Swift: Der Name ist Programm

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Von Klaus H. Frank

Swift – aus dem Englischen grob übersetzt heißt dies: flink und schnell. Genau das sind die Stärken, mit denen Suzukis Erfolgsmodell punktet. Der Name ist also Programm. Suzukis neuer Bestseller (5,3 Millionen mal verkauft) hat abgespeckt, ist nun mit 840 Kilogramm genau 120 Kilo leichter und damit agil und wendig wie nie zuvor. Und sein neues Triebwerk, ein kultiviert und vibrationsfrei laufender direkteinspritzender Einliter-Turbo-Dreizylinder, verleiht ihm mit 111 PS nicht nur erstaunliches Temperament, sondern auch beachtlich viel Kraft. Denn 170 Newtonmeter Drehmoment zwischen 2000 und 3500 Touren sind „ne Menge Holz“ für den kleinen Flitzer, der sich laut Suzuki jetzt so anfühlt, als würde er von einem hubraumstärkeren 1,8-Liter-Sauger angetrieben.

Das 1,0-Liter-Triebwerk (0-100 in 10, 6 Sekunden, 195 km/h Spitze) hat’s ohnehin in sich. Es ist ein Mild-Hybrid, der fähig ist, zu rekuperieren, also beim Bremen gewonnene Energie in die Lithium-Batterie zurückführt und mit dieser dann den Benziner über einen E-Booster beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt. Allerdings weniger um die Leistung zu steigern, sondern mehr um den Spritverbrauch niedrig zu halten. Das klappt auch. Denn der Normverbrauch beim Fünfgang-Handschalter beschränkt sich auf 4,3 Liter. Ohne die elektrische Unterstützung aus dem Akku würde der Verbrauch bis zu 0,7 Liter (mit optionaler Automatik) höher liegen. Zweites Swift-Triebwerk ist der überarbeitete 1,2 Liter-Benziner mit 90 PS (180 km/h Spitze, 0-100 in 11,9 Sekunden, Verbrauch 4,3 Liter). Dieser Motor wird auch in Kombination mit Allradantrieb geliefert.

Karosserie und Design des Swift sind komplett neu. Stämmig wirkt er mit seinen ausgeprägten Schultern und den leicht ausgestellten Kotflügeln. In der Silhouette ähnelt er stark dem Mini. Elegant ist das „schwebende Dach“ (Opel lässt grüßen), getragen von der schwarz lackierten C-Säule, in der die hinteren Türgriffe versteckt sind – ein echter Gag. Auffallend der dominante, breite Grill und die LED-Leuchten vorne und hinten. Mit 3,84 Metern Länge, der Breite von 1,74 Metern und einer Höhe von 1,50 Metern ist der Swift in sechster Generation einen Zentimeter kürzer als der Vorgänger, 15 Millimeter niedriger und vier Zentimeter breiter. Der Radstand ist um zwei Zentimeter gewachsen. Überraschend geräumig ist der Innenraum. Obwohl das Dach abgesenkt ist (die hinteren Sitze jedoch auch), findet auch der gern zitierte 1,90-Mann auf den Rücksitzen noch genügend Platz. Und auch beim Kofferraum hat der Swift zugelegt. Er schluckt nun 265 Liter – 54 mehr als vorher. Bei umgelegten Rückbanklehnen passen 947 Liter rein – leider ist der Kofferraumboden nicht komplett flach.

Bei ersten Testfahrten auf kurvigen Sträßchen im Hinterland der Côte d‘ Azur, bestätigt der Swift, was von ihm erwartet wird: Agilität. Mit der nur ausreichend präzisen Lenkung entpuppt er sich dennoch als wahrer Kurvenräuber. Ist dabei, leicht untersteuernd, niemals giftig. Beeindruckend ist seine Kraft schon in unteren Drehzahlen – klasse. Die Fahrwerksauslegung ist straff aber nicht unkomfortabel. Nach etwa drei Stunden Fahrt pendelte sich der Spritverbrauch auf knapp sechs Liter ein.

Im fahrerorientierten, übersichtlichen Cockpit dominiert zwar Hartplastik, jedoch mit schicker Narbung und hellen Applikationen. Die Rundinstrumente unterstreichen den sportlichen Charakter, der dann Einzug halten wird, wenn eine stärkere Variante auf die Straße geschickt wir. Dies ist zwar nicht bestätigt, wird aber sicher so kommen. Einfach zu bedienen ist der von schwarzem Klavierlack umrandete 7-Zoll-Touchscreen für die wichtigsten Infotainment- und Kommunikationsfunktionen. Auch mehrere Assistenten sind nun an Bord, zuständig fürs Abblenden des Fernlichts, die Spurhaltung, das Einhalten des Tempos (mit regelbarem Abstand zum Vordermann) und vor allem für die Notbremsung, die von Kameras, Laser und Radar unterstützt wird. Natürlich gibt’s auch Apple CarPlay und Android Auto, um das Smartphone im Auto effektiv zu nutzen.

Am 13. Mai wird der Swift beim Suzuki-Händler stehen. Präzise Preise will Suzuki noch nicht verraten, jedoch sollte die bisher beliebteste Version 1.2 Club wieder bei etwa 14 500 Euro liegen. (autour24)

Kommentar verfassen