Deutschlands Autobauer starten mit vielen guten Vorsätzen ins neue Jahr. Für Volkswagen und alle Tochter-Marken des Konzerns dürfte ganz bestimmt der Weg zurück zur Normalität im Vordergrund stehen. Dafür stellt sich das Unternehmen komplett neu auf. Andere haben Visionen – für sie sind „Autonomes Fahren“ und „Künstliche Intelligenz“ die Zukunft der Autobranche. Die große Mehrheit setzt jedoch auf alternative Antriebe. Und da ist die „Elektromobilität“ das drängende Thema der Gegenwart.
Namhafte Autobauer investieren teilweise Milliarden-Summen, um den Stromern in der Bundesrepublik zum Durchbruch zu verhelfen. Inzwischen hat bei der Elektromobilität auch bei vielen Menschen ein Umdenken eingesetzt – daran dürfte wohl auch der Diesel-Skandal einen nicht zu unterschätzenden Anteil haben. Noch aber hat Deutschland im Vergleich zu zahlreichen europäischen Ländern wie beispielsweise Norwegen oder die Niederlande einigen Nachholbedarf, bis Elektroautos bei uns tatsächlich flächendeckend angekommen sind.
Vor allem Opel treibt die Elektrifizierung jetzt intensiv voran: Nicht nur bei der Technik, sondern auch bei der Infrastruktur drücken die Rüsselsheimer kräftig aufs Gaspedal. So sollen in der Heimatstadt der Blitz-Marke in den kommenden Jahren 1.600 neue Ladestationen das Leben für Elektroauto-Fahrer ein wenig leichter machen. „Electric-City“ nennt sich dieses ambitionierte Projekt. Kunden, die das vielleicht einmal selbst im hektischen Verkehrsalltag überprüfen möchten, können dafür im ersten Halbjahr 2019 den neuen Corsa in einer rein batterie-elektrischen Variante oder das SUV Grandland X als Plug-in-Hybrid bestellen.
Nach mehr als 36 Jahren wird der kleine Opel-Dauerbrenner unter Strom gesetzt und somit zum großen Hoffnungsträger der Marke. Den elektrifizierten Kleinwagen soll es laut Opel-Chef Michael Lohscheller zu einem wettbewerbsfähigen Preis geben: „Mit dem neuen Corsa machen wir E-Mobilität für einen breiten Kundenkreis erschwinglich. Das wird ein echtes Volks-Elektroauto.“ Basis der Elektro-Offensive sei der Zugriff auf die Plattformen sowie Antriebstechnologien der PSA-Gruppe, heißt es. Man darf gespannt sein.
Wer es gerne eine Nummer größer mag, kann sich 2019 für den Grandland X in einer Plug-in-Hybrid-Version entscheiden. Das kompakte SUV fährt dann mit bis zu 300 PS Systemleistung und elektrischem Allradantrieb vor. Mit dem Vivaro fährt ab 2020 auch der Transporter in einer rein batterie-elektrischen Variante vor. Den Mokka X soll es ab Produktionsstart im Jahr 2020 ebenfalls als vollelektrisches Fahrzeug geben. „Wir treiben die Elektrifizierung unseres Portfolios konsequent voran“, sagte Michael Lohscheller.
Der Fahrplan des Autobauers sieht vor, dass bis 2020 insgesamt acht neue Modelle auf den Markt gebracht werden. Schon ab 2024 soll es von jedem Modell auch eine elektrifizierte Version geben, heißt es in Rüsselsheim. „Diese Modelloffensive wird dazu beitragen, die strengen CO2-Ziele der EU einzuhalten“, versichert Michael Lohscheller. (Ralf Loweg, mid)