Mit dem Volkswagen e-Crafter Reisemobil ans Nordkap

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Auf eine ungewöhnliche Reise begab sich der auf Samsø  lebende VW-Fan Frank Eusterholz. Er fuhr mit einem e-Crafter von Hannover bis an den nördlichsten auf der Straße erreichbaren Punkt Europas. Mit einem Elektrotransporter, der für den Stadt- und Kurzstreckenverkehr konzipiert ist trat er den Beweis an, dass eine begrenzte Reichweite kein k.o.-Kriterium für eine Langstreckentour sein muss.

Die Idee

Angetrieben von dem langgehegten Wunsch, gemeinsam mit dem Vater in einem ausgebauten Kastenwagen ans Nordkap zu fahren, machte sich Eusterholz daran, diesen Traum in die Tat umzusetzen. Leider konnte ihn sein Vater auf dieser Tour aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr begleiten. Für den überzeugten Anhänger der Elektromobilität sollte es ein Fahrzeug mit e-Antrieb sein, denn „mit einem Diesel kann es ja jeder“, so Eusterholz. „Und ich bin nun wohl der Erste, der mit einem elektrisch angetriebenen Transporter bzw. Reisemobil am Nordkap war“, sagt er nach der Tour mit berechtigtem Stolz.
Um im Kastenwagen etwas mehr Wohnlichkeit auf der Tour zu bieten, wurde der e-Crafter mit einer sogenannten „Wohnbox“ von der Firma PlugVan aus Berlin bestückt.

Die Tour

Der Start war corona-bedingt etwas holprig. Denn aufgrund der eingeschränkten Reisemöglichkeiten und eines Jobwechsels musste die Tour mehrfach verschoben werden, bevor es dann im August endlich losgeht.

Eusterholz plante die Reise nicht als durchgestylte Social-Media-Tour, sondern einfach nur nach dem Motto: „Machen weil es geht und Spaß macht“. Somit gibt es auch keine gestellten Hochglanz-Selfies vor beindruckenden Kulissen, sondern nur ein paar Schnappschüsse. So ganz kommt er dann aber doch nicht an den neuen Medien vorbei. Denn je mehr Leuten er von seinem Vorhaben erzählt, desto mehr fragen ihn auch, ob man davon auch Bilder und Videos sehen kann. Allen voran natürlich sein Vater, der somit virtuell mit im Cockpit sitzen kann. Ziemlich aufreibend wird es hinter dem Lenkrad, als es im Norden um die Dichte der Schnellladesäulen immer schlechter bestellt ist. Dadurch wird er quasi ungeplant zum „YouTuber“, um eine Erinnerung an die Tour zu behalten und andere daran teilhaben zu lassen.

Auf den ersten Blick hört es sich für viele Autofahrer nach einer Strapaze an, eine 7.500 Kilometer lange Strecke mit einem Elektro-Transporter zurückzulegen, der eine Reichweite von 173km (nach NEFZ) hat. „Reichweite ist aber gar kein Thema“, so Eusterholz, „man muss sich halt nur darauf einstellen“. So empfindet er die insgesamt 95 Ladestopps auf der gesamten Strecke auch nicht als anstrengend, sondern eher als Bereicherung. Er nutzt diese Pausen für sich. „Man entschleunigt, fährt bewusster und ist am Ende des Tages sogar ausgeruhter am Ziel“. Das geräuschlose Gleiten lädt zum Cruisen ein, und wenn man möchte, kann man mit dem Gas- bzw. „Spaßpedal“, wie Eusterholz es nennt, auch mal flink unterwegs sein.

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Die schönsten Momente

Die Tour bietet eine Vielzahl an Highlights. Aber einige Dinge bewegen ihn besonders. So ist die Ankunft am Nordkap für ihn der emotionalste Moment. Das Ziel der Reise für den Vater zu erreichen, nach einer Tour, die viele für fast unmöglich hielten, ist der Moment, in dem das Nordkap Schild am Straßenrand auf die Zufahrt hinweist. Nicht nur für Eusterholz ein Moment für Gänsehaut…

