Von Heinrich Rohne
Dass ein Mini nicht immer nur klein sein muss, zeigen die beiden Ableger Countryman und Clubman nur allzu gut. Besonders der Letztgenannte belegt dies eindrucksvoll, wenn man nackte Zahlen sprechen lässt: Denn mit dem Facelift wächst der Clubman um 10 Millimeter und ist nun fast exakt so lang wie ein VW Golf VII: 4,26 Meter. Auch die Breite (minus 6 mm) entspricht Golf-Maß, lediglich in der Höhe gibt der Clubman mit 1,44 Meter den Flachmann.
Auch hinter dem Markenzeichen des Mini-Kombis, den zweiflügeligen Hecktüren, auch Split Doors genannt, die den Clubman nach Ansicht von Mini zum 6-Türer machen, tut sich jetzt ein Volumen von 360 bis 1.250 Litern auf. Auch hier muss sich der Mini vor dem Golf nicht verstecken; der bietet 380 bis 1.270 Liter.
Zu erkennen ist der überarbeitete Clubman jetzt vor allem am neuen Kühlergrill, der nun nicht mehr von einer sichtbaren Stoßstange durchbrochen wird. Flankiert wird dieser von leicht modifizierten Scheinwerfern, die jetzt dank der optionalen LED-Matrix-Funktion eine variable Ausleuchtung der Fahrbahn ermöglichen.
Am Heck sind die LED-Leuchten Serie, auf Wunsch sind sie im Design der britischen Flagge zu haben. Komplettiert wird das Lifting durch neue Lacke, Felgen und Innenraummaterialien. Auch das Programm an Accessoires präsentiert sich aufgestockt; unter anderem gibt es ein Dachdekor im Union-Jack-Design.
Mit dem neuen Individualisierungsprogramm namens „Mini Yours“ kann man dem Clubman nun einen noch persönlicheren Anstrich geben und zum Beispiel spezielle Sitzpolster, Felgen oder ein Sportlenkrad mit „Mini Yours“-Logo ordern.
Auf der Liste der Ausstattungsoptionen finden sich ein modernisiertes Navigations- und Infotainment-System mit neuen Konnektivitätsdiensten. So lässt sich jetzt etwa das am Smartphone gewählte Ziel online ins Navigationssystem des Autos übertragen. Je nach Verkehrslage mahnt das System dann rechtzeitig zur Abfahrt. Ohnehin ist der neue Clubman mit Hilfe einer fest im Fahrzeug verbauten SIM-Karte „always online“, so dass nicht nur im Falle eines Crashs automatische Notrufe abgesetzt werden können, sondern auch die aktuelle Verkehrslage in Echtzeit dargestellt wird.
Am Motorenprogramm hat sich dagegen nichts geändert. Zu haben sind nach wie vor jeweils drei Diesel und Benziner mit Leistungswerten zwischen 102 und 192 PS. Angetrieben werden jeweils die Vorderräder, die stärksten Motor jeder Bauart sind mit Allradtechnik kombinierbar. Der 150 PS starke Mini Cooper D Clubman lässt sich optional mit einer Achtgang-Wandlerautomatik ausstatten. Beim 192 PS starken Cooper S Clubman All4, Cooper SD Clubman und Cooper SD Clubman All4 mit jeweils 190 PS gehört sie zur Serienausstattung. Neu ist allerdings ein Sportfahrwerk mit einer Tieferlegung um zehn Millimeter. Unverändert im Angebot: das adaptive Fahrwerk mit zwei Kennlinien für die Dämpferabstimmung in Abstimmung mit dem jeweiligen Fahrprogramm.
Der Hammer ist jedoch der Mini John Cooper Works Clubman. Denn der 2,0 Liter große Vierzylinder-Benziner mit integriertem Turbolader leistet jetzt 306 PS – und legt damit um sage und schreibe 75 PS gegenüber dem Vorgänger zu. Auch das maximale Drehmoment wurde um 100 auf 450 Newtonmeter angehoben. Das Mehr an Leistung spiegelt sich in den Beschleunigungswerten wider: In 4,9 Sekunden sprintet der JCW aus dem Stand auf Tempo 100 – der Vorgänger benötigte noch 1,4 Sekunden mehr. Allerdings limitiert Mini erstmals bei einem seiner Modelle die maximale Höchstgeschwindigkeit auf 250 km/h. Aber trotzdem ist der britische Sechstürer damit einer der stärksten für die Straße zugelassenen Modelle der Markengeschichte.
Ab Werk ist auch das weiterentwickelte Allradsystem ALL4 an Bord, das jederzeit das ideale Verhältnis für die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterrädern errechnen soll. Außerdem erhält der JCW-Clubman im Zuge der Überarbeitung ein neuentwickeltes Kühlkonzept, eine neue Abgasanlage mit eingebautem Otto-Partikelfilter zur Erfüllung der Euro 6d-Temp-Norm sowie eine größere Sportbremsanlage.
Aber für diesen Spaß müssen dann auch mindestens 44.900 Euro hingeblättert werden. Wer es sparsamer liebt, der kann sich den überarbeiten Clubman allerdings schon ab 24.300 Euro vor die Tür stellen. (autour24/hr)