BMW ist offenbar zum drittgrößten Elektroauto-Hersteller der Welt aufgestiegen, das berichtet die „Automobilwoche“. Deutschland könnte – auch aus diesem Grund – bei der Produktion von E-Autos bald an China vorbeiziehen.
Denn gemessen an der Zahl der im Jahr 2016 verkauften E-Autos und Plug-in-Hybride ist BMW der drittgrößte Elektroauto-Hersteller der Welt. Wie auch die „Wirtschaftswoche“ auf der Grundlage einer von ihr in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung McKinsey ermittelten Studie berichtet, habe sich der bayerische Premiumhersteller seit 2015 vom sechsten Platz hochgearbeitet und liege heute mit einem Weltmarktanteil von 7 Prozent hinter Tesla (9 Prozent) und dem chinesischen Hersteller BYD (13 Prozent).
Dahingegen habe Volkswagen im vergangenen Jahr weniger E-Autos verkauft als noch im Jahr 2015 und liege deswegen nun mit einem Marktanteil von 5 Prozent nur noch auf Platz sechs. Noch schlechter schnitt BMW-Rivale Daimler ab: Im weltweiten Vergleich liegt der Stuttgarter Konzern, laut „Automobilwoche“ gerade mal auf Rang 15.
Neben dem exotischen Sportwagen i8 (362 PS, Verbrauch 2,1 Liter) von dem im Jahr 2015 weltweit mehr Fahrzeuge verkauft wurden als von allen Hybrid-Sportwagen anderer Hersteller zusammen macht vor allem der i3 von sich reden, weil er Seit Anfang 2016 noch besser für den Alltagbetrieb einsetzbar ist. Durch eine höhere Speicherdichte der Lithium-Ionen-Zellen erreicht der BMW i3 (94 Ah) eine Kapazität von 33 Kilowattstunden (kWh), und das bei identischen Batterieabmessungen. Das ergibt ein Plus von über 50 Prozent bei der Reichweite im Normzyklus (NEFZ). Statt 190 werden dort jetzt 300 Kilometer erreicht, und selbst im Alltagseinsatz sind auch bei widrigen Wetterbedingungen und Nutzung der Klimaanlage oder Heizung mit einer Batterieladung bis zu 200 Kilometer Reichweite möglich. Die Fahrleistungen des 125 kW/170 PS starken Hybrid-Synchron-Elektromotors bleiben nahezu unverändert, in 7,3 Sekunden beschleunigt er den BMW i3 von null auf 100 km/h.
Damit ist der BMW i3 das sportlichste und mit einem Verbrauch von 12,6 kWh/100 km (NEFZ) gleichzeitig das effizienteste Elektrofahrzeug in seinem Segment. Der seit mehr als zwei Jahren angebotene BMW i3 mit 60 Ah großem Energiespeicher bleibt im Programm.Wie die „WiWo“ weiter berichtet, sei der Markt für E-Autos und Plug-in-Hybride im Jahr 2016 weltweit um 37 Prozent gewachsen. Mit Abstand am meisten E-Autos fahren demnach in Norwegen, rund 24 Prozent der 2016 in dem Land zugelassenen Autos haben der Studie zufolge einen Elektro-Antrieb. Nach absoluten Zahlen liege China vorne: Dort seien 352.000 E-Autos verkauft worden, das entspreche 69 Prozent mehr als im Vorjahr. In Europa liege das Wachstum bei 7 Prozent.
Insgesamt seien 2016 weltweit 872.905 Elektrofahrzeuge produziert worden; 43 Prozent davon in China, 23 Prozent in Deutschland und 17 Prozent in den USA, so die „Automobilwoche„. Die „Wirtschaftswoche“ zitiert dazu Nicolai Müller, Partner bei McKinsey: „China ist mit 75 E-Modellen das Land mit der größten Modellvielfalt, zudem wirkt eine Kombination aus finanziellen Anreizen und Vorteilen wie eine leichtere Zulassung in den großen Städten als Beschleuniger.“ Zudem baue das Land sein Ladesäulen-Netz massiv aus.
Doch für die deutschen Autobauer bestehe auch Hoffnung: McKinsey gehe davon aus, dass hierzulande ab 2019 mehr Elektroautos produziert würden als in China. Die Unternehmensberatung wertet im „Electric Vehicle Index“ (EVI) seit 2010 die weltweite Nachfrage und Produktion von E-Autos aus. (autour24/khf)