Plug-in Hybrid Outlander: Sein Preis ist kaum zu toppen

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Von Klaus H. Frank

Das werden wohl die wenigsten Zeitgenossen wissen: Der Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid ist das meistverkaufte Fahrzeug in seinem Segment – weltweit.  Und die Tatsache selbst wird einigen etablierten Premium-Herstellern hierzulande ein paar Fragezeichen auf die Stirn zaubern. Und wir fragen: Wo sind sie denn geblieben, die Deutschen mit ihrem Know-how, in diesem Segment? Und der Preis, für den der  teilelektrische Outlander angeboten wird, ist geradezu unschlagbar. Dazu gleich mehr. Damit die außergewöhnliche Erfolgsgeschichte des Outlander Plug-in-Hybrid kein Ende findet, hat Mitsubishi seinem Technologie-Flaggschiff jetzt eine Komplettüberarbeitung spendiert.

Optisch äußert sich dies in einem Facelift, bei dem das markante Gesicht mit seinen LED-Scheinwerfern aufgepeppt wurde und die Frontgrillblende nun eine Wabenstruktur erhalten hat. So macht der Offroader ordentlich was her, zeigt Präsenz. Geändert sind auch die Stoßfänger vorne und hinten, der Dachspoiler und der Unterfahrschutz. Innen gibt’s ergonomisch optimierte Ledersitze mit Rautensteppung und Kontrastnähten, sowie Dekorleisten in schwarzer Lasergravur oder in Klavierlack-Optik. Auf dem neu gestalteten Kombi-Instrument ist der Rekuperationsgrad und der Betriebszustand des Benzinmotors ablesbar. Da wegen der gestiegenen Leistung das Drehzahlniveau abgesenkt werden konnte, ist der Outlander noch leiser geworden. Das war bisher schon eine seiner großen Stärken.

Wesentliches tat sich unter dem rustikalen, aber durchaus schicken Blechkleid des SUVs. Der Benziner nämlich ist komplett neu, besitzt nun 2,4 statt 2,0 Liter Hubraum und eine um 14 PS auf 135 PS angehobene Leistung. Gemeinsam mit den beiden E-Motoren, die vorne 82 PS und hinten 95 PS (13 PS mehr als bisher) generieren, gibt das eine Systemleistung von 220 PS. Das ist ordentlich Schub für den Zweitonner, der dank 211 Nm Drehmoment (vorher nur 190 Nm) in 10,5 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt und 170 km/h schnell läuft. Im rein elektrischen Fahrbetrieb schafft der Outlander eine Spitzengeschwindigkeit von 135 km/h. Seine Reichweite insgesamt liegt bei 800 Kilometern. Rein elektrisch soll er nach NEFZ-Zyklus 54 Kilometer schaffen, nach WLTP-Messung sind es 45 Kilometer. Die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 13,8 kW/h kann laut Mitsubishi an einer Schnellladestation in nur 25 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden. An einer herkömmlichen Haushaltsteckdose dauert es fünfeinhalb Stunden. Solch eine Ladung soll abhängig vom Stromtarif preislich etwa um die vier Euro pendeln.

Damit dem Outlander nie der Saft ausgeht, dafür sorgt ein serieller Modus, bei dem der Verbrenner als Generator Strom für die Akkus liefert und so das Fahrzeug über die E-Motoren angetrieben werden kann. Das heißt: Die Batterie wird nie komplett ausgelutscht, es kommt immer was nach – auch über die Rekuperation. Wie stark der Outlander Strom zurückführt, lässt sich über  Paddles am Lenkrad in fünf Stufen einstellen. Wer das clever macht, braucht eigentlich kaum zu bremsen und gewinnt dabei noch ordentlich Energie zurück. In niedrigen Geschwindigkeiten (bis 65 km/h) fährt der Outlander ausschließlich elektrisch, das Umschalten auf den Verbrenner ist kaum spür- oder hörbar. Läuft ausschließlich der Benziner, dann dürften je nach Fahrweise mindestens acht Liter Sprit verbraucht werden. Der (kombinierte) NEFZ-Verbrauch des nach der Norm Euro 6d-Temp eingestuften Fahrzeugs liegt bei 1,8 l/100 km (Kraftstoff) plus 14,8 kWh/100 km (Strom), der CO2-Ausstoß beträgt 40 g/km.

