Von Klaus H. Frank
Nicht, dass der Skoda Superb Kombi nicht schön wäre – im Gegenteil. Aber das Derivat in der neuen Variante Sportline ist schöner. Warum? Ja, Skoda hat das wieder mal ganz clever gemacht. Die Strategen haben das Äußere auf sportlich-dynamisch gepimpt und so erreicht, dass das tschechische Raumwunder auch ohne Änderung an der Motorisierung ganz einfach schneller aussieht – schon im Stand. Die Front kommt wahrhaftig geil rüber mit dem schwarzen Kühlergrillrahmen und schwarzen Lamellen. Toll auch die dunkel hinterlegten Nebelscheinwerfer und die schwarz lackierte Chromleiste im Lufteinlass. Dynamik pur strahlen die 19-Zoll-Leichtmetallfelgen im Design „Vega Anthrazit“ aus. Und wer sich für das Sunset-Paket entscheidet, der erhält dunkel getönte hintere Seitenfenster und kann so die Passagiere in zweiter Reihe inkognito durch die Lande chauffieren. Die Außenspiegelgehäuse, die Seitenleisten der vier Außentüren sowie die Dachreling des eleganten Kombis sind ebenfalls schwarz lackiert. Das todschicke Design setzt sich auch am Heck fort. Im Sunset-Paket ist die Heckscheibe dunkel getönt, und der schwarze Heckdiffusor mit einem horizontalen Chromelement setzt einen markanten Akzent. Die in Wagenfarbe lackierte Heckklappe, unter der sich ein Kofferraum mit einem sagenhaften Volumen von 660 bis 1950 Liter verbirgt, trägt einen Dachkantenspoiler.
Das alles ist natürlich nur Optik – was den 4,86 Meter langen Skoda Superb Sportline bei den Fahreigenschaften zum Spitzensportler macht, das sind die adaptiven Dämpfer, eine elektromechanische Progressivlenkung und die Tieferlegung um zehn Millimeter. Damit ist man, wenn gewünscht, zwar durchaus komfortabel unterwegs, wird jedoch eher den Sport-Modus wählen, denn der passt ideal zu diesem Fahrzeug. Und dann sind da natürlich noch die Triebwerke. Skoda bietet für den Sportline vier Benziner und zwei Diesel an – wir wollen den Blick auf die sportlichste Variante werfen, den Top-Benziner mit 280 PS und dem satten Maximal-Drehmoment von 350 Nm zwischen 1700 und 5600 Touren. Der Zweiliter TSi wird über alle vier Räder (Haldex 5) angetrieben, womit sich Diskussionen über das Kurvenverhalten von vornherein erübrigen – es ist Spitze. Und auch an den Fahrleistungen dürfte es kaum Kritik geben. In 5,8 Sekunden beschleunigt der 1,6 Tonner auf 100 und schafft eine Spitze von 250 km/h. Trotz dieser guten Leistungen gibt’s an der Zapfsäule keine langen Gesichter: der Normverbrauch liegt bei 7,2 Liter. Im „wirklichen Leben“ dürften es bei zügiger Fahrweise knapp zwei Liter mehr sein – geht noch. Sehr angenehm, dass die sechs Gänge von einem Doppelkupplungsgetriebe sortiert werden, dass trägt zum entspannten Fahren bei. Besonders klasse finden wir die Leistungs-Anzeigen im Sport-Modus. Hier wird der Ladedruck des Turbo, die G-Beschleunigung und die jeweils abgerufene Leistung angezeigt – eine clevere Idee.
So fährt das Sportline-Flaggschiff, das in Sachen Assistenzsysteme und Konnektivität voll auf der Höhe der Zeit rangiert, in allen Belangen vorne weg – auch beim Preis. Das Topmodell kostet 45 290 Euro. Wer sich mit der Einstiegsvariante bescheidet, der kann den Sportline (1,4-Liter-Benziner, 150 PS, Frontantrieb) in der Kombiversion schon ab 35 490 Euro sein eigen nennen, bei der Limousine sind es 1100 Euro weniger. (autour24)