Zu rund 54.500 Notfällen sind die Hubschrauber der ADAC Luftrettung im vergangenen Jahr gestartet. Das bedeutet im Schnitt etwa 150 Einsätze pro Tag. Alarmiert wurden sie nur in zehn Prozent der Fälle wegen schwerer Verkehrsunfälle. Hauptgründe waren mit fast 50 Prozent internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen. Zu je zwölf Prozent wurden die Lebensretter etwa zu Schlaganfällen oder Freizeitunfällen gerufen. Bei der Vorstellung der Bilanz kritisierten Mitarbeiter des Automobilclubs die bisherigen Regelungen für Nachteinsätze.
Mit 12.971 Einsätzen liegt das Flächenland Bayern im bundesweiten Vergleich vorne, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 7.325, Nordrhein-Westfalen mit 6.425 und Niedersachsen mit 5.381 Flügen. Insgesamt legten die Helikopter rund 3,6 Millionen Kilometer zurück. Für die Zukunft hält die Luftrettung eine Ausweitung der Betriebszeiten für unumgänglich – es dürfe nicht sein, dass die Uhrzeit über das Überleben oder den Tod eines Patienten entscheide. Bisher dürfen Rettungshubschrauber in den meisten Städten und Gemeinden nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang eingesetzt werden. Dabei sind Nachtflüge laut ADAC durch hochmoderne Rettungshubschrauber längst möglich. Die Maschinen seien bestens für den Nachtflug mit speziellen Nachtsichtgeräten geeignet. (mid)