. Mit  3,7 / 4,6 kW Ladeleistung, 16 A Stromstärke, 5 Meter Kabellänge und Stecker Typ 2 kostet das Gerät 754,47 Euro.

Die 3-phasige Wall Box smart mit 11 kW Ladeleistung bei 16 A Stromstärke und 6 Meter langem, fest montiertem Kabel mit Stecker Typ gibt es sogar in zwei (äußerlich identischen) Varianten: Die einfache, „nur“ zum Laden geeignete Ausführung kostet 891,51 Euro. Die Version smart bietet für 1.189,01 Euro die gleiche Leistung – wird aber mit dem Internet verbunden, um mit anderen Komponenten des Stromnetzes zu kommunizieren und intelligent gesteuert zu werden. So ermöglicht ein Smart Meter Gateway eine sichere Authentifizierung und eine Netzanschlussleistungsbegrenzung. Zusätzlich kann man die Ladeleistung zeitlich verschieben, um z.B. Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage zu verwenden, zu Zeiten günstiger Stromtarife zu laden oder mehrere Nutzer getrennt abrechnen.

Smarte Wallbox auch mit 900 Euro Zuschuss

Ist die „smarte“ Ladestation in einem Wohngebäude nicht öffentlich zugänglich, wird sie nur privat genutzt und stammt der Strom fürs Aufladen ausschließlich aus erneuerbaren Energien, etwa vom Energieversorger mit Ökostrom-Tarif oder von der eigenen Photovoltaik-Anlage, so kann sie durch die Bundesregierung gefördert werden: Die KFW-Förderbank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gibt – solange Mittel zur Verfügung stehen – für Kauf und Installation 900 Euro staatlichen Zuschuss pro Ladepunkt. Der Antrag muss jedoch vor der Bestellung der Ladestation direkt im KfW-Zuschussportal gestellt werden.

Die 3-phasige Wall Box smart, bietet für 1.186,22 Euro schließlich bei 400 Volt Spannung 22 kW Ladeleistung bei 32 A Stromstärke – jedoch kein Ladekabel. Dieses (rote) 3-phasige Mode-3-Ladekabel mit zwei Steckern Typ 2 auf Typ 2 kostet mit 6 Meter Kabellänge 355,12 Euro und mit 7 Meter Kabel 384,20 Euro. Dafür kann es aber bis 22 kW Ladeleistung und 3 x 32 A Stromstärke auch an anderen öffentlichen Ladestationen und Wall Boxen genutzt werden. Die smart-Funktionen sind identisch, die Leistung jedoch für die KfW-Förderung zu hoch und so eignet sich die „große“ Wall Box smart eher für gewerbliche Nutzer.

Ladezeit hängt von mehreren Faktoren ab

Abhängig von der Leistung der Steckdose, des Ladekabels oder der Wallbox wird ein Elektroauto mehr oder weniger schnell geladen und die Gesamt-Ladezeit hängt natürlich auch von der Größe der Batterie ab. So lassen sich beim Mokka-e 30 kW („von 20 bis 80 Prozent“ der 50 kW Batterie-Kapazität) mit den beiden Mode-2-Ladekabeln in etwas mehr als 16 oder 8 Stunden laden. Startet man mit noch weniger Rest-Ladung und will man „voll“ erreichen, kommen noch einige Stunden hinzu.

Weil sich bei einer (fast) leeren Batterie am Anfang und vor allem gegen Schluss des Ladevorgangs die Ladeleistung reduziert, dauert „einmal Vollladen“ bis 100 Prozent mit der 11 kW Wallbox etwas mehr als 5 Stunden bzw. Strom für 100 Kilometer nicht zu flotte Fahrt fließt in 90 Minuten in die Batterie. Wem das nicht schnell genug ist, dem bleibt nur der Stopp an einer DC-Schnellladesäule mit Gleichstrom: Bei 50 kW Ladeleistung gibt es Strom für 100 Kilometer in 19 Minuten und bei 100 kW (die die Batterie des Mokka-e maximal pro Stunde aufnimmt) sind es 12 Minuten.

 

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