Wenn Vierbeiner „Bello“ auf zwei Räder umsattelt

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Immer häufiger sind mittlerweile Hundeanhänger hinter dem Fahrrad zu finden. Er ist nicht nur für längere Strecken das Mittel der Wahl, sondern auch für Welpen, kranke oder alte Hunde. Bevor es jedoch losgehen kann, muss sich der Vierbeiner erst an das Zweirad gewöhnen. Ein Hundeanhänger kann zunächst einschüchternd auf Hunde wirken. Damit sich die Furcht möglichst rasch verliert und am besten gar nicht erst einstellt, sollte man den Anhänger wie ein neues Möbelstück einfach im Nahbereich des Hundes platzieren, rät der Pressedienst-Fahrrad. So kann der Hund ihn inspizieren und erkennen, dass von dem Gefährt keine Gefahr ausgeht.

Der Klassiker aus der Welpenschule hilft auch bei der Gewöhnung an den Fahrradanhänger, wenn es darum geht, das Unbekannte anzunehmen und sich auf Erkundung immer weiter vorzuwagen. „Dazu stellt man sich an die Deichselseite des Hängers und lockt den Hund mittels Leckerli in das Innere und schließlich hindurch. Die Belohnung für das Durchschreiten kommt dann gleich im Anschluss“, weiß die erfahrene Hundebesitzerin und -sportlerin Anne Gereke. Es kann auch funktionieren, den Anhänger zum Versteck und Findeplatz für das Lieblingsspielzeug zu machen. „Je positiver der Innenraum beim Hund besetzt ist, desto besser“, weiß Teresa Rink vom Fahrradanhängerspezialisten Croozer.

Die nächste Stufe der Gewöhnung an den Anhänger bildet das Verweilen über einen längeren Zeitraum im Anhänger – und Futter hilft auch hier. „Deshalb wird der Futterplatz kurzerhand in das Innere des Anhängers verlegt“, schlägt Gereke vor. Bei diesem neuen Schritt sollte man darauf achten, dass der Hund nicht abgelenkt wird. „Man merkt schnell, dass der Hund etwas Überwindung braucht, um längere Zeit in einem engen Raum zu verweilen. Doch das Futter belohnt ihn“, berichtet sie.

Je mehr Zeit der Hund in Ruhe und Entspannung im Anhänger verbringt, desto besser ist das für den Stressabbau. Hierfür platziert man einfach die Hundedecke im Anhänger und stellt diesen an die Stelle des gewohnten Liegeplatzes. „Zusätzlich sollte man schon einmal die hintere Luke und, wenn vorhanden, auch die Dachluke schließen“, empfiehlt Teresa Rink. Das Ziel der Übung ist erreicht, wenn man auch die Zustiegsluke schließen kann, ohne dass der Hund merkbar gestresst oder ängstlich wirkt. Erst wenn der Hund ganz normal und spielerisch mit der neuen Behausung umgeht, kann zum nächsten Schritt übergegangen werden.

Als nächster behutsamer Schritt wird der Vierbeiner im Anhänger durch die Wohnung gezogen. Zunächst befestigt man Räder und Deichsel am Anhänger und macht einige Kippübungen mit dem Hund im Hänger. Auch an die Bewegung des Gefährts muss sich der Hund in Ruhe gewöhnen können. Je besser das klappt, umso eher kann man die Übung mit vorsichtigem Rollen im Wohnraum kombinieren. Auch hier darf das Tier anschließend belohnt werden.

Fühlt sich der Hund sicher auf zwei Rädern, kann es an die frische Luft gehen. Die Verbindung zwischen Fahrrad und Anhänger wird mittels einer Kupplung hergestellt. Diese kann eine Universalkupplung sein, mit der die Deichsel einfach auf das Gegenstück geklickt wird. Immer häufiger verfügen Fahrräder aber über sogenannte Steckachsen. Die gibt es in verschiedenen Längen und Gewindearten. Somit ist sichergestellt, dass der Hänger an nahezu jedes Fahrrad passt. Man sollte unbedingt auf einen sicheren Stand des Fahrrads achten. So wird das Umfallen des Fahrrads durch zu viel Bewegung im Hänger vermieden.

Am besten ist es natürlich, wenn der Anhänger ohne Hund angebracht werden kann und dieser dann von alleine hineinspringt. Auch dies kann und sollte als Spiel oder Übung gestaltet werden. Hierfür lockt man den Hund wie bei der Tunnelübung in den Hänger und lässt ihn sich zunächst ablegen, damit die Zustiegsluke geschlossen werden kann. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Hund während der Fahrt etwas Aufregendes entdeckt und aus dem Hänger springen möchte, sollte die Ausstiegsluke immer sicher verschlossen sein. Anleinen macht laut Rink keinen Unterschied und ist eher gefährlich, da der Hund sich verheddern kann.

Ratsam ist es auch, zunächst einmal Fahrrad und Anhänger mit und ohne Sichtkontakt zu schieben, damit der Hund lernt, dass ihm nichts passiert und keine Möglichkeit zur Flucht besteht. Stressigen Situationen sollte man sich stellen annehmen und den Hund bei Überwindung belohnen. Für die ersten Ausfahrten empfehlen sich Strecken mit wenig Ablenkungspotential. Während der Fahrt sollte ganz ruhig mit dem Hund kommuniziert werden. Erst wenn er völlig sicher und entspannt im Hänger mitfährt, kann man sich ruhigen Gewissens auf Strecken mit mehr Verkehr oder in die Stadt wagen. (ampnet/jri)

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