VW Arteon Shooting Brake: Stylisch wie kein anderer Volkswagen

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Von Heinrich Rohne

Volkswagen hat das Tuch gezogen. Und die Überraschung war groß. Nicht nur die  überarbeitete coupehafte Limousine des Arteon kam zum Vorschein, nein, auch noch ein echter Hingucker, ein für Volkswagen ungewöhnlich stylisches Automobil. Ein Lifestyle-Kombi auf Basis des Gran Turismo oder besser neudeutsch: ein Shooting Brake.

Dieser wirklich auf den ersten Blick attraktive Wolfsburger positioniert sich zwischen dem viertürigen Coupe, das im Zuge dessen jetzt auch geliftet wurde, und dem Passat Kombi. Er versteht sich offenbar als Alternative für all jene, denen der Arteon zu unpraktisch ist und der Passat zu sehr Nutzlast-Charakter verströmt.

Dabei nutzen die Wolfsburger gleich zwei Trends für sich: Zum einen laufen gerade in Europa und dem Kernmarkt in Deutschland Kombis so gut wie eh und je. Zum anderen hat Mercedes mit dem ausgelaufenen CLS Shooting Brake das Feld dynamisch angehauchter Edelkombis aufgegeben. Obendrein möchte Volkswagen offenbar mit dem 320 PS starken R-Modell seine Ambitionen, Premiumautos zu bauen, nochmals unterstreichen.

Und der Shooting Brake sieht richtig gut aus. Auffällig ist die wie schon bei der Limousine extrem flach gehaltene Silhouette. Auch die durchgehende Leuchtenleiste der Tagfahrlichter und die dicken Chromstreben im Grill fallen sofort ins Auge. Am Heck ist dem Lifestyle-Kombi eine markante Abrisskante oberhalb der Rückleuchten spendiert worden. Überhaupt fügt sich die große Heckklappe harmonisch in das kantige Grunddesign ein und verleiht dem Passat-Ableger eine ausgesprochen sportliche Note. Noch eins drauf legt die R-Line. Hier fällt die eh schon dynamische Frontschürze nochmals dynamischer aus. Hinter großen Felgen blitzen blau lackierte Bremssättel hervor und am Heck sitzen nicht weniger als vier großformatige Endrohre. Kennt man gar nicht so von Volkswagen.

Und was steckt alles so unter der Haube? Vorerst stehen drei Benzin- und zwei  Diesel-Motoren zur Wahl. Alle Aggregate sind Vierzylinder und decken ein Leistungsspektrum von 150 PS bis eben 320 PS ab. Dazu wird sich noch ein Plug in Hybrid gesellen, der auf eine Systemleistung von insgesamt 218 PS kommt und in der Lage sein wird, 54 Kilometer rein elektrisch zu fahren. Die stärkeren Varianten werden auch mit Allradantrieb angeboten. Dieser ist neu entwickelt. Statt eines Haldex-Systems sitzen jetzt zwei Kupplungen an der Hinterachse. So lässt sich die Kraft besser verteilen.

Auch innen ist im Arteon alles neu, denn die Nähe zum Passat war in der Vergangenheit häufig ein Kritikpunkt. Die zentrale Bedienung basiert auf dem Modularen Infotainmentbaukasten (MIB3) und präsentiert sich entsprechend vernetzt. So bietet VW eine komplett neu gestaltete Cockpit-Landschaft an, die deutlich digitaler als bislang ist. Technisch orientiert sich der Arteon nun eher am neuen Golf und verliert dadurch viele Knöpfe. Touch-Flächen ersetzen ihre Funktionen. Außerdem gibt es jetzt ein echtes Head-up-Display. Keine ausfahrbare Scheibe mehr, das System nutzt fortan die Frontscheibe. An Platz mangelt es dem Shooting Brake natürlich auch nicht. Gerade im Fond können es sich die Passagiere so bequem wie in Lounge-Möbeln machen. Und der Kofferraum lässt sich mit 583 bis 1.632 Litern auch nicht lumpen. Ist alles umgeklappt können außerdem Gegenstände von mehr als zwei Metern Länge transportiert werden.

Auch bei den Assistenzsystemen des Shooting Brake legt VW nach: Der „Travel Assist“ ermöglicht hochgradig assistiertes Fahren jetzt bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h. Wie das viertürige Coupe kann auch der Shooting Brake sicher in den Stand herunter bremsen und danach mit aktiviertem Warnblinker am Straßenrand parken.

Der Preis des Arteon-Ablegers ist noch nicht bekannt. Nur so als Richtschnur: Die Arteon Limousine startet aktuell bei 41.960 Euro. Und was wird dann aus dem Passat? Vom Szenario keiner Neuauflage für den Mittelklasse-Klassiker über eine elektrifizierte Variante bis zum Ausdünnen der Baureihe – in der Gerüchteküche brodelt es. (autour24/hr)

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