Von Klaus H. Frank
Es ist so weit: Ab diesem Wochenende (24. Juni) steht der neue Opel Insignia Sports Tourer beim Händler. Er ist Flaggschiff und Raumschiff zugleich, markiert er doch das obere Ende der mittlerweile recht bunten Palette von Opel Modellen und: Er ist so riesig in seinen Dimensionen, dass der Konkurrenz ordentlich „die Muffe“ geht. Mit einer Außenlänge von 4,99 Metern lässt der Sports Tourer alles, was sich in seinem Segment tummelt, deutlich hinter sich. Beispiel: Der härteste Konkurrent Volkswagen Passat misst ganze 21 Zentimeter weniger. Das sind Welten. Sogar die höher positionierte Mercedes E-Klasse lässt er hinter sich – die ist sechs Zentimeter kürzer – genau wie den Audi A6, (ein Zentimeter weniger), der mit seinem Werbespruch „Schöne Kombis heißen Avant“ Probleme bekommen könnte. Denn schöne Kombis heißen nun auch Sports Tourer.
Die äußeren Abmessungen des Insignia-Kombis wirken sich natürlich auf den Innenraum aus. Der Kofferraum des Opel-Kombis schluckt nun zwischen 560 bis 1665 Liter. Das sind 130 Liter mehr als der Vorgänger laden konnte. Die Ladelänge beträgt etwas mehr als zwei Meter, was ein Plus von knapp zehn Zentimetern ist. Klar, dass sich die Heckklappe mit einem Kick unter den hinteren Stoßfänger öffnen lässt (Aufpreis 455 Euro) Besonders clever aber: Nachts, wenn niemand sieht, wo genau hin er treten muss, zeigt ein auf die Fahrbahn projiziertes Symbol an, wo der Kick platziert werden muss.
Deutlich mehr Platz auch für die Passagiere, was vor allem dem längeren Radstand (2,83 Meter) zuzuschreiben ist. Auf den Vordersitzen haben es Fahrer und Beifahrer sehr bequem, denn sie sind auf den bekannt guten AGR-Sitzen gebettet. Und hinten haben auch die sprichwörtlichen “langen Lulatsche“ Platz, obwohl der Sports Tourer sogar etwas niedriger gebaut ist als sein Vorgänger. Die größere Kopffreiheit hinten (31 Millimeter) gewannen die Opel-Tüftler, indem sie die Sitze etwas weiter absenkten, was zudem für einen niedrigeren Schwerpunkt sorgt und damit einem besseren Fahrverhalten führt. Besonders erwähnenswert: Trotz des Größenwachstums ist der Sports Tourer im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 200 Kilogramm leichter geworden. Das Resultat: Dynamischere Fahreigenschaften und weniger Spritverbrauch.
Wir kennen es ja schon von den jüngsten Opel-Modellen: Die Wertigkeit der Materialien und die Verarbeitung sind absolute Spitze, bewegen sich auf Premium-Niveau, brauchen sich nicht hinter „den großen Drei‘‘ aus Süddeutschland zu verstecken. Opel sieht seinen Sports Tourer denn auch als clevere Alternative zu den Wettbewerbern im Premium-Segment. Top und voll auf der Höhe der Zeit sind die Ausstattungsfeature und die zahllosen Assistenzsysteme. Sehr hilfreich im Alltag ist das Head-up-Display (995 Euro) genau wie das Intelli-Link-Infotainmentsystem mit Touchscreen, Smartphone-Anbindung, Navigationssystem und der Online- und Service-Assistent Onstar inklusive WLAN-Hotspot. Immer wieder hervorgehoben werden müssen die rückenschonenden AGR-Sitze, die nun zusätzlich eine Massagefunktion und Sitzwangenverstellung besitzen. Viel Licht in den Innenraum und beste Aussichten bringt das optionale 140 mal 86 Zentimter große, elektrische Panorama-Dach, das sich bis weit über die Köpfe der Fondpassagiere erstreckt.
Die Nacht zum Tag machen die genialen LED-Matrix-Scheinwerfer, die nun mit je 16 LED-Segmenten pro Scheinwerfer (doppelt so viel wie bisher) bestückt sind. So können entgegen kommende Fahrzeuge noch präziser aus dem Lichtkegel ausgeschnitten werden und das Fernlicht (das nicht abgeblendet werden muss) strahlt nun sagenhafte 400 Meter weit. Der Ausstattungsumfang generell darf wohlwollend abgenickt werden: Schon in der Basisversion gibt’s Klimaanlage, Audiosystem mit Sieben-Zoll-Touchscreen, USB- und Bluetooth-Schnittstelle sowie schlüssellosem Starterknopf, Reifendruckkontrolle und LED-Tagfahrlicht, sechs Airbags, Kollisionswarner mit Fußgängererkennung und Notbremse, Spurhalte-Assistent und Berganfahrhilfe in Serie. Optional sind unter anderem Abstandsradar mit Staufunktion, Verkehrsschilderkennung, Park-Pilot und Rückfahrkamera.
Bei den Motoren baut Opel vorerst auf drei Vierzylinder-Benziner mit 140 PS, 165 PS und 260 PS sowie drei Diesel mit 110 PS, 136 PS und 170 PS. Dieselskandal hin oder her: Die Top-Empfehlung ist der bärenstarke (400 Newtonmeter) und sehr laufruhige Zweiliter-Diesel, der den Sports Tourer in flinken 8,9 Sekunden auf 100 beschleunigt, 223 Stundenkilomeer Spitze läuft und sparsame 5,3 Liter (EU-Norm) verbrauchen soll. Einsteigern mit Benziner-Affinität sollte der kleine 1,5-Liter-Turbo mit 165 PS genügen, der den mindestens 1487 Kilogramm wiegenden Sports Tourer erstaunlich behände durch Stadt und Land bewegt. Große Klasse ist natürlich der Zweiliter-Turbo mit 260 PS, der serienmäßig mit Allradantrieb und Acht-Stufen-Automatik angeboten wird. Viel Spaß dabei bereitet das weiterentwickelte Flex-Ride-Fahrwerkssystem mit den drei Fahrstufen Standard, Sport und Tour. Der Preis für das Top-Modell in der Exclusive-Version: 45 490 Euro.
Die Preise beginnen jedoch auf einem deutlich niedrigeren Niveau: Den Insignia Sports Tourer gibt’s zum Basispreis von 26 690 Euro, der hoch-elegante Insignia Grand Sport steht für 25 590 Euro beim Opelhändler. (autour24/khf)
Technische Daten Daten Opel Insignia Sports Tourer 2.0 Diesel: (L,B,H): 4,99m x 1,86m x 1,50m, Radstand : 2,83 m. Motor: R4-Turbodiesel, 1956 ccm, 125 kW / 170 PS, max. Drehmoment: 400 Nm bei 1750 -2500 U/min. Höchstgeschwindigkeit: 223 km/h, Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,9 Sek. EU-Normverbrauch): 5,3 Liter, Effizienzklasse: B, CO2-Emissionen: 139 g/km (Euro 6). Leergewicht / Zuladung: min. 1633 kg / max. 604 kg. Kofferraum: 560-1655 Liter, Tankvolumen: 62 Liter. Anhängelast: 1950 kg, Wendekreis: 11,74 m. Basispreis: 30 865 Euro.