Mitsubishi L 200: Mal Lifestyle-Laster, mal Lasten-Esel

 

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Von Klaus H. Frank

Er bleibt das Arbeitstier, der neue Pick-up L 200 von Mitsubishi. Und trotzdem: Mit seinem total überarbeiteten, bulligeren Gesicht und der schicken Seitenlinie (Kabine und Ladefläche nicht mehr so krass getrennt), kann er sogar auf dem Boulevard punkten. Mit attraktiven Features wie Edelstahl-Front- und Überrollbügel, geschmiedeten 18-Zoll-Felgen oder gar dem Hardtop mit Reling und Spoiler wird aus dem Lasten-Esel im Handumdrehen ein Lifestyle-Laster.

Ende September wird der Klassiker als fünfsitzige Doppelkabine und als Club Cab (mit zwei Notsitzen) zum Händler rollen.  Mitsubishi hat den Innenraum hübsch wohnlich eingerichtet und die Sitze für die Langstrecke bequem gepolstert. Die Ausstattung ist keineswegs spartanisch, erinnert  an die SUV-Brüder. Chrom und Klavierlack werten das neugestaltete Interieur sichtlich auf. Und mit den zahlreichen optionalen Details lebt es sich fast so kommod wie in einer Limousine.

Der Unterschied ist bei der Fahrt allerdings deutlich zu spüren. Der L 200 kann im wahrsten Sinne des Wortes „nicht verschweigen“, dass hinten eine simple Starrachse mit Blattfedern versucht, etwas Komfort zu schaffen. Je nach Untergrund und Beladung poltert‘s manchmal doch recht heftig. Das nervt vor allem im Gelände, wo der L 200 (Basis-Version für 26 290 Euro) unbeirrbar mit zuschaltbarem Allradantrieb kraxelt. Für den Großen (bis 40 290 Euro) gibt’s einen intelligenten, permanenten Vierrad-Antrieb. Erstaunlich ruhig cruist der Pick-up auf der Autobahn, wenn ihm etwas Gewicht auf die Ladefläche gepackt wird.

Für Dampf unter der Haube sorgt ein 2,4-Liter-Diesel aus Aluminium – entweder mit 154 oder 181 PS. Mit 380 Nm Kraft für die schwächere Version und 430 Nm für den Starken, wirkt der L 200 nie untermotorisiert. Geschaltet (Sechs-Gang) wird per Hand, optional besitzt die 181-PS-Variante eine Fünf-Stufen-Automatik. Der Verbrauch nach Norm liegt bei 6,4 Litern, mit Automatik sind es 7,2 Liter.

Da der L 200 meist für den gewerblichen Einsatz, für Forstwirte, Bauern und Waldarbeiter, angeschafft wird, sind auch seine Tugenden als Lasten-Schlepper verbessert worden. Die Doppelkabine kann fast eine Tonne (960 Kilo) auf der 1,52 Meter langen Pritsche transportieren – das sind rund 75 Kilo mehr als vorher. Und an den Haken darf der Pick-up 3,1 Tonnen nehmen, ein Plus von zwei Zentnern. Der Club Cab hat wegen der kürzeren Kabine eine Pritschenlänge von 1,85 Meter (plus 4,5 Zentimeter). Das reicht sogar fürs Mittagsschläfchen der Waldarbeiter.

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