Automobilwoche meldet: VW-Whistleblower soll enttarnt sein

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Für Volkswagen ist der Abgas-Skandal zwar noch nicht ganz vorbei, aber die größten Probleme sind ausgeräumt. Eine Einigung mit den amerikanischen Klägern ist gefunden, die Rückrufe kommen voran, der Monitor ist gefunden, die Öffentlichkeit beschäftigt sich mit anderen Fragen. Offen war allerdings noch die Frage, wer die amerikanischen Behörden zuerst darüber informiert hatte, dass der Konzern bei den Diesel-Abgaswerten getrickst hatte.In einem neuen Buch behauptet Jack Ewing, Reporter bei der New York Times, den Namen des Betreffenden zu kennen. Das berichtet das Fachmagazin „Automobilwoche„. Ihm zufolge war es Stuart Johnson, der Chef von Volkswagens Technik- und Umweltabteilung in den USA, der für den Kontakt zwischen VW und den Behörden zuständig war.

Ewings Buch, das der „Automotive News“ vorliegt, kommt im Mai auf den Markt und trägt den Titel „Faster, Higher, Farther: The Volkswagen Scandal“. „Beim Lesen der Dokumente bekommt man den Eindruck, dass Johnson sich aufgrund der ganzen Situation unwohl fühlte“, sagte Ewing der Zeitschrift. Er zitiert in seinem Buch aus einem Interview mit Alberto Ayala, dem stellvertretenden Direktor der kalifornischen Umweltbehörde CARB, (California Air Resources Board). Dieser habe Johnson als den Mann bezeichnet, der die Umweltbehörde zuerst über die Manipulationssoftware („Defeat Device“) informiert habe. Johnsons Anwalt gab keinen Kommentar zu der Behauptung ab, auch Volkswagen äußerte sich nicht zu dem Bericht, so die „Automobilwoche„.
Die Kosten für die Folgen des Abgas-Skandals liegen inzwischen bei mehr als 25 Milliarden Dollar. Weltweit sind rund elf Millionen Dieselfahrzeuge mit einer Software ausgerüstet worden, die dafür sorgt, dass die Abgaswerte nur auf dem Prüfstand eingehalten werden. Im September 2015 waren die Manipulationen aufgeflogen und hatten unter anderem zum Rücktritt von VW-Konzernchef Martin Winterkorn geführt. Wer jedoch im Einzelnen für die Manipulationen verantwortlich war und wer aus dem Management wann darüber informiert war, ist noch immer ungeklärt. Volkswagen will den Bericht der Anwaltskanzlei Jones Day, die für den Konzern den Skandal untersucht, entgegen früheren Versprechen nun doch nicht veröffentlichen. (autour24)

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