Mit Kindern radeln gegen den Corona-Frust

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Viele Eltern scheinen in der Corona-Krise im Umgang mit ihren Kindern überfordert. Sie sprechen von Lager-Koller und davon, dass ihnen die Decke auf den Kopf fällt. Doch das muss nicht sein. Sie sollten einfach mal mit ihrem Nachwuchs vor die Tür gehen. Denn das ist in Deutschland im Gegensatz zu zahlreichen anderen Ländern nie verboten gewesen. Schließlich brauchen Kinder Bewegung. Statt zu klagen, sollten Eltern mit guten Beispiel vorangehen.

Vor allem das eigene Fahrrad rückt dabei in den Fokus. Denn damit kann der Nachwuchs seinen Bewegungsradius erweitern und nach und nach selbstständiges und sicheres Verhalten im Straßenverkehr lernen. Bis es soweit ist, braucht es eine Menge Übung, Zeit und Geduld. Der ADAC gibt Tipps, wie Kinder am besten den Weg von den wackeligen Anfängen bis hin zur ersten Familienausfahrt meistern.

„Wichtig ist, die ersten Fahrversuche auf dem Fahrrad langsam anzugehen. Überfordern Sie Ihr Kind nicht, aber packen Sie es auch nicht zu sehr in Watte“, sagt Alexandro Melus, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Gleich eine große Tour ist genauso kontraproduktiv, wie sein Kind aus Angst gar nicht aufs Fahrrad steigen zu lassen.“

Nicht vergessen: Kinder sollten bei allen Zweiradaktivitäten immer einen passenden Helm aufsetzen, so gewöhnen sie sich schon früh an den wichtigen Kopfschutz. Idealerweise haben sie ihren Helm im Fachgeschäft selbst mit ausgesucht.

Und Regelkunde darf natürlich nicht fehlen: Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen auf dem Gehweg radeln oder auch baulich von der Fahrbahn getrennte Radwege benutzen. Aber auch Kinder zwischen acht und zehn Jahren können noch den Gehweg nutzen. Erst danach müssen sie auf der Straße beziehungsweise dem ausgeschilderten Radweg fahren. Fährt das Kind auf dem Gehweg, darf ein Elternteil auf dem eigenen Rad das Kind auf dem Bürgersteig begleiten.

Je nach Entwicklungsstand und motorischer Fitness können Eltern ihren Nachwuchs mit zwei bis drei Jahren auf ein Laufrad setzen. Diese Räder, noch ohne Pedale, eignen sich hervorragend, um Balance und Kraft zu trainieren. Mit etwa vier Jahren kann das Kind auf ein Fahrrad umsteigen. Wichtig ist, dass der Nachwuchs mit den Füßen sicher den Boden erreichen kann. Ein leerer Parkplatz oder eine ruhige Wohnstraße eignen sich hervorragend für erste Fahrten.

Sicherheit bekommt das Kind, wenn ein Erwachsener anfangs nebenher mitläuft. Auf Stützräder am Kinderrad sollte besser verzichtet werden. Diese sorgen nur dafür, dass die Balance nicht mittrainiert wird. Beherrscht das Kind das Kurvenfahren, Anfahren und Bremsen sicher, können kleine Übungen wie Slalom oder Zielbremsen die Fähigkeiten weiter fördern. Mit der Zeit werden die kleinen Radler dann immer sicherer. Also liebe Eltern: Raus an die frische Luft und rauf aufs Rad. (mid)

Kommentar verfassen