Seat Alhambra – wie gemacht für die große Familie

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Von Klaus H. Frank

Schon der erste Blick sagt uns: Das ist der perfekte Familien-Typ: groß, komfortabel, zuverlässig, alltagstauglich – der Seat Alhambra ist Liebling bei Groß und Klein. Und weil dies so ist, fragen wir erst mal bei „Klein“ nach, warum der Seat Alhambra so perfekt zur Familie passt? Laila ist elf Jahre jung und hat den vollen Durchblick. Sie weiß, was für ein Stress auf die Familie zukommt, wenn’s ums Packen für den Urlaub geht. Fährt die fünfköpfige Familie in Papas Dienstwagen, einer durchaus großzügig bemessenen Limousine, dann ist, wie der Erfahrung lehrt, Ärger programmiert. Denn nur 500 Liter schluckt hier der Kofferraum. Was passt da schon rein? Da fließen beim kleinen vierjährigen Marco schon die ersten Tränen, weil sein riesiger Teddybär nicht mit darf, auch nicht Jimmys (neun Jahre) knallrotes Gummiboot und erst recht nicht das nagelneue Surfboard von  Laila, das zwar nur einen Meter lang ist – aber immerhin.

Packen ist eine entspannte Angelegenheit im Alhambra

Freudige Gesichter gibt es, seit Papa privat den Seat Alhambra fährt, denn das Packen für den Urlaub ist in diesem großen Van eine sehr entspannte Angelegenheit. Die elektrische Heckklappe öffnen, alles reinschmeißen – fertig. Platzmangel ist weder für Mensch noch Gepäck ein Thema. Kein Wunder bei einem Auto mit dem Radstand von 2,92 Metern, der Länge von 4,85 und Breite von 1,90 Metern und außerdem der stattlichen Höhe von 1,72 Metern. Wird jeder Winkel ausgenutzt, stehen bei der Beladung bis unters Dach 2430 Liter Stauraum (beim 5-Sitzer ) zur Verfügung, beim 7-Sitzer sind es 2297 Liter.

Ist der Alhambra mal nicht für die Großfamilie im Einsatz, sondern soll seine Transport-Fähigkeiten beim Besuch des blaugelben schwedischen Möbelhauses beweisen, dann gibt es erstaunte Gesichter, denn er kann auch das. Da mit dem „EasyFold“-System die Sitze der zweiten und dritten Reihe mit einem Handgriff im Fahrzeugboden versenkt werden können, verwandelt sich der Alhambra in einen großzügigen Transporter. Es ist schon toll, wenn das Gestühl nicht komplett ausgebaut werden muss, wie dies früher gang und gäbe war – das war eine echt schweißtreibende Plagerei. Der Alhambra hat eine praktische, ebene Ladefläche – ausreichend lang auch für das berühmte Billy-Regal. Sehr praktisch im Alltagsbetrieb: Die Sitze der mittleren Reihe lassen sich in der Länge um 16 Zentimeter vor oder zurück verstellen und die äußeren Sitze besitzen integrierte Kindersitze (500 Euro) – eine wirklich tolle Idee.

Der Alhambra glänzt mit 30 Ablagemöglichkeiten

Besonders praktisch sind Staufächer im Boden, wo diverses Spielzeug verstaut werden kann und nicht chaotisch durch den Innenraum purzelt. Toll auch die kleinen Klapptische hinter den Vordersitzen. Hier drauf kann der Nachwuchs malen und essen, Uno spielen und allen möglichen Krimskrams abstellen. Die Frage „Wann sind wir endlich da?“ ist deshalb nur noch selten zu hören. Großartig sind die vielen Ablagemöglichkeiten. Genau 30 an der Zahl. Sie bieten Raum für Karten, Trinkbecher und sonstigen Kleinkram. Und fragt man bei „Klein“ nach, was sie am meisten am Alhambra begeistert, dann lautet die einhellige Antwort: die elektrischen Schiebetüren (1220 Euro). Die sind echt klasse. Ein- und Aussteigen auf Knopfdruck ist damit auch in engen Parklücken oder in der Garage kein Problem, weil die Türen nicht aufschwenken, sondern sanft zurückgleiten.

