Für die Fans luftgekühlter Volkswagen beginnt das Oldtimer-Jahr eigentlich erst am 1. Mai – mit dem „MaiKäferTreffen“ auf dem Messegelände in Hannover. Beim 36. Mal werden heuer wieder rund 3.000 Teilnehmer mit ihren Autos und mehr als 15.000 Besucher erwartet – nicht zuletzt zum großen Teilemarkt und zum Show’n’Shine Wettbewerb.
Die Anreise erfolgt am besten über die A 37 / B 6 und die Abfahrt Messe-Nord. Dann ist die Ausschilderung zu beachten, da sich durch Baumaßnahmen die Zufahrt zu den (gebührenpflichtigen) Messeparkplätzen geändert hat. Eine Anmeldung für Besucher ist nicht notwendig und der Eintritt natürlich kostenlos. Nur für Teilnehmer, die auf dem Luftgekühltenplatz P 14 unmittelbar südlich der Verkaufsstände parken wollen, beträgt der Kostenbeitrag 10,- Euro. Dafür gibt es traditionsgemäß den WelcomeBag des Veranstalters mit der neusten KäferRevue.
Beim Show’n’Shine Wettbewerb werden die Fahrzeuge wieder nach Kategorien aufgestellt, von 10 bis 15 Uhr auf der Bühne präsentiert und von einer Käfer-Scene unabhängigen Jury bewertet. Die Bewertungskriterien für die TOP15 sind Motor, Chrom + Lack, Inneneinrichtung, Paßgenauigkeit (Türen + Hauben), Rarität und Gesamteindruck.
Beim wohl weltweit größten Teilemarkt mit Ersatz- und Zubehör-Teilen speziell für Luftgekühlte Volkswagen gibt es auf dem Parkplatz Ost 11 wieder rund 120 private oder kleinere, gewerbliche Anbieter. Auf dem Parkplatz Ost 12 präsentieren sich neben VW-ClassicParts noch mehr als 70 größere Händler – darunter Custom-Speed-Parts, Dieter Schmidt-Lorenz VW-Teile, Werk34-Volkswarenhaus Heussner & Stauber, Käferland Frankfurt, Ahnendor B.A.S., Memminger Feine-Cabrios, engine Plus Motorteilebearbeitung, Wagenteile Cord Redlin, GWD Gerd Weiser Düsseldorf, Rolf Klaus-Käfertuning, Veteranendienst Fried, Ge-Ma-Classics als Spezialist für klassische VW, Gebrüder Behling und Wilke-Motorenbau.
Volkswagen hat in diesem Jahr als Geburtstagskind den „Fridolin“ dabei. Der offiziell Typ 147 genannte Allrounder wurde vor 55 Jahren vor allem als maßgeschneidertes Zustellfahrzeug der Deutschen Bundespost und der Schweizer Post in Dienst gestellt. Da war der Begriff des „Modularen Baukastens“ noch in weiter Ferne – die Volkswagen-Ingenieure verwendeten für die Kleinserie des neuen Lieferwagens aber bereits die Teile verschiedenster anderer Volkswagen. So stammten die Achsen, der Motor und das Getriebe vom Käfer. Das Chassis steuerte der Karman Ghia bei, die runden Scheinwerfer der Typ 3. Die Motor- und Heckklappe sowie zahlreiche weitere Teile wurden vom Transporter T1 übernommen.
Konsequent auf hohe Funktionalität ausgelegt wurde der Innenraum: Der Beifahrersitz konnte auf Wunsch zusammengefaltet und nach vorne geklappt werden. Die Schiebetüren an der Seite und der große Kofferraum machten den „Fridolin“ zum Transportwunder mit 2,9 Kubikmeter Laderaum. Gefertigt wurde der Wagen in den Westfalia-Werken Wiedenbrück und bis zur Einstellung der Produktion im Juli 1974 entstanden insgesamt 6.139 Fahrzeuge. Heute sind in Deutschland nur noch etwa 40 Fahrzeuge des Typs 147 zugelassen, weltweit existieren schätzungsweise lediglich noch rund 200 Exemplare.
Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen Classic präsentieren gemeinsam mit der Stiftung AutoMuseum Volkswagen drei Fahrzeuge des Typ 147. Das Team von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer hat es darüber hinaus geschafft, acht weitere „Fridolin“ von Fans ausfindig zu machen und zeigt diese ebenfalls auf dem Stand. Zudem sind alle Besitzer eines „Fridolin“ aufgerufen, zum „MaiKäferTreffen“ nach Hannover zu kommen.
Wie immer, wenn Volkswagen Nutzfahrzeuge im Spiel ist, wird auch für das leibliche Wohl gesorgt: An der Schiebetür des 71er T2 Currywurst-Bulli wird die legendäre Volkswagen Currywurst – Original-Teilenummer 199 398 500 A – verkauft. Erfrischungsgetränke können ebenso stilecht an einem seltenen T1 Coca-Cola-Hochdach-Bulli erworben werden. (Text und Fotos: Karl Seiler)