Audi RS 3: Ultra-Power im Kompaktformat

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Er ist ein höllisches Gerät, der Audi RS 3 Sportback – und das demonstriert er auch: optisch und akustisch. Aggressive Front mit riesigem Wabengrill, voluminöse Lufteinlässe und ausgestellte vordere Kotflügel, unter die fette 19-Zöller mit 255er Gummis (700 Euro Aufpreis) passen müssen. Das knackige Heck trägt Diffusor und zwei dicke Auspuffendrohre, dazwischen liegt die bekannte 4,34 Meter lange, alltagstaugliche Karosserie des A3 Sportback.

Ein Druck auf den Startknopf weckt das Kraftpaket RS 3 und gleichzeitig eventuell noch friedlich schlummernde Nachbarn – er ist laut: Ein Gasstoß und aufheulende Drehzahlen sind die Start-Overtüre, die bald abschwillt in ein heiseres Brabbeln – so klingt Rennstrecke. Gänsehaut-Sound.

Quell der Lust ist ein selten gewordenes, aus der Audi-Tradition nicht wegzudenkendes Triebwerk: der Fünfzylinder. Der direkteinspritzende 2,5-Liter-Turbo produziert quicklebendige 367 PS – eine Literleistung von beachtlichen 148 PS. Damit katapultiert sich der RS 3 in nur 4,3 Sekunden von 0 auf 100. Beeindruckender noch ist die gewaltige Kraft im Drehzahlkeller. 465 Newtonmeter liegen bereits bei 1625 Touren an und halten sich konstant bis 5500 Touren. So schafft der RS 3 den Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h im vierten Gang in schnellen 4,1 Sekunden. Der Vortrieb wird bei 250 km/h elektronisch begrenzt – wer jedoch 1500 Euro drauflegt, für den wird die Spitze auf 280 km/h angehoben. Die serienmäßige 7-Gang-S-tronic schaltet blitzschnell und ohne Zugkraftunterbrechung. Aber auch per Hand können die Gänge sortiert werden – entweder mit Schaltwippen am Lenkrad oder dem Wählhebel. Voll durchgeknallt: Im Dynamic-Modus des „Audi drive select“ wird jeder Schaltvorgang akustisch von einem Zwischengasstoß untermalt. Das hat was. Der Normverbrauch: 8,1 Liter, im Test sind es 10,3 Liter.

367 PS wollen souverän auf die Straße gebracht werden. Quattro kann das. Die Antriebsmomente werden je nach Bedarf zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt – im Extremfall gehen 100 Prozent nach hinten. Sogar Drifts sollen so möglich sein. Selbst in sehr schnellen Kurven bleibt der RS 3 spurtreu. Grund: Die kurveninneren Räder werden dann leicht abgebremst. Die Lenkung ist präzise, könnte jedoch etwas mitteilsamer sein – was wohl an den gewaltigen vorderen Walzen liegen mag.

Sportwagen-Ambiente im Innenraum. Sportsitze mit perfektem Seitenhalt sind 745 Euro Aufpreis wirklich wert. Pedale glänzen in Edelstahl und dezente Applikationen in Wagenfarbe bringen bunten Chic ins viele Grau. In Sachen Infotainment und Assistenzsystemen liegt der RS 3 voll im Trend. All dies schnürt sich zu einem Paket, das nicht billig ist. Nackt kostet der Audi RS 3 Sportback 52 700 Euro. Der gut ausgestattete Testwagen sogar 68 610 Euro.

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