Seat hat dabei auch an die Sicherheit der Kinder gedacht. Die cleveren Sensoren des Einklemmschutzes achten darauf, dass die zarten Patschhändchen der Kleinen nicht in den Schiebetüren eingequetscht werden. Könnte schon mal passieren – denn es macht ja auch Spaß, die elektrischen Türen immer dann, wenn die Eltern nicht zukucken, schnell mal auf und zu zumachen. Werden nochmal 160 Euro draufgelegt, dann gibt’s zusätzlich zu den elektrischen Schiebetüren eine automatische öffnende Hecktür. Wie ein „Sesam-öffne-Dich“ schwingt sie sich nach einem Fußkick unter den hinteren Stoßfänger ganz von alleine nach oben. Praktisch – aber leider spielen die Kinder auch damit ganz gern.

Der Seat Alhambra ist auf der Höhe der Zeit

Der Seat Alhambra ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber dennoch  technisch auf der Höhe der Zeit. Moderne Infotainment- und Assistenzsysteme entlasten den Fahrer und tragen zur entspannten Reise bei. In den Aufpreislisten findet sich da so manches: Zum Beispiel der Totwinkelwarner (410 Euro) und der Fernlichtassistent (165 Euro). Oder auch die Verkehrszeichenerkennung, die Multikollisionsbremse und der adaptive Tempomat. Sehr hilfreich für Parkmuffel ist der Parklenkassistent (830 Euro), der auch das Ein- und Ausparken aus Querlücken unterstützt. Im Vorbeifahren misst der Assistent die seitlichen Parkplätze nach ihrer Länge aus und meldet dem Fahrer geeignete Lücken. Auf Knopfdruck rangiert der Alhambra dann selbsttätig hinein: Es müssen lediglich Gas, Kupplung und Bremse bedient werden. Und ganz selbstverständlich kann mit MirrorLink, Apple CarPlay und Android Auto das Smartphone voll integriert werden. Dieser fast schon unentbehrliche Spaß, „Full Link“  genannt, kostet gerade mal 200 Euro. Ebenfalls geradezu unentbehrlich, weil es den Fahrer enorm entlastet, ist die „automatische Distanzregelung ACC bis 210 km/h“. So hält das Fahrzeug immer den voreingestellten Abstand zum Vordermann, bremst und beschleunigt automatisch – wirklich klasse.

In seinen Fahreigenschaften stellt der Fronttriebler seinen Lenker nie vor unlösbare Aufgaben. Ein sehr gutmütiges Fahrzeug, auch in engen Kurven, neigt und wankt nur wenig, bremst auch voll beladen sehr sicher und lässt sich dank präziser Lenkung mühelos durch die Großstadt rangieren. Der Komfort ist hervorragend – das ideale Reisefahrzeug. Trotz seiner Größe ist der sehr gut verarbeitete Alhambra sehr übersichtlich. Das Heck fällt steil ab und ist so gut einschätzbar, nach vorn ist es etwas schwieriger, weil die Motorhaube nicht einsehbar ist. Dank der hohen Sitzposition ist der Blick auf das Verkehrsgeschehen jedoch sehr gut.

Der 177-PS-Diesel ist ideal für den Seat Alhambra

Eine Empfehlung ist der 177 PS starke Zweiliter TDI, der dank des kraftvollen Drehmoments von 380 Nm ab 1750 Touren ein Garant für entspanntes Fahren ist, vor allem, wenn er mit dem Sechsstufen-DSG (2050 Euro) ausgestattet ist. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 210 km/h und den Sprint auf 100 schafft der immerhin 1,9 Tonnen schwere Alhambra in 9,3 Sekunden. Sehr gut liest sich der Normverbrauch, den Seat mit 5,6 Litern (NEFZ) angibt, nach WLTP sind es 7,0 bis 6,8 Liter. Aber wie so immer, ist die Realität eine andere. Im Test lag der Verbrauch dann bei 7,6 Liter. Das ist noch in Ordnung.

Der Preis für den Seat Alhambra ist kein billiger, wenn bei der 177-PS-Motorisierung die Ausstattungsstufe FR (Formula Racing)  gewählt wird. Dann nämlich kostet der Alhambra (Stand September 2019) 45 815 Euro. Wenn man an die permanent  schwindsüchtige Familienkasse denkt, greift man dann doch eventuell nur zum Basismodell mit einem 1,4-Liter Benziner mit 150 PS und verzichtet auf etliche der vielen, aber teuren Goodies. Dann kostet der Alhambra nur 35 275 Euro – und das ist sehr familienfreundlich. (autour24/khf)

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