Neuer Ford Focus: modern, komfortabel und dynamisch

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Von Klaus H. Frank

Donnerwetter! Da hat sich Ford ja mächtig ins Zeug gelegt und seine ganze Kompetenz in Sachen Design ausgepackt. Die Kölner haben dem Focus einen Anzug verpasst, der wie ein auf den Leib geschneiderter Sportdress aussieht. Kein simples Facelift ist dies, sondern ein komplett neues Modell, kreiert dort, wo eigentlich immer alles beginnt: auf einem leeren weißen Blatt Papier. Todschick ist der Focus in seiner vierten Generation, wirkt dank reduzierter Höhe deutlich dynamischer und bietet trotz kaum veränderter Außenmaße (er ist 1,8 Zentimeter länger) innen deutlich mehr Platz, was die Schulter- und  Kniefreiheit in der zweiten Reihe betrifft. Der Grund: Der Radstand wurde um 57 Millimeter verlängert und das Armaturenbrett weiter nach vorne verschoben, was den Passagieren ganz vorne etwas mehr Luft verschafft. Das Kofferraumvolumen wuchs um 25 auf 341 Liter, bei umgeklappter Rückbank sind es 1354 Liter. Der Kombi (Turnier) wurde um knapp elf Zentimeter gestreckt, wodurch der Kofferraum nun 575 Liter schluckt, maximal sind es 1653 Liter. Im September kommt er auf den Markt.

Das in den vergangenen Jahren rund 16 Millionen Mal verkaufte Erfolgsmodell, beeindruckte bei ersten Fahrten durch seine Fahrdynamik, die wir schon immer an Ford-Modellen schätzten und die sich wohl am ehesten mit den weiß-blauen Modellen aus München vergleichen ließen. Hier hat Ford schon früher nichts anbrennen lassen und jetzt noch eine weitere Evolutions-Stufe gezündet. Die Kölner leisten es sich sogar, dem Focus zwei verschiedene Hinterachsen einzubauen. Die Fünftürer mit dem 1,0-Liter-Turbobenziner und dem 1,5-Liter-Turbodiesel fahren mit einer optimierten Verbundlenker-Hinterachse. Die Kombi und Limousinen, die vom 1,5-Liter-Turbo-Benziner und dem großen Diesel angetrieben werden, besitzen eine Multilink-Hinterachse. Und die ist dank adaptiver elektronischer Dämpferregelung geradezu genial. Das System orientiert sich in Millisekunden an den Rückmeldungen von Federung, Lenkung und Bremse und passt die Stoßdämpfer so an, dass der beste Federungskomfort gewährleistet ist. Das Außergewöhnliche hierbei: Das System erkennt sogar Schlaglöcher. Überrollt der Reifen die vordere Loch-Kante, verhindert der Stoßdämpfer, dass das Fahrzeug zu tief eintaucht. An der Hinterachse funktioniere dies noch besser, erklärt Ford, da die Federung von der Vorderachse entsprechend „vorgewarnt“ wurde und hierdurch noch früher reagieren könne. Ford schafft so den perfekten Spagat zwischen Komfort und Sportlichkeit. Und endlich hat auch Ford einen Schalter, mit dem die Fahrmodi von „Normal“ über „Eco“ bis „Sport“ variiert werden können, was Gasannahme und Lenkung sehr positiv beeinflusst.

Bei den Triebwerken setzt Ford auf die bewährten Dreizylinder-EcoBoost-Triebwerke (1,0 und 1,5 Liter) mit intelligenter Zylinder-Steuerung und mit Leistungen von 85 bis 182 PS. Die EcoBlue-Turbodiesel mit 1,5 und 2,0 Liter Hubraum leisten 95 bis 150 PS. Alle Motoren verbrauchen weniger Kraftstoff und erfüllen die Abgas-Norm 6d-Temp. Im Jahr 2020 will Ford dann endlich auch elektrisch fahren – allerdings nur mit einem Mild-Hybrid. Neu ist eine Achtgang-Automatik und ein Head-up-Display.

Die Zahl der meist optionalen Assistenten ist im neuen Focus mittlerweile auf 30 angestiegen. Ein großes Plus an Sicherheit bietet zum Beispiel der Ausweich-Assistent, der bei einem drohenden Unfall als aktive Lenkunterstützung dient. Lenkt der Fahrer um Auszuweichen nach links oder rechts, und das System erkennt dies, so berechnet es in Sekundenbruchteilen die zusätzliche Lenkunterstützung für das Ausweichmanöver – ein absolutes Novum in dieser Klasse.

Auch das Fahren im Stop-und-Go-Verkehr wird sicherer. Der neue Ford Intelligent Drive Assist vereint eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, einen Fahrspur-Piloten und einen Stau-Assistenten mit Stop & Go-Funktion. Was heißt das: Reduziert das vorausfahrende Auto seine Geschwindigkeit bis zum Stillstand – etwa im Stau –, dann bremst das eigene Fahrzeug dank Stau-Assistent selbstständig ab und fährt automatisch wieder an, sobald sich der Vorausfahrende wieder in Bewegung setzt. Auch alleine Einparken kann der Focus. Das System lenkt das Fahrzeug teilautomatisiert in Parklücken parallel oder quer zur Fahrtrichtung. Der Fahrer muss hierfür lediglich die Automatik auf „Neutral“ stellen und einen Schalter gedrückt halten. Das Auto übernimmt außer dem Lenken auch den Wechsel der Gänge sowie das Anfahren und Bremsen. Auf diese Weise findet der neue Ford Focus Parkbuchten, die lediglich 110 Zentimeter länger sein müssen als das Fahrzeug selbst. Logisch: Automatisch steuert das System das Auto aus der Parklücke auch wieder heraus.

Ganz wichtig für die „Generation iPhone“: Das ab den Ausstattungsversionen Titanium und ST-Line serienmäßig integrierte sogenannte „FordPass Connect-Modem“ verwandelt das Auto in einen mobilen WLAN-Hotspot für bis zu zehn Endgeräte gleichzeitig. Nicht nur für die „Millennials“ wird Vernetzung immer bedeutsamer. Etwa jeder achte Kunde wünscht sich heute bereits – Tendenz steigend –, dass sein Auto über einen mobilen Internetzugang verfügt. Und für 20 Prozent – also für jeden fünften Autokäufer – wäre der mobile Internetzugang sogar ein Grund, die Marke zu wechseln.

Beim Preis unterbietet Ford sich selbst und offeriert das Basismodell ab 18 700 Euro. Das sind 200 Euro weniger als beim Vorgänger. Dafür jedoch gibt’s nur einen 85-PS-Benziner in der spärlichsten Ausstattung. Der 100-PS-Benziner liegt dann bereits bei 20 400 Euro. Und das Spitzenmodell Vignale mit 182 PS kostet 31 200 Euro. Die Dieselmodelle starten mit 95 PS und dem Preis von 22 800 Euro. Die stärkste Variante liegt bei 32 600 Euro. (autour24/khf)

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