Der Boom in der Caravaning-Branche geht ungebremst weiter. Mit 17.580 Einheiten wurden im 1. Quartal 2018 mehr Freizeitfahrzeuge als jemals zuvor in den ersten drei Monaten eines Jahres neu zugelassen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2017 stiegen die Neuzulassungen um 22,4 Prozent. Damit steuert die Caravaning-Branche auf ein weiteres Rekordjahr zu.
Der März 2018 trug mit 9.955 neu zugelassenen Fahrzeugen und einem Wachstum von 11,9 Prozent im Vergleich zum März 2017 entscheidend zum Rekord-Jahresauftakt bei. Vor allem die Reisemobile fahren auf der Überholspur: 12.081 neu zugelassene Fahrzeuge bedeuten das bislang beste erste Quartal der Geschichte und ein Wachstum von 30,3 Prozent im Vergleich zu 2017. Der März war mit 6.755 neu zugelassenen Reisemobilen (+ 18,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr ein sehr starker Monat.
Auch die Neuzulassungen von Caravans legten mit plus 8 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres stark zu. 5.499 neu zugelassene Caravans sind das beste erste Quartal seit dem Jahr 2000. Das Ergebnis des vergangenen Monats lässt sich mit 3.200 neu zugelassenen Fahrzeugen (plus 0,5 Prozent) ebenfalls mehr als sehen, denn seit fast 20 Jahren wurden im März nicht mehr so viele Caravans neu zugelassen.
„Die Caravaning-Branche setzt ihr beeindruckendes Wachstum fort. Der Allzeit-Bestwert bei den Neuzulassungen im ersten Quartal untermauert unsere positive Prognose für 2018“, sagt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes e.V. (CIVD). „Wir rechnen in diesem Jahr mit einem zweistelligen Wachstum in beiden Fahrzeugsegmenten und folglich einem neuen Rekordergebnis“, so Daniel Onggowinarso weiter.
Was die Branche erfreut, ärgert jedoch diejenigen, die am meisten davon betroffen sind: Reisemobilisten, Caravaner und Campingfreunde im Allgemeinen. Der Grund: Die Campingplätze sind hoffnungslos überfüllt. Wer in Zeiten von Schulferien versucht, einen Stellplatz auf dem Cämpingplatz zu finden, hat oft Pech, steht vor geschlossenen Toren. Komplett ausgebucht heisst es dann lapidar – nichts geht mehr. Besonders gravierend ist die Situation in Italien und Kroatien. Dort nämlich werden die Campingplätze zusätzlich mit sogenannten Mobilhomes vollgepflastert und der Platz für die mobilen Campingfans noch weiter verknappt.
Wie es weitergehen soll, weiß niemand so recht – eigentlich kann es – was die Knappheit der Plätze angeht – nur noch schlimmer werden. Und damit dürfte auch der Jubel in der Caravan-Branche ein jähes Ende finden. Denn wer kauft schon ein Reisemobil oder einen Caravan, wenn er dann – in der Regel etwa nach einem Jahr Lieferzeit – vor geschlossenen Campingplatz-Toren steht und sein zigtausend Euro teures Freizeitmobil nicht nutzen kann?