Selbstverständlich kann der Hybrid-Outlander auch Gelände. Das Allradsystem „Super All Wheel Control“ wurde neu abgestimmt  und hat zwei neue Modi  („Sport“ und „Snow“) erhalten. Das heißt:  sportlicheres Fahren auf trockener Fahrbahn mit maximaler Traktion sowie bester Grip und stabiles Handling bei winterlichen Bedingungen. Wir habens’s im Gelände ausprobiert. Dieser Mitsubishi kapituliert vor keinem Hang – egal ob rauf oder runter. Schließlich haben die Jungs und Mädels (z. B. Jutta Kleinschmidt mit Andi Schulz) von Mitsubishi  schon früher mit Siegen bei der Rallye Dakar im Pajero Zeichen gesetzt. Soviel Allrad-Kompetenz wie Mitsubishi haben nur wenige.

Besonders praktisch: Der Qutlander Hybrid kann auch als Stromquelle genutzt werden. Im Innenraum nämlich sind zwei 230-Volt-Steckdosen installiert, mit denen zum Beispiel beim Picknick die Kaffeemaschine angeheizt werden kann. Oder es kann eine kleine Kettensäge angeworfen werden, um Holz fürs Lagerfeuer zu besorgen. Die Leistungsabgabe je Steckdose liegt bei bis zu 1500 Watt.

Das wohl interessanteste am Outlander Plug-in-Hybrid ist sein Preis. Und der setzt sich wie folgt zusammen: Rein theoretisch kostet der Outlander Hybrid  37 990 Euro, aber statt der nur 1500 Euro Bonus, die der Staat gewährt, spendiert Mitsubishi nochmals 6500 Euro dazu (insgesamt also 8000 Euro Bonus),  was dann zum Endpreis von 29 900 Euro führt – das ist unschlagbar. Die besser ausgestatteten Varianten „Plus“ kosten 44 990 Euro, das Spitzenmodell „Top“ 49 990 Euro.

Fazit: Erstaunlich, dass sich nicht mehr Hersteller dem Thema Plug-in Hybrid widmen. Das Auto ist, obwohl es etwas sperrig wirkt für den Stadtverkehr hervorragend geeignet. Ganz gleich, ob man damit zur Arbeit oder zum Shoppen fährt. Preiswerter lassen sich diese paar Kilometer (immerhin sind es um die 50) nicht abspulen.  Und dank des Benziners ist auch die ganz normale Urlaubsreise machbar. Der Outlander ist komfortabel, bietet viel Platz und hat eine ausreichende Reisegeschwindigkeit.  (autour24/khf)

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Technische Daten Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid: L x B x H (in  Metern): 4,70 x 1,80 x 1,71.Radstand : 2,67 Meter. Vierzylinder-Benziner, 2360 Kubikzentimeter. Leistung: 100 kW / 135 PS bei 4500 U/min. Max. Drehmoment: 211 Nm bei 4500 U/min. E-Frontmotor: 60 kW / 82 PS, 137 Nm, E-Heckmotor: 70 kW / 95 PS , 195 Nm. Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h (135 km/h elektrisch), Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,5 Sek. Elektr. Reichweite n. NEFZ: 54 km,  ECE-Durchschnittsverbrauch: 1,8 Liter. Stromverbrauch je 100 km: 14,8 kWh. CO2-Emissionen: 40 g/km. Leergewicht:  1880 kg. Gepäckraumvolumen: 463–1602 Liter. Basispreis: 37.990 Euro.

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