Auszeichnung für Dethleffs e.home

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Die vollelektrische Reisemobilstudie „e.home“ von Dethleffs wurde jetzt in Berlin als einer von vier Gewinnern aus 91 Nominierten in der Kategorie „Transportation“  mit dem  „German Innovation Award 2018“ausgezeichnet“. Das ist schon die zweite Auszeichnung für den e.home, denn bereits im Januar wurde er in der neuen Kategorie „Blogger`s Favourite“ beim European Innovation Award 2018 von 15 Bloggern und Influencern  auf den 1. Platz gewählt.

Der German Innovation Award zeichnet branchenübergreifend Produkte und Lösungen aus, die sich vor allem durch Nutzerzentrierung und einen Mehrwert gegenüber bisherigen Lösungen unterscheiden. Großartige Leistungen, die die Zukunft gestalten oder das Leben verbessern, macht der Rat für Formgebung so für ein breites Publikum sichtbar. Teilnehmen können nur Unternehmen, die durch die Expertengremien und Scouts des Rats nominiert wurden. Dieses Verfahren sorgt für die Unabhängigkeit und Exzellenz des Awards.

Von daher war es für das Unternehmen aus Isny bereits eine Ehre, überhaupt zu den Nominierten zu zählen. Dethleffs hat sich als erster namhafter Hersteller von Freizeitfahrzeugen dem Thema „Elektromobilität“ in der Caravaning-Branche aktiv gestellt und mit vielen technischen Ideen auch branchenübergreifend für Aufsehen gesorgt. „Gerade unseren Anspruch, ein Freund der Familie zu sein, interpretieren wir auch als Bekenntnis zur Nachhaltigkeit“, betont Dethleffs Geschäftsführer Alexander Leopold.

Der Dethleffs e.home basiert auf einem Iveco Daily Electric Chassis mit einem flüssigkeitsgekühlten Dreiphasen Asynchron-Drehstrommotor mit 80 kW Leistung. Es sind modernste FIAMM Natrium-Nickelchlorid-Batterien mit einer Kapazität von 3 x 76 Ah bei 400 V verbaut. Diese komplett recyclebaren Batterien können bis zu 1.500-mal aufgeladen werden. Das entspricht einer Laufleistung von ca. 250.000 Kilometer. Eine Besonderheit sind die verbauten „Supercaps“. Diese Hochleistungs-Kondensatoren können elektrische Energie schneller aufnehmen und abgeben als Batterien und erhöhen damit sowohl die Performance des Fahrzeugs als auch die Lebensdauer der Batterien.

Mit der Umstellung auf einen vollelektrischen Antriebsstrang ergeben sich für das komplette Fahrzeugkonzept neue Herausforderungen und Chancen. Wesentliche Bedeutung kommt dabei dem logischen Verzicht auf eine zusätzliche Energieart zum Betrieb von Verbrauchern im Fahrzeug zu. Ein Reisemobil mit elektrischem Antrieb soll auch im Wohnbereich alle Funktionen mit Strom abdecken und eine autarke Stromproduktion ist dafür besonders wichtig. Photovoltaik ermöglicht heute eine effiziente Stromgewinnung. Deshalb ist der e.home großflächig mit modernsten, für den mobilen Einsatz optimierten Dünnschicht-Solarzellen bestückt. Auf dem Fahrzeug wurden 31 Quadratmeter dieser speziellen Solarfolie verbaut. Das ergibt eine mögliche Leistung von ca. 3.000 Watt.

Heizbetrieb ist die energieintensivste Daueranwendung in einem Reisemobil. Bei rein elektrischem Betrieb ist es unabdingbar, neue Lösungen zu suchen, um mit möglichst geringem Energieaufwand ein angenehmes Wärmegefühl zu erzeugen. Dafür wurden an mehreren Stellen im Reisemobil Latent-Wärmespeicher-Platten aus PCM (phase change material) verbaut. Die Speicherplatten nehmen bei Temperaturen über 26 Grad Energie auf und geben diese bei kühleren Temperaturen am Abend langsam wieder ab.

