Technische Innovationen werden derzeit in Frankfurt nicht nur auf der IAA präsentiert: So zeigt Continental eine vollautomatisierte Parklösung, die Autofahrern das Leben künftig deutlich erleichtern könnte. Das sogenannte „Valet Parking“ – nach dem Vorbild eines Parkdienstes von Hotels – soll das Auto in Parkhäusern selbst bewältigen – weitgehend unabhängig von externer Infrastruktur.
Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt das Technologie-Unternehmen während der IAA (noch bis 24. September) abseits der Messe in seinem Firmenparkhaus in Frankfurt-Rödelheim. „Das Valet Parking ist ein echter Komfort- und Zeitgewinn für den Fahrer. Es ist zugleich ein konkreter Schritt in die moderne Mobilität auf Basis des vollautomatisierten Fahrens“, sagt Alfred Eckert, Leiter Zukunftsentwicklung in der Division Chassis & Safety bei Continental.
Der Fahrer stellt seinen Wagen vor dem Parkhaus ab, woraufhin dieser eigenständig durch die Schranke fährt, sich einen freien Parkplatz sucht und dort einparkt. Vier Nahbereichsradarsensoren, vier Surround View-Kameras und eine Monokamera erkennen das Umfeld, bestimmen die genaue Position im Parkhaus und navigieren anhand einer digitalen Karte vollautomatisiert. 10 Zentimeter Abstand ab der Spiegelaußenkante auf beiden Seiten des Fahrzeugs genügen. Über das Smartphone lässt sich das Auto später zurückbeordern und wartet schon in der Übergabezone. Das spart Zeit und Nerven. Und sicher ist es auch, das System erkennt Fußgänger sowie querende Fahrzeuge und passt sich entsprechend an.
Das in Frankfurt vorgestellte System kommuniziert drahtlos mit der Zugangsschranke, sodass sich der Fahrer um nichts kümmern muss. Dafür ist laut Continental eine gewisse Kommunikations-Infrastruktur im Schrankenbereich erforderlich, um den Zugang und die Abrechnung der Parkdauer zu automatisieren. In Parkhäusern mit Radio-Frequency-Identification-System (RFID) für Dauerparker ist das bereits der Fall.
Alternativ kann die Übergabezone aber auch hinter der Schranke liegen und der Fahrer zieht den Parkschein noch manuell und bezahlt am Automaten. Das Valet Parking hat Continental so entwickelt, dass das Fahrzeug unabhängig von der im Parkhaus vorhandenen Infrastruktur einen Parkplatz suchen kann. Änderungen oder Investitionen in die Infrastruktur wie Kameras oder Kontaktschwellen seien nicht nötig.
Bislang funktioniert das nur ebenerdig im Erdgeschoss von Parkhäusern, in einem zweiten Schritt sollen die Fahrzeuge auch Auf- und Abfahrtsrampen zu anderen Stockwerken bewältigen. „Nutzbar ist das Valet Parking heute schon, denn es wäre ja ohne weiteres möglich, das Erdgeschoss in einem Parkhaus für das automatisierte Parken zu reservieren“, sagt Eckert.