Hygienekonzept PROTaction erlaubte die erste Großmesse nach dem Lockdown
Ob Deutschland- oder gar Weltpremiere – der CARAVAN SALON DÜSSELDORF wurde auch 2020 seinem Ruf als Neuheiten-Messe für Caravans und Reisemobile gerecht. Vom 4. bis 13. September wurde in zehn Hallen das umfassende Hygiene-Konzept PROTaction vorbildlich umgesetzt und mutig gezeigt, dass Messen auch in der aktuellen Situation sicher durchzuführen sind.
Zwar halbierte sich die Zahl der Aussteller und der Besucher im Vergleich zu 2019 – die Verkaufsabschlüsse waren aber durchweg noch einmal höher als im Rekordvorjahr.
Tickets erstmals nur online erhältlich
Die Messe Düsseldorf und der Caravaning Industrie Verband (CIVD) entwickelten unter dem Motto „PROTaction“ ein mit den zuständigen Behörden abgestimmtes, und den Regelungen in Nordrhein-Westfalen entsprechendes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept, um die Sicherheit der Besucher, Aussteller, Kunden, Partner und Mitarbeiter zu gewährleisten. Um die Besucherregistrierung mit eventueller Kontaktverfolgung zu ermöglichen, waren Messe-Tickets nur online erhältlich. Auch das Management der Personenzahlen, das Einhalten des Mindestabstands, die Maskenpflicht sowie die Empfehlung zum Hände waschen und Desinfizieren wurden bedacht.
In der Praxis bedeutete dies Abstands-Markierungen im Wartebereich vor den Einlass-Kontrollen, zahlreiche Desinfektionsmittel-Spender und viele Plakate mit den Hygiene-Guidelines FEEL SAFE. Mitarbeiter von PROTaction achteten auf die Einhaltung der Regeln und Pfeile auf den verbreiterten Wegen in den Hallen signalisierten „Rechts gehen“. Aussteller konnten Besucherdaten scannen und dadurch das Gästeaufkommen an den Ständen kontrollieren. Auf einigen Messeständen gab es sogar Einbahn-Regelungen mit getrennten Ein- und Ausgängen sowie weiße Schutzhandschuhe.
Fiat und Knaus Tabbert zeigten Flagge
Traditionell in Düsseldorf vertretene Fahrzeughersteller wie Citroen, Ford, Opel, Mercedes-Benz, Renault oder Volkswagen glänzten heuer durch Abwesenheit – nur Fiat zeigte, dass der Ducato als Basisfahrzeug weiterhin den deutschen Wohnmobilmarkt beherrscht und im Juli in der Zulassungs-Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes mit 121,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Monat den größten Sprung nach vorne machte, während die Wohnmobil-Zulassungen insgesamt „nur“ um 94,7 Prozent stiegen.
Bei den Caravan- und Reisemobil-Herstellern fehlte vor allem die Hymer Group mit ihren 11 Marken. Adria, Benimar, Caravelair, Carthago, Challenger, Chausson, Eura Mobil, Forster, Karmann-Mobil, Malibu, Morelo, la strada, Sterckeman, Roller Team, Vario Mobil, Westfalia und nicht zuletzt Hobby mit Fendt waren aber vertreten. Beeindruckend setzte sich die Knaus Tabbert-Gruppe für den CARAVAN SALON ein und verlegte nicht nur bereits im August die Jahrespressekonferenz nach Düsseldorf, sondern erweiterte in diesem Jahr sogar ihre Ausstellungsfläche: In ihrer angestammten Halle 4 waren die Marken Knaus und Tabbert dabei, während das komplette Weinsberg-Angebot und der Kultwohnwagen T@b in der Halle 1 präsentiert wurden.
Touristische Beratung und Fachleute-Treff
Abwechslungsreiche Urlaubsgebiete zeigten in der Halle 12 die Bundesländer Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie die österreichische Region Lungau. Der Wulfener Hals Camping und Ferienpark auf Fehmarn, das Campofelice Camping in Bellinzona in der Schweiz sowie das Wellness Camp Düne 6 Zingst präsentierten gute Beispiele für Komfortcamping mit sportlichen Highlights. Zubehör gab es bei den Ausrüstern Fiamma aus Italien und Fritz Berger. Aufblasbare Vorzeltsysteme bot Gentle Tent aus Österreich an.
Auch im B2B-Bereich war der CARAVAN SALON in diesem Jahr hervorragend aufgestellt. In der Fachbesucherhalle 13 gab es im Technik-Order-Bereich Profiausrüstungen wie Industriebatterien, Wasseraufbereitungssysteme oder neueste Klimatechnik für den Fachhandel. Schließlich zeigte Meier Fahrzeugbau aus Altdorf bei Nürnberg homologierte Premium-Lösungen für Wohn- und Reisemobile wie neue Alufelgen, Spur-Verbreiterungen und Auflastung am Iveco Daily, Luftfederungen, Hubstützen, Telma-Retarder sowie große Gas- und Kraftstofftanks.
Lichtblick und Schritt Richtung Normalität
Statt der 645 Aussteller des Vorjahres gab es heuer nur 350 und die rund 107.000 Besucher waren sogar nur ein Drittel der 270.500 Gäste in 2019. Die Leidenschaft, die verbindet, machte aber nicht hinter den Messehallen halt, sondern führte viele Besucher auch in das beliebte Caravan Center auf dem Messeparkplatz P1.Duschen und Toiletten im Caravan Center waren geöffnet, der Zutritt jedoch nur mit Mund-Nasen-Schutz gestattet. Pro Tag durften 3.000 Fahrzeuge das Caravan Center ansteuern.
„Der CARAVAN SALON hatte für die gesamte Messebranche in Deutschland und Europa eine wichtige Signalwirkung und war nicht nur ein Lichtblick für die stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffene Tourismuswirtschaft unseres Landes, sondern auch ein weiterer hoffnungsvoller Schritt in Richtung Normalität. Ich bin zuversichtlich, dass in den kommenden Monaten noch viele weitere Messen folgen werden“, sagte Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW. Diese Erwartung erfüllte sich leider nicht – die ähnlich sicher geplante Essen Motor Show wurde inzwischen abgesagt und die CMT in Stuttgart auf die Jahresmitte 2021 verschoben. (Text und Fotos: Karl Seiler)