Von Klaus H. Frank
Hier strahlt es wieder, dieses fantastische brillante Rot, das einzig Fahrzeuge von Mazda auszeichnet. Magmarot Metallic heißt dieses strahlende Lackierung, mit der Mazda „das schönste Rot der ganzen Welt“ kreieren wollte. Das ist gelungen. Nun schmückt es auch den neuen CX-30, einen Crossover-SUV, mit dem die Japaner die Lücke zwischen dem kompakten SUV CX-3 und dem ausgewachsenen SUV CX-5 füllen. Folgerichtig stellt sich die Frage, wieso CX-30 und nicht CX-4? Nun, diese Bezeichnung trägt schon ein Mazda-Modell, das für den chinesischen Markt produziert wird und deshalb nicht mehr zur Verfügung stand.
Mazdas geniales Kodo-Design
Der Mazda CX-30 ist wiederum ein todschickes Auto mit dem genialen Kodo-Design, das wohl zum Besten zählt, was die automobile Welt zu bieten hat. Mazda selbst gerät denn auch ins Schwelgen und reklamiert für sich, das minimalistisch ästhetische Design des CX-30 auf ein „künstlerisches Niveau“ gehoben zu haben – kein Widerspruch.
Mit 4,40 Meter Länge und 2,66 Meter Radstand passt der CX-30 perfekt zwischen CX-3 (4,28 Meter) und CX-5 (4,55 Meter), wirkt aber durch das coupéhafte Design noch eleganter als die beiden Brüder. Stören könnte sich der sensible Betrachter einzig an den sehr dunklen Kunststoff-Beplankungen, die rund um den unteren Teil des Fahrzeugs laufen. Sie sollen den CX-30 einerseits als SUV charakterisieren, anderseits natürlich Schutz vor dem Verkratzen bieten, sollte der CX-30 mal durchs Gestrüpp getrieben werden.
Schick und elegant wie das Exterieur ist auch das Innenraum-Ambiente. Das serienmäßige Head-up Display blendet seine Daten direkt in die Frontscheibe ein (das hat nicht jeder), Schalter und Knöpfe sind fast gänzlich verschwunden. Das im Zentrum des Cockpits stehende 8,8 Zoll große Display wirkt etwas mickrig und wird mit dem sogenannten Multi Commander bedient, einem Dreh-Drück-Steller, wie wir ihn auch von anderen Herstellern kennen. Ebenfalls an Bord ist das überarbeitete Konnektivitäts-System Mazda Connect, das noch mehr Sicherheit und Bedienfreundlichkeit bietet. Die Platzverhältnisse im Innenraum sind großzügig, das Gepäckabteil schluckt 430 Liter.
Der neue Mazda Skyactiv-X Benzinmotor
Die Motorenpalette des Mazda CX-30 besteht aus den neuesten Skyactiv Diesel- und Benzinmotoren, die sich jeweils mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe Skyactiv-MT oder der Sechsstufen-Automatik Skyactiv-Drive kombinieren lassen und schon jetzt die Abgasnorm Euro 6d erfüllen (Skyactiv-D: Euro 6d-TEMP).
Hochgelobtes Spitzentriebwerk ist der neue Skyactiv-X Benzinmotor mit dem SPCCI-Brennverfahren (Spark Plug Controlled Compression Ignition), was in etwa heißt: Zündkerzengesteuerte Kompressionszündung. Diese soll die Vorteile eines konventionellen Benzinmotors mit der Effizienz eines Dieselmotors verbinden. Und was ist das außergewöhnliche an diesem Verbrenner? Der Motor arbeitet im Magerbetrieb und verdichtet das Luft-Gas-Gemisch im Verhältnis 16,3:1. Weil dieses Gemisch zu mager für eine Kompressionszündung wie beim Diesel ist, spritzt das System kurz vor der Zündung eine winzige Menge Benzin ein, das dann explosionsartig das gesamte Gemisch entzündet. So sollen etwa 20 Prozent Sprit eingespart werden. Mazda gibt einen NEFZ-Verbrauch von 4,6 Litern für den Handschalter und 5,6 Liter mit Automatikgetriebe an. Nach einer halbstündigen Testfahrt war vom Display der Verbrauch von 7,2 Liter abzulesen.
Neues Triebwerk mit ordentlichen Werten
Wirklich vom Hocker gerissen hat uns dieses neue 180 PS starke Triebwerk nach den vielen Vorschuß-Lorbeeren jedoch nicht. 224 Nm Drehmoment sind zwar ein ordentlicher Wert, die Kraft eines Diesels und das Temperament einer Benziners besitzt dieser „Diesotto“ genannte Motor jedoch nicht. Die Beschleunigung auf 100 erledigt der CX-30 mit Handschalter in 8,5 Sekunden, mit Automatik in 8,8 Sekunden. Die Spitze liegt jeweils bei 204 km/h. Okay, diese Werte befriedigen uns denn doch.
Darüber hinaus stehen für den Mazda CX-30 der 2,0-Liter Skyactiv-G Benzinmotor mit 122 PS (Verbrauch 6,0-5,1 Liter) und der 1,8-Liter Skyactiv-D Dieselmotor mit 116 PS (5,0-4,4 Liter) zur Verfügung. Die Skyactiv Benzinmotoren sind serienmäßig mit dem neuen Mild Hybrid System Mazda M Hybrid ausgerüstet. Es nutzt die beim Verzögern gewonnene Energie, um den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen zu unterstützen und Kraftstoff zu sparen.
Der Mazda CX-30 startet ab 24.290 Euro, ein Tausender mehr als der Mazda 3. Automatik kostet 2000 Euro, Allradantrieb 2500 Euro. Den Diesel gibt es ab 26.590 Euro, das Topmodell mit dem Skyactiv X-Motor ist ab 26.790 Euro zu haben. Gemeinsam mit Allradantrieb und Automatikgetriebe kostet der CX-30 in der teuersten Version 32.990 Euro.
Schon die Basisversion ist sehr gut ausgestattet
Wie bei Mazda üblich fällt die Ausstattung schon in der Basisversion recht üppig aus. Wir finden neben dem bereits genannten Head-up-Display auch ein Navigationssystem, Voll-LED-Scheinwerfer, Licht- und Regensensoren, Ein- und Ausparkhilfe, einen radargestützen Abstandstempomat mit Staufunktion, Verkehrszeichenerkennung sowie Spurwechsel- und Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung.
Nach Mazda-Erfahrungen werden 90 Prozent der Kunden die Topausstattung Selection (plus 1700 Euro) bestellen, die unter anderem eine Klimaautomatik, elektrische Heckklappe, Sitzheizung, Rückfahrkamera und 18-Zoll-Alufelgen beinhaltet. Aufpreis kosten auch noch diverse andere wichtige oder unwichtige Details. Das emotional wichtigste Detail für mich persönlich ist die Metalliclackierung Magmarot. Die kostet zwar stolze 950 Euro – aber ohne dieses „knallrot“ ist für mich ein Mazda kein echter Mazda. (autour24/khf)