In einer aktuellen Auswertung von Emissionstests von 138 Dieselautos schneiden die Modelle von VW am besten ab – sie unterschreiten sogar im Schnitt die neuen, strengeren Grenzwerte für Stickoxid, das berichtet die „Automobilwoche“. Das ist das Ergebnis einer Auswertung von Testergebnissen von 138 Autos der Abgasnorm Euro 6, die das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen vorgenommen hat.
Auf dem Prüfstand dürfen diese Autos maximal 80 Milligramm Stickoxide pro Kilometer ausstoßen – was für neue Diesel, so die „Automobilwoche“ in der Regel kein Problem ist. Die Werte liegen aber im realen Betrieb zumeist deutlich höher. Das gilt auch für die meisten der getesteten Modelle, die das CAR-Institut verglichen hat. Für die CAR-Auswertung waren „Real Driving Emission Tests“ (RDE) die Basis. Dieses Testverfahren ist ab dem 1. September für neue Fahrzeugmodelle verbindlich. Diese Modelle dürfen der neuen Regelung zufolge den Grenzwert von 80 Milligramm pro Kilometer – bezogen auf den Prüfstand – im realen Betrieb höchstens um das 2,1-fache überschreiten. Der Stickoxid-Wert darf also maximal bei 168 Milligramm liegen.
Zwar wurden laut „Automobilwoche“ alle der 138 getesteten Fahrzeuge erstmals vor September 2017 zugelassen. Die neuen strengeren Grenzwerte gelten für sie aber noch nicht. Dennoch erfüllen etliche Autos bereits jetzt die strengeren Grenzwerte, vor allem Fahrzeuge aus dem Hause Volkswagen.
Im Schnitt sieht das Ergebnis nicht gut aus, wie das CAR-Institut ermittelt hat: Die 138 Modelle emittieren im Durchschnitt im Realbetrieb das 5,3-fache des am Prüfstand gemessenen Werts (424 Milligramm Stickoxid pro Kilometer). Dabei schnitten die ausländischen Autos im Test mit dem 7,2-fachen Ausstoß deutlich schlechter ab als die heimischen Fahrzeuge.
Besonders schwach waren Modelle von Renault, Fiat und asiatische Fahrzeuge, schreibt das Fachmagazin. PSA-Autos waren vergleichsweise gut mit dem 4,6-fachen des Prüfstandwertes.
Die 13 VW-Modelle in der Untersuchung kamen laut „Automobilwoche“ dagegen im Schnitt nur auf 165 Milligramm Stickoxid pro Kilometer, also sogar etwas weniger als mit 168 Milligramm erlaubt. Jedoch gab es markenintern große Unterschiede. Der Passat mit 2,0-Liter-Dieselmotor stößt demnach nur das 0,4-fache des Grenzwerts aus und war am besten. Ein VW Golf Sportsvan dagegen wurde mit 1,6 Liter TDI-Motor mit dem 3,7-fachen des Grenzwerts gemessen.
Bei den Premiumherstellern schnitt Audi mit dem 2,4-fachen des Grenzwerts am besten ab. Mercedes kommt im Schnitt auf das 4,2-fache des Grenzwerts. Das beste jemals gemessene Fahrzeug war der BMW 520d, der nur 28 Milligramm Stickoxid je Kilometer ausstieß, also den Grenzwert massiv unterschreitet.
CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer sagt zur „Automobilwoche“ „Nicht nur das VW-Ergebnis zeigt, dass es keine Hexerei ist, saubere Diesel auf die Straße zu bringen.“ (autour24/khf)