Nissan Qashqai – Erfolgs-SUV mit Kraft und Temperament

Von Klaus H. Frank

 

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Für den Erfolgstyp Nissan Qashqai knallen die Sektkorken – und zwar hausintern. Der im britischen Sunderland produzierte SUV ist nämlich zum meistverkauften Nissan-Modell (vorher Micra) in Europa aufgestiegen. Ende Februar lag die Produktionszahl bei sagenhaften 2.398.134 Exemplaren. Die Produktionsbänder laufen rund um die Uhr und spucken  – nur schwer zu glauben – alle 62 Sekunden einen neuen Qashqai aus, 58 Stück pro Stunde, laut Nissan etwa 1200 pro Tag.

In Deutschland fährt der Qashqai bei den allseits beliebten SUV ganz vorne mit, streitet sich mit Ford Kuga, Mazda CX5 und Opel Mokka um die Vorherrschaft, ist manchmal Spitzenreiter, manchmal auch nicht, rangiert aber regelmäßig unter den ersten drei im SUV-Segment. Seit einem Jahr gibt es nun endlich auch einen adäquaten Motor für die PS-verwöhnte deutsche Klientel, den 1.6 DIG-T.

Der Vierzylinder-Turbo mit 1,6 Liter Hubraum leistet  163 PS und stellt sein maximales Drehmoment von 240 Nm ab 2000 Touren zur Verfügung. Das Resultat:  viel spritziges Temperament und kernige Durchzugskraft. Der ausschließlich frontgetriebene Qashqai 1.6 DIG-T sprintet in 9,1 Sekunden auf 100 km/h und schafft eine Spitze von 200 km/h. Nach Norm verbraucht der Benziner 5,8 Liter. Im Test waren es 7,3 Liter. Das geht in Ordnung.

Sehr nutzerfreundlich präsentiert sich der Kofferraum. 430 Liter passen rein, und werden die hinteren Lehnen umgeklappt, sind es 1585 Liter. Äußerst angenehm sind die niedrige Ladekante und der variable, ebene Ladeboden. Sollen Einkäufe sicher verstaut werden, können die einzelnen Bodenteile senkrecht als Raumteiler genutzt werden. Bei schmutziger Fracht kann der Ladeboden gewendet werden – von weichem Filz auf abwaschbaren Kunststoff.

An den Qualitäten des Fahrwerks ist wenig auszusetzen. Ziemlich straff ist es, aber ausreichend komfortabel – trotz der simplen hinteren Verbundlenkerachse. Eine komfortablere Mehrlenkerachse gibt’s nur bei Allradantrieb. Der aber ist beim Qashqai mit dieser Motorisierung nicht erhältlich. Auch nicht optional. Leider, denn bei Querfugen ist der sonst sehr laufruhige Qashqai ein bisschen bockig. Die bessere Achse würde das wegfiltern. Gibt’s nicht gilt auch für die Automatik. Jeder muss hier die sechs Gänge selbst sortieren – leider mit etwas zu langen Schaltwegen.

Schon in der Basisversion „Acenta“ (ab 25 790 Euro) ist der todschick auf europäischen Geschmack hin gestylte und hochwertig verarbeitete SUV super ausgestattet. Ein i-Tüpfelchen ist die Version „360 Grad, integriert im Sicherheitspaket „Safety Shield“. 360 Grad steht für einen perfekten Rundumblick via Monitor aus der Vogelperspektive – eine segensreiche Hilfe fürs Rangieren in der Stadt. Das Paket kostet gerade mal 700 Euro. Es lohnt sich –  Parkrempler kommen deutlich teurer. Auch die Entfernung zum Bordstein zeigt das System im Display. Da wird so mancher Einpark-Muffel aufatmen, der sich bisher bei dieser für manche Zeitgenossen offenbar sehr schwierigen Übung regelmäßig blamiert hat.

Ein Blick nach vorn: Nissan macht den Crossover-Pionier bald fit fürs autonome Fahren. Vom nächsten Jahr an soll der Qashqai als erstes Nissan Modell mit halbautonomen Fahrsystemen auf Europas Straßen unterwegs sein wird. In einem ersten Schritt wird das Fahrzeug im Stop-and-Go-Verkehr selbstständig den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen halten und in der Spur bleiben.

Technische Daten: Nissan Qashqai 1.6 DIG-T: L: 4,37, B: 1,80, H: 1,59. Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder mit Turbolader. Frontantrieb, manuelles Sechsganggetriebe, Leistung: 163 PS, Drehmoment: 240 Nm bei 2000 bis 4000 U/min, 0-100 km/h: 9,1 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h. Leergewicht: 1390 kg. Kofferraumvolumen: 433 – 1585 Liter. Normverbrauch: 5,8 Liter Superbenzin, CO2-Ausstoß: 134 g/km. Preis: 25 790.

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