Zudem gibt es in Boden, Wand und Möbeln Flächen-Heizelemente, die per Infrarot-Wärmewellen im Innenraum nur die Objekte erwärmen, auf die sie treffen – nicht aber die Luft. Dies ist deutlich effizienter, lässt ein angenehmes wohliges Wärmegefühl entstehen und gleichzeitig kann die allgemeine Raumtemperatur um zwei bis drei Grad niedriger gehalten werden als bei klassischen Heizsystemen. Dabei steht die Infrarotwärme unmittelbar ohne Vorlaufzeit zur Verfügung. Schließlich sind auch ein Ceran-Kochfeld mit drei Kochstellen und ein energieeffizienter Kompressor-Kühlschrank verbaut.

Weitere zukunftsweisende Technologien erhöhen Komfort und die Lebensqualität: Eine spezielle Folientechnik kann im ausgeschalteten Zustand als Spiegel genutzt werden und streut eingeschaltet ein helles, flächiges Licht. Als elektrische Fensterverdunkelung dient eine Folie, die zwischen den Scheiben der Isolierfenster sitzt. Sie kann elektrisch gedimmt werden, schützt vor Blendung oder eindringender Hitze und dient als Verdunklung oder Sichtschutz.

Hohe Bedeutung kommt auch dem Thema Konnektivität zu. Grundvoraussetzung für das „Smart Motorhome“ ist dabei die Digitalisierung und Vernetzung der im Fahrzeug verbauten Komponenten. Das im Dethleffs e.home verbaute CampConnect System arbeitet erstmals komponenten-übergreifend. Das ermöglicht die einheitliche Bedienung über nur eine, auf einem Tablet installierte App. Die Steuer- und Anzeigenmöglichkeiten reichen dabei von der Heizung über das Licht und den Strom bis hin zur Zentralverriegelung.

Weil Dethleffs nicht zuletzt das Thema Sicherheit am Herzen liegt, gibt es auch im e.home ein neuartiges Sicherheitssystem. Das sogenannte „Mobileye“ unterstützt den Fahrer in Form eines „dritten Auges“, kontinuierlich dabei, das Geschehen vor dem Fahrzeug im Blick zu behalten. Es identifiziert potentielle Gefahrensituationen und warnt den Fahrer durch akustische und optische Signale.

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Dass der e.home etwas Besonderes ist, zeigte sich bereits im vergangenen August, als er auf dem Caravan Salon in Düsseldorf seine Weltpremiere feierte. Kaum ein anderes Reisemobil hat auf der weltgrößten Caravaning-Messe bisher so viel Medien- und Besucherinteresse auf sich gezogen. Inzwischen wurde das e.home auch auf der CMT in Stuttgart und auf der Camping + Caravan in Leipzig präsentiert. Seither vergeht kaum eine Woche, in der das Allgäuer Unternehmen nicht eine Anfrage zu dem besonderen Einzelstück erhält.

„Wir haben E-Mails aus Nordamerika, Russland, Korea und sogar Australien sowie Neuseeland bekommen“, weiß Anita Lorenscheit von der Dethleffs Pressestelle. „Die meisten würden das Reisemobil am liebsten für einen längeren Zeitraum testen oder wollen wissen, wann es die ersten Serienfahrzeuge zu kaufen gibt“. Aber das muss noch warten. Vorerst ist und bleibt der e.home eine Studie, an der Dethleffs alle Möglichkeiten einer vollelektrischen Nutzung, ohne zusätzliche Energieart zum Betrieb aller Verbraucher im Fahrzeug testet. Mit den zu erwartenden, raschen technischen Fortschritten soll sich das Fahrzeug in den kommenden Jahren immer weiterentwickeln. Interessierte Reisemobilisten sind eingeladen, das Unternehmen auf diesem Weg aktiv zu begleiten und sich dafür einfach auf http://www.dethleffs.de/reiseziel-zukunft zu registrieren.

Text: Karl Seiler    Fotos: Seiler, Dethleffs

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