Na das kann ja heiter werden: Seat erwartet ein spannendes Jahr 2017

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Von Klaus H. Frank

Seat richtet sich auf ein turbulentes Jahr 2017 ein. Und dies nicht nur, weil der neue SUV Ateca schon jetzt läuft wie geschmiert, sondern weil im kommenden Jahr den Spaniern eine Produkt-Offensive ins Haus steht, wie sie spannender kaum sein könnte: Ein neuer Leon wird wieder Objekt der Begierde für alle sportbegeisterten Seat-Fans werden, die fünfte Generation des Ibiza soll die Marke weiterhin auf jugendlich trimmen –  und dann steht da noch ein ganz neues Fahrzeug in den Startlöchern: der Arona, ein Crossover, der aussehen könnte wie ein geschrumpfter Ateca und zu einem Kampfpreis von rund 15 000 Euro den Markt aufmischen könnte. Das jedenfalls meine jene Autoexperten, die ihre Nase schon mal in den Wind gehalten haben. Der Arona soll auf der Basis des Audi Q2 entstehen, ein Bruder eines noch kommenden VW Polo SUV’s werden und vor allem dem Opel Mokka (mit oder ohne X) einheizen, denn es scheint noch nicht sicher, ob der Arona ein reiner Fronttriebler wird oder auch (eben wie der Mokka X) einen Allradantrieb bekommen wird.

Dieses Jahr jedoch konzentrieren sich die Spanier erst mal auf ihre dritte wichtige Säule in ihrem Markenportfolio, den Ateca. Der Eingang der Bestellungen für den SUV ist enorm, soll mittlerweile bei rund 15 000 Exemplaren liegen. Und, was für Geschäftsführer Bernhard Bauer besonders erfreulich ist, die Kunden sind in der Regel Neukunden und greifen gleich zu den Top-Modellen. Rund 70 Prozent der Ateca-Käufer wollen die höchste Ausstattungsstufe, zirka ein Drittel kaufen ein Allrad-Modell. Das Potenzial des Ateca rechnet Bauer für das Jahr 2017 auf rund 20 000 Verkäufe hoch – da klingelt die Kasse.

Der Erfolg des Ateca kommt nicht von ungefähr. Abgesehen davon, dass der iberische Tiguan verdammt gut aussieht, punktet er damit, dass unter dem schicken Blechkleid bewährte VW-Technik schlummert. Da kann also nichts in die Hose gehen. Gebaut wird der SUV mit dem Olé im tschechischen Kvasiny und lehnt sich optisch an den erfolgreichen Leon an. Der Ateca glänzt mit scharf geschnittenen Kanten und Sicken, einem trapezförmigen Lufteinlass in der Schürze und der prägnanten dreieckigen Signatur des Tagfahrlichts. Er ist mit 4,36 Metern 13 Zentimeter kürzer als der eng verwandte VW Tiguan und damit wendiger – der ideale urbane Crossover. Die Platzverhältnisse im Innenraum sind bestens – er hat sogar die beste Raumausnutzung im Segment, sagt Bernhard Bauer, der auf sein neues Baby „stolz wie Bolle“ ist . Der Kofferraum schluckt beim Fronttriebler 510 bis 1604 Liter, beim Allradler 484 bis 1579 Liter. Die optional sensorgesteuerte Heckklappe lässt sich per Fußkick nicht nur öffnen, sondern auch schließen. Praktisch: Die Rücksitze können auch vom Heck aus mit Ziehgriffen umgeklappt werden. Leider ist der Laderaum nicht topfeben, sondern hat eine leichte Stufe.

Beim Cockpit finden wir vieles, was wir schon vom Tiguan her kennen. Auch die gut verarbeitete Ausstattung ist weitgehend identisch. Allerdings vermissen wir beim Ateca das Active Info Display, ein Head-up-Display und den Trailer Assist. Aber er hat LED-Scheinwerfer, einen Abstandstempomaten, eine 360-Grad-Rundumsichtkamera, Verkehrszeichenerkennung sowie Assistenten, die den toten Winkel kontrollieren und aufpassen, dass das Fahrzeug nicht ungewollt die Spur verlässt. Auch der Querverkehr hinter dem Fahrzeug wird überwacht.

Zudem gibt‘s Einparkautomatik und serienmäßig die City-Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung. Ein Segen für den dichten Stopp-an-Go-Verkehr der Städte ist der Stauassistent, der innerhalb eines bestimmten Tempos automatisch lenkt, bremst und beschleunigt. Wir finden im Ateca ein ähnliches Drehrad wie im Tiguan, mit dem die diversen Fahrmodi angewählt werden und beim Fronttriebler Normal, Sport, Eco und Individual heißen. Beim Allradler (4Drive) werden die Modi noch von den Einstellungen Schnee und Offroad ergänzt. Sehr hilfreich ist die Bergabfahrkontrolle, mit der der Ateca leichtes Gelände mühelos meistert. Abseits unbefestigter Straßen erweist sich der Ateca als gutmütiges und sehr wankstabiles Fahrzeug. Es schafft den Spagat zwischen Komfort und Dynamik recht ordentlich, lässt adaptive Dämpfer, wie sie der Tiguan besitzt, eigentlich nicht vermissen. Im Gelände kann er viel, jedoch nicht alles, denn er besitzt keine Sperren. Für gutes Durchkommen sorgt allein die Elektronik. Klappt jedoch alles ganz wunderbar.

Bei den Motoren findet der Zweiliter-Diesel mit 150 PS am meisten Gefallen, denn er hat unten raus viel Kraft, beschleunigt in 8,3 Sekunden auf 100 und schafft eine Spitze von 202 km/h. Der Normverbrauch beschränkt sich auf sparsame 4,3 Liter. Der Preis: 27 560 Euro. Sehr gut gefällt auch das Benzin-Pendant mit ebenfalls 150 PS, aber nur 1,4 Liter Hubraum. Der TSI besitzt nahezu identische Leistungen, sprintet in 8,5 Sekunden auf 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h. Der Normverbrauch: 5,3 Liter. Der Preis liegt mit 24 700 Euro fast drei Tausender unter dem des Diesels. Wahlweise gibt es je nach Motorvariante Sechsgang-Handschaltung sowie ein sechs- oder siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe. Ende des Jahres werden die Spanier das Einstiegsmodell 1.0 TSI mit drei Zylindern und 115 PS nachschieben. Der Preis ist heiß: Nur 19 990 Euro soll der kleinste Ateca kosten – viva españa. (autour24)

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