„Es könnte einer der größten Kartellfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte werden“, schreibt ein großes deutsches Nachrichtenmagazin. Was dann folgt liest sich tatsächlich wie ein Wirtschaftskrimi, kommentiert die „Automobilwoche“
Als Beweis für die Machenschaften führt das Magazin „eine Art Selbstanzeige“ an, die der VW-Konzern nach Informationen des Spiegel bei den Wettbewerbsbehörden eingereicht haben soll. Der VW-Konzern schweigt zu den Inhalten des Bericht. „Zu Spekulationen und Sachverhaltsvermutungen auf Grundlage der Spiegel-Berichterstattung äußern wir uns nicht“, heißt es offiziell aus Wolfsburg.
Laut Spiegel sollen an den geheimen Runden insgesamt mehr als 200 Mitarbeiter der Unternehmen in mehr als 60 Arbeitskreisen beteiligt gewesen sein. So soll der Wettbewerb zwischen einzelnen Marktteilnehmern gezielt unterbunden worden sein, zieht das Blatt den Schluss.
Als Beispiele führt das Magazin die Diesel-Technik an. Wie schon von anderen Medien berichtet sollen sich die Autohersteller über die Größe von AdBlue-Tanks abgesprochen haben. „Daneben stimmten sich die intern aufgrund der fünf beteiligten Marken „5er-Kreis“ genannten Gruppen sogar über technische Einzelheiten wie Cabriolet-Dächer ab“, schreibt Spiegel-Online. In den Arbeitsgruppen hätte man sich auch über die Auswahl von Lieferanten oder die Festlegung von Kosten für Fahrzeugbauteile verständigt.
Laut Spiegel soll Volkswagen in dem Schriftsatz selbst zu dem Schluss gekommen sein, dass auch für Audi und Porsche der „Verdacht bestehe“, dass es zu „kartellrechtswidrigem Verhalten“ gekommen sei. „Auch Daimler hat eine Art Selbstanzeige eingereicht“, schreibt das Portal.
Die Wettbewerbsbehörde soll die Hinweise auf das Autokartell bei Durchsuchungen in VW-Räumen in Zusammenhang mit möglichen Absprachen bei Stahlpreisen gefunden haben. Das war bereits im Sommer 2016. Kurz darauf habe VW Selbstanzeige beim Bundeskartellamt eingereicht, so der Spiegel., der von der „Automobilwoche“ zitiert wird.