Den größten Spaßmoment bietet ihm der Trollstigen. Eine DER touristischen Strecken in Norwegen. Die teilweise einspurige Strecke ist mit ca. 12% Steigung verteilt auf elf Haarnadelkurven sehr anspruchsvoll und bietet kaum Punkte zum Halten, geschweige denn zum Wenden mit einem sechs Meter langen Fahrzeug. Am Startpunkt des Trollstigen mit einer Reichweite von 100 km gestartet, erreicht Eusterholz die Kuppe mit einer Restreichweite von 50 km. Nach einer schwungvollen Abfahrt beträgt die Restreichweite wieder 90 km. Ein eindrucksvoller Beweis, wie viel Energie man mit der Rekuperation zurückgewinnen kann. „Dafür entwickelt man als e-Autofahrer schnell ein Gefühl. Kombiniert mit etwas Kopfrechnen lernt man unterwegs, sich immer mehr auf die Anzeigen im Fahrzeug zu verlassen. Und man bekommt ein Gefühl dafür, wie weit man wirklich kommt.“

Der landschaftlich schönsten Abschnitte waren die Lofoten mit ihrer einmaligen Landschaft und das Befahren der über acht Kilometer langen Atlantik-Straße mit ihren Brücken, die wie eine Achterbahn anmuten.

Die Herausforderungen

Es gibt natürlich nicht nur einfache und schöne Momente auf so einer langen Tour. So erreicht er einmal mit nur noch wenigen Kilometern Restreichweite die einzige Ladesäule weit und breit. Frei nach „Murphys-Law“ ist diese natürlich defekt. Hilfe kommt in dem Fall von einem Altenpflegeheim, bei dem er die Wallbox des Chefarztes nutzen darf.

Das frustrierendste ist eine Ladesäule an einer Tankstelle, bei der die Gebühr fürs Laden das Fünffache des üblichen Tarifes beträgt. Da es aber die einzige Säule weit und breit ist, gibt es leider keine Alternative.

Die größte Herausforderung bei der im Voraus kaum geplanten Route ist die Strecke im Norden hinter Alta. Denn dort beginnt die „Schnellladerfreie“ Zone. D.h. auf den letzten paar hundert Kilometern gibt es wenige AC-Ladesäulen und man kann nur noch sehr langsam laden. Damit dauert der Ladevorgang ca. fünfmal so lange wie an einem Schnelllader.

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Das Fazit

Wenn man ihn fragt, ob er es noch einmal machen würde, bekommt man blitzschnell die Antwort: „sofort und jederzeit“ untermalt von strahlenden Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht. Aus seiner Sicht eignet sich die e-Mobilität perfekt für Reisemobile. Man gleitet geräuschlos durch die Natur, man rast nicht, macht ausreichende Pausen und die Reichweite sei gar kein Thema, wenn man die Sache entspannt angeht. Denn man könne ja auch immer schlafen, wenn man müde wird.
Vom e-Crafter selbst ist er sehr überzeugt. Es sei eines der „geilsten“ e-Autos die es gibt. Super schallisoliert und großzügiges Raumangebot gepaart mit einem perfekten Fahrkomfort.

Die Tour in Zahlen:
Dauer:                        18 Tage (ab/an Samsø)
Gesamtstrecke          7.544 km
Direkte Hinfahrt:       Hannover-Samsø -Nordkap 3.333 km
Ladestopps:               95
Ladezeit im Schnitt: 1,5 Std
Verbrauch:                ca. 25 kw/h auf 100 km

Fahrzeug:
e-Crafter Kastenwagen
Leistung:                    100 kW / 136 PS
Drehmoment:            290 Nm
Ladevolumen:           10,7 m3
Batterie:                     35,8 kWh

Reisemobilausbau:   PlugVan Basic

PlugVan: Vom Kastenwagen zum Camper

Mit dem PlugVan Wohnmodul läßt sich ein Kastenwagen wie der Crafter binnen fünf Minuten in einen vollwertigen Camper verwandeln. Das PlugVan Modul wird dafür einfach in den leeren Kastenwagen geschoben, ohne dass am Fahrzeug dafür irgendwelche Änderungen gemacht werden müssen. Über die serienmäßigen Verzurrösen wird die Box fest mit dem Fahrzeug verzurrt – fertig ist das Wohnmobil.

An Bord gibt es dann alles was man für eine Reise benötigt: Bett (200 cm x 165 cm), Küchenblock mit Spülbecken, Gaskartuschenkocher und Kühlbox.

Für Eusterholz auf seiner Tour war die PlugVan Box sehr praktisch weil sie ihm nicht nur mehr Komfort bot, sondern auch alles seinen festen Ort hatte. Und während der „Ladeweile“ bot sie auch eine bequeme Rückzugsmöglichkeit.

Das Konzept der PlugVan Boxen gewann 2020 den European Innovation Award in der Kategorie „Nachhaltigkeit und Umwelt“.

Mehr zu PlugVan finden Sie hier: www.plugvan.com

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