Subarus Crossover XV: Sicherheit groß geschrieben

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Von Klaus H. Frank

Bei Subaru war immer schon alles ein bisschen anders. Nicht nur weil die zu Fuji Heavy Industries gehörende japanische Marke konsequent an der Produktion von Allradfahrzeugen (weltgrößter Hersteller von Allrad-Pkw) festhält, sondern auch an ihren speziellen Triebwerken, die nach wie vor nach dem Boxer-Prinzip konstruiert werden – ein Motoren-Layout, wie es außer Porsche niemand mehr hat. Und noch etwas fällt auf: Das Design. Subaru will mit dem trendigen Zeitgeist offensichtlich nichts am Hut haben. Fast könnte man sogar glauben, dass der Japan-Barock der 70er/80er-Jahre bei Subaru ein Refugium gefunden hat. Nicht, dass die Fahrzeuge altmodisch und unattraktiv wären. Aber wegen des rustikal-barocken Designs scheint Subaru etwas aus der Zeit gefallen zu sein.

Jetzt hat Subaru sein beliebtestes Modell nach dem Forester neu vorgestellt: Den Crossover XV, der in zweiter Generation optisch wenig verändert ist, aber dennoch an Eleganz und Dynamik gewonnen hat. Den automobilen Schöngeist dürfte jedoch weiterhin ein kleiner Makel stören: die extreme Hochbeinigkeit. Wüsste der Insider nicht, dass der XV auch Gelände können muss, dann würde er den XV sicher gern etwas tiefer legen. So nämlich verlieren sich die Reifen geradezu in den riesigen Radhäusern, die für Federwege Platz haben, wie sie eigentlich nur auf einem durchwühlten Truppenübungsplatz notwendig sind. Nun, Design ist ja eine Frage des Geschmacks und Kritik deshalb relativ. Zudem sollte man wissen, dass Subaru  eine Design-Philosophie verfolgt, die sich „dynamic x solid“ nennt, also sportlich-elegante Elemente mit Robustheit zu verbinden sucht – so jedenfalls das Credo.

Sieht man von besagter Hochbeinigkeit (die bringt übrigens 22 Zentimeter Bodenfreiheit)  einmal ab, dann darf der Subaru XV durchaus als schick bezeichnet werden. Dynamisch und geduckt steht er da, besitzt eine coupéhaft abfallende Dachlinie, präsentiert eine markante Front mit dem Subaru-typischen Hexagonalgrill, der flankiert ist von Scheinwerfern im Adleraugenstil. Bei den neun Lackierungen, die zur Wahl stehen, sticht eine ganz besonders ins Auge: „Cool Grey Khaki“ heißt sie – und die ist wirklich todschick.

Innen fällt der Blick auf ansprechendes Interieur mit wertigen Materialien und netten Details, zum Beispiel Pedalen aus Aluminium oder  Ledersitzen (optional) mit orangefarbenen Ziernähten. Darauf sitzt es sich gut und der Seitenhalt ist auch in Ordnung. Das Raumgefühl ist dank hoher Sitzposition ganz ausgezeichnet, die Kopffreiheit sehr luftig. Der Kofferraum schluckt 385 bis 835 Liter – bei umgeklappter Rückbank maximal 1310 Liter.

Bei der Ausstattung überzeugt der Subaru XV: Schon das Basismodell Trend (22 980 Euro) besitzt das Eyesight-Paket, Klimaautomatik, Licht- und Regensensor. Außerdem auch Apple CarPlay und Android Auto. Im Comfort-Modell (25 980 Euro) finden wir ein 8-Zoll-Display, Rückfahrkamera, das Starlink-Infotainment und LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht. Im Exclusive-Modell  (27 480 Euro) gibt’s ein schlüsselloses Zugangssystem und Navi. Die Version Exclusive+ (32 980 Euro) hat Ledersitze, Lenkradheizung und Glasschiebedach.

