Porsche hat in Zusammenarbeit mit Manthey-Racing einen weiteren Rekord auf der Nürburgring-Nordschleife aufgestellt. Am Donnerstag, 25. Oktober 2018, umrundete der 515 kW (700 PS) starke Porsche GT2 RS MR die 20,6 Kilometer lange Strecke in 6:40,3 Minuten. So schnell war zuvor noch kein straßenzugelassenes Fahrzeug in der „Grünen Hölle“. Am Steuer des von Porsche-Ingenieuren und Manthey-Racing-Experten speziell auf die Nordschleife abgestimmten Sportwagens saß Lars Kern. Der Porsche-Testfahrer hatte im September 2017 im serienmäßigen Porsche 911 GT2 RS ⃰ schon einmal einen Rundenrekord aufgestellt.
„Wir haben den ganzen Tag das Wetter beobachtet und genau überlegt, ob eine solche Fahrt überhaupt möglich ist. Bei Regen oder auch nur leicht feuchter Strecke wären wir niemals ein Risiko eingegangen“, sagt Dr. Frank-Steffen Walliser, Leiter Motorsport und GT Fahrzeuge. Der Porsche 911 GT2 RS war mit dem neuen Performance Kit von Manthey-Racing ausgestattet, ergänzt um eine auf die Streckencharakteristik der Nürburgring-Nordschleife zugeschnittene Gesamtabstimmung. „Wir wollten im Rahmen dieser Versuchsfahrt einfach noch einmal eine Potenzialabschätzung machen. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Es ist wirklich eine Fabelzeit. Das zeigt einmal mehr ganz deutlich, welche Möglichkeiten in diesem Sportwagen stecken.“
Der Porsche GT2 RS war 2017 als bislang stärkster und schnellster 911 aller Zeiten auf den Markt gekommen. In den zurückliegenden Monaten nutzten die Porsche-Ingenieure ihr Know-how aus der Entwicklung der beiden Rennfahrzeuge 911 RSR und 911 GT3 R sowie aus zahlreichen erfolgreichen Renneinsätzen von Manthey-Racing auf der Nürburgring-Nordschleife. Die gezielten Modifikationen umfassten unter anderem die Bereiche Fahrwerk und Aerodynamik. Die Techniker konzentrierten sich jedoch stets auf die Straßentauglichkeit.
„Die Fahrt hat unheimlich viel Spaß gemacht“, sagt Entwickler Lars Kern. Der 31-Jährige kennt die Nürburgring-Nordschleife von Test- und Rekordfahrten sowie durch zahlreiche Einsätze in VLN-Rennen. „Auch mit dem neuen Paket ist die Balance des Autos sehr gut. Ich musste keine großen Risiken eingehen, um schnell zu sein. Ich hatte aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit nur einen Versuch. Es hat auf Anhieb geklappt.“ Manthey-Racing-Geschäftsführer Nicolas Raeder ergänzt: „Wir sind sehr stolz. Den ohnehin schon enorm schnellen Porsche 911 GT2 RS noch schneller zu machen, war eine große Herausforderung.“
Bei herbstlichen, aber trockenen Bedingungen setzte Lars Kern das große Potenzial des Porsche 911 GT2 RS MR bei seiner Rekordfahrt unter den Augen eines Notars optimal um. In Bezug auf den Kraftstoff vertraute Porsche mit Esso auf einen im Motorsport bewährten Partner. Einzige Modifikation im Vergleich zur ab sofort bei Manthey-Racing bestellbaren Version des GT2 RS MR für Clubsport- und Trackday-Events war der Fahrersitz. Im Rekordfahrzeug wurde aus Sicherheitsgründen ein Schalensitz aus dem Rennsport eingesetzt. Diese Veränderung brachte keinen Gewichtsvorteil. (autour24)