Audi-Q5-Produktion in Mexiko – ein Oberbayer aus San José Chiapa

 

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Die Verlagerung der Produktion des neuen Q5 von Ingolstadt nach San José Chiapa, südlich von Mexiko-Stadt bietet den Oberbayern gleich mehrere Vorteile. Einer davon ist die Nähe zum wichtigen Absatzmarkt USA. Bereits seit Ende September rollt die zweite Generation des Q5 im Bundesstaat Puebla nach neuesten Produktionsstandards vom Band.

Die Tatsache, dass SUV insgesamt das stärkste Marktwachstum unter allen Automobilklassen aufweisen, unterstreicht die Bedeutung der Q-Reihe für Audi. „Mit mehr als 1,5 Millionen verkauften Einheiten war die erste Generation des 2008 erschienenen Q5 über sechs Jahre hinweg das erfolgreichste Modell im Mittelklasse-SUV-Segment.“, heißt es bei Audi.

Doch die Marktsituation verschärft sich stetig. Immer mehr Hersteller drängen in den beliebten SUV-Markt und entfachen einen heißen Kampf um die Marktanteile. Die fortwährende Ausdifferenzierung des Segments ist ein Ergebnis dieses Konkurrenzkampfes. Um hier vor allem im Absatzwettbewerb mit den Hauptkonkurrenten aus München und Stuttgart zu bestehen und gleichzeitig dem eigenen Anspruch „Vorsprung durch Technik“ gerecht zu werden, sind hocheffiziente Produktions- und Logistikprozesse vonnöten. Und diese haben die Ingolstädter in ihrem digitalisierten und vernetzten Werk in México über die ganze Wertschöpfungskette hinweg geschaffen. Unter der Bezeichnung „Audi Smart Factory“ setzen sie neue Branchenstandards.

Das zwölfte und modernste Werk im Audi-Produktionsverbund ist die erste eigene Produktionsstätte auf dem nordamerikanischen Kontinent. Die vollständige Produktion eines Modells für den Weltmarkt außerhalb Europas ist ebenfalls eine Premiere für Audi. Ausnahmen sind lediglich China und Indien mit eigenen Werken, aber ausschließlich für ihre eigenen Märkte.
Besonders ausschlaggebend dürften bei der Standortanalyse die insgesamt zwölf Freihandelsabkommen Mexikos mit mehr als 50 Ländern, eine verringerte Abhängigkeit von Wechselkursschwankungen sowie die geringen Personalkosten gewesen sein.

Die Zahlen sprechen hier eine deutliche Sprache: Bereits rund jeder vierte Q5 wird in den Vereinigten Staaten verkauft. Außerdem liegen die Personalkosten mit rund acht Dollar pro Arbeiter, pro Stunde deutlich unter den umgerechneten 60 Dollar pro Stunde pro Arbeiter in Ingolstadt. Audi-Chef Rupert Stadler stellte zu Beginn des Werksbaus fest: „Der Ort liegt zentral, in der Nähe wichtiger Universitäten des Landes und hat eine gute logistische Anbindung. Der gewählte Standort bietet damit beste Voraussetzungen, von Mexiko aus den Weltmarkt zu beliefern.“

Aufgrund der jüngsten Ereignisse im Abgasskandal ist der Diesel in den Vereinigten Staaten, im Gegensatz zu Europa, für die VW-Tochter derzeit jedoch verbrannt. Laut Scott Keogh, dem Chef von Audi USA, soll künftig die Entwicklung von Elektromotoren im Mittelpunkt stehen. Die Marktreife des ersten Elektro-SUV ist laut Keogh für 2018 geplant.

Insgesamt betrugen Audis Investitionen in die Produktionsstätte mehr als eine Milliarde Euro. Vorerst sollen in San José Chiapa jährlich 150 000 Einheiten des Mittelklasse-SUV auf die Räder gestellt und weltweit verkauft werden. Bei entsprechend großer Nachfrage besteht zudem die Möglichkeit, die neue Heimat des Q5 weiter auszubauen und die Produktionskapazität zu erhöhen. (ampnet/oa)

Kommentar verfassen