Von Klaus H. Frank
Vignale – ein Name, mit dem bis in die jüngere Zeit nur ein kleiner Kreis von historisch interessierten Automobil-Insidern etwas anzufangen wusste. Es ist der ruhmreiche Name des großen Turiner Karosseriebauers und Automobildesigners Alfredo Vignale, der nach dem zweiten Weltkrieg etwas 20 Jahre für die verschiedensten Automobilhersteller exklusive, edle Karosserien entwarf und produzierte. Oft waren es Einzelstücke für namhafte Marken wie Ferrari, Maserati oder De Tomaso -oder auch BMW. Meist aber baute er Kleinserien, in der Regel für Fiat, darunter einige schicke Cabrios, so auch den sportlich-eleganten Fiat 125S Samantha.
Ende der 1960er-Jahre geriet Vignale in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die automobile Serien- und Massenproduktion machte den Karosserieschneidern weltweit zu schaffen. Alfredo Vignale verkaufte seine Firma 1969 an die Carrozzeria Ghia, dem bekannten Turiner Designstudio, das der Marke De Tomaso gehörte. Nur wenige Tage nach dem Verkauf am 16. November 1969 starb Vignale bei einem Autounfall, dessen Ursache ungeklärt blieb. Im Jahr 1974 wurde das Unternehmen unter der Regie von Ghia bzw. De Tomaso aufgelöst. Zuvor schon, im Jahre 1970, hatte Ford die Carrozzeria Ghia übernommen, womit ihr auch die Namensrechte für Ghia und auch Vignale quasi in den Schoß fielen.
Heute nun nutzt Ford den großen Namen für die edelsten Premium-Ausstattungen der Modelle Mondeo und S-Max und demnächst auch für die beiden SUV Edge und den neuen Kuga, der erst Anfang 2017 auf den Markt kommen wird.
Mit dem Vignale-Label führt Ford ein Erste-Klasse-Angebot ein, das weit darüber hinausgeht, nur eine Topausstattung anzubieten. Neukunden werden aufmerksam „gepampert“, genießen einzigartige Komfortdienstleistungen wie zum Beispiel ein Hol- und Bringservice bei Werkstattterminen, spezielle Fahrzeugaufbereitungen im Rahmen von Inspektionen und eine kostenlose Fahrzeugwäsche pro Monat. „Unsere Kunden stellen hohe Ansprüche, sie erwarten mehr von Ford. Mit Vignale können wir ihnen einen neuen Level an Luxus und persönlicher Betreuung anbieten“, sagt Jim Farley, CEO von Ford Europa.
Die neuen Vignale-Modelle beeindrucken auf den ersten Blick. Als charakteristisches Erkennungsmerkmal dient jeweils der im Sechseckmuster ausgeführte obere Kühlergrill, dessen dunkles Matt-Finish von einem polierten Aluminium-Rahmen eingefasst wird. Hinzu kommen weitere feine Karosseriedetails wie etwa 18- oder 20-Zoll-Leichtmetallräder, verchromte Nebelscheinwerfer-Blenden und Zierleisten mit Vignale-Aufdruck. Der Premiumcharakter spiegelt sich auch im Interieur wider. Das in leichtem Kaschmirton oder dunklen Ebony-Farben gehaltene Leder der wabenförmig gemusterten Sitze zeichnet sich ebenso wie die Innenverkleidungen der Türen durch besonders gesteppte Nähte aus. Leder schmückt auch andere Einrichtungselemente wie zum Beispiel die Armlehnen.
Ihren Feinschliff erhalten alle Vignale-Modelle im eigens eingerichteten „Vignale Centre“ des Werks Valencia. Ausgewiesene Meister ihres Fachs vollenden jedes einzelne Exemplar dieser exklusiven Produktfamilie in Handarbeit. Unterstützt werden die Experten von modernster Laser- und Kameratechnologie. Die Liebe zum Detail spiegelt auch der Lack wider: Jeder Vignale wird am Ende der Produktion zwei Stunden lang von Hand poliert – das Ergebnis ist ein besonders glänzendes Finish.
Für SUV-Kunden mit höchsten Ansprüchen hat Ford den Edge Vignale im Programm. Das Angebot reicht von der aktiven Geräuschkompensation und beleuchteten Vignale-Einstiegszierleisten über ein ganzes Bündel moderner Fahrerassistenzsysteme bis hin zum Park-Pilot-System vorn und hinten sowie einer Rückfahrkamera. Für angenehme Temperaturen im Innenraum sorgen die 2-Zonen-Klimaautomatik sowie die ab der zweiten Sitzreihe dunkel getönten Scheiben. Fahrer- und Beifahrersitz lassen sich zehnfach elektrisch verstellen, die Heckklappe schwenkt sensorgesteuert auf und elektrisch angetrieben auch wieder zu. Den Weg zu fernen wie zu nahen Zielen weist das Sony Navigationssystem mit Ford SYNC 3, Applink, 8-Zoll-Touchscreen, Digitalradio-Empfang DAB+ und zwölf Lautsprechern inklusive Subwoofer.
Auch den dynamischen S-MAX bietet Ford ab sofort in der neuen First-Class-Ausstattungslinie Vignale an. Besonders attraktiv sind spezielle Metallic-Lackierungen wie Vignale Nocciola und Vignale Milano Grigio, die Ford ausschließlich für seine neuen Spitzenmodelle anbietet. Neu ist das wegweisende Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC 3, das sich durch eine nochmals höhere Reaktionsschnelligkeit auszeichnet. Sein acht Zoll großer Touchscreen erkennt erstmals neben Tipp- auch Wischbefehle, die Sprachsteuerung versteht Ansagen im Satzzusammenhang. Der S-MAX Vignale kann mit dem 2,0 Liter großen, 240 PS starken EcoBoost-Turbobenziner oder einer von zwei TDCi-Dieselmotorisierungen kombiniert werden. Sie besitzen ebenfalls zwei Liter Hubraum und stehen in den Leistungsstufen 180 PS und 210 PS zur Verfügung. Die Aktive Geräuschkompensation sorgt für einen bemerkenswert hohen Innenraum-Geräuschkomfort der Selbstzünder. Der S-MAX Vignale startet bei 44.050 Euro. (autour24)