Der neue Subaru XV (4,47 Meter lang) steht auf der neuen „Global Platform“,  die dem Fahrzeug deutlich mehr Steifigkeit (70 bis 100 Prozent) verleiht und – in die Zukunft gedacht – es auch befähigen soll, rein elektrisch, mit Hybrid-Motoren oder Plug-in-Triebwerken zu fahren. Dank der höheren Steifigkeit fährt der XV außerdem viel präziser durch Kurven, hat weniger Wankneigung dank stärkerer Stabis und reagiert schneller auf Lenkbefehle.

Bei den Boxer-Motoren verzichtet Subaru künftig generell auf Diesel (außer  beim Forester) und schickt den XV mit einem 1,6-Liter- und einem 2,0-Liter-Benziner auf die Straße. Der kleinere Boxer leistet 114 PS (0 auf 100 in 13,9 Sek., Spitze 175 km/h, Verbrauch 6,4 Liter) und wirkt etwas schwach auf der Brust. Das große Triebwerk ist dank 156 PS deutlich souveräner, sprintet in 10,4 Sekunden auf 100 und erreicht eine Spitze von 194 km/h. Der Normverbrauch 6,9 Liter.  Beide Motoren sind nur mit einer CVT-Automatik (Lineartronic) kombinierbar, die nun sieben Gänge simuliert und beim Gas geben nicht mehr so brutal aufheult wie ehedem. Der nervende Gummiband-Effekt ist so ziemlich weg, außerdem können die Gänge auch per Hand gewechselt werden.

Christian Amenda, Geschäftsführer von Subaru Deutschland, betont vor allen die hohe Sicherheit des XV, der Besten in seiner Klasse, wie er sagt. Nicht nur wegen der 5 Sterne beim Euro-NCAP-Test (kein anderes kompaktes Familienauto erreichte 2017 hier höhere Bewertungen), sondern auch wegen des symmetrischen Allradantrieb, der nun mit dem System X-Mode (bessere Traktion) noch mehr Sicherheit bietet. Ein wichtiger Garant für gutes-nach-hause-kommen ist außerdem das kamerabasierte Sytem Eyesight. Es kombiniert mehrere Assistenten und knüpft so ein engmaschiges Sicherheitsnetz. Während die Systeme anderer Automobilhersteller Kamera, Radar oder Mikrowellen nutzen, funktioniert Eyesight rein optisch. Rechts und links vom Innenspiegel sind zwei Kameralinsen platziert, die ein Stereo-Bild erzeugen. Unabhängige Prüfer (z.B. ADAC) bestätigen, dass die Detailgenauigkeit der Datenerfassung und der daraus resultierenden Warnungen und Eingriffe von Eyesight die Systeme vieler Wettbewerber übertreffen. Durch die Platzierung der Kamera im Fahrzeuginneren, besteht auch keine Gefahr dass die Linsen bei Schneematsch etc. verschmutzen und damit total funktionsunfähig werden, wie dies schon mal bei anderen Herstellern vorkommt.

Die Preise zeigen, dass der Subaru XV kein Discount-Fahrzeug ist. Wer auf innovative Technik, Wertigkeit und Sicherheit schaut, wird aber zustimmen, dass das Preisniveau durchaus gerechtfertigt ist. (autour24)

Technische Daten Subaru XV 2.0 Exclusive+: Fünftüriges Kompakt-SUV, L/B/H/Radstand in Metern: 4.46/1.80/1.62/2.67. Leergewicht: 1.462 kg, zul. Gesamtgewicht: 1.940 kg, max. Anhängelast: 1.400 kg, Tankinhalt: 63 l, Kofferraumvolumen: 385 – 1.290 l. Motor/Antrieb: Vierzylinder-Boxer, Hubraum 1.995 ccm, Leistung: 115 kW/156 PS bei 6.000 U/min, max. Drehmoment: 196 Nm bei 4.000 U/min, 0-100 km/h: 10,4 s, Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h, CVT-Automatikgetriebe mit sieben manuellen Schaltstufen, permanenter Allradantrieb, Normverbrauch: 6,9 l Super/100km, CO2-Ausstoß: 155 g/km, Preis: ab 32.980 Euro

 

 

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