Halbzeit für die sechste Generation des 3er BMW und damit höchster Bahnhof für eine Fitness-Kur in Sachen Technik und Design – denn die Konkurrenz schläft nicht: Audi kommt im Herbst mit dem neuen A4, Jaguar will mit dem XE ab sofort die deutsche Premium-Mittelklasse aufmischen und bei Mercedes läuft die neue C-Klasse schon seit einem Jahr wie geschmiert. Da muss BMW dagegenhalten.
Äußerlich renovierten die Münchner ihr erfolgreichstes Modell (jeder vierte verkaufte BMW ist ein 3er) nur behutsam – Schwerpunkt auf Sportlichkeit. Und soll diese suggeriert werden, dann ziehen Designer die Karosserie gerne optisch in die Breite. Auch BMW tut dies. An der Front mit Chromstegen in den großen Lufteinlässen und am Heck mit einer Schürze und großen LED-Leuchten. Vorne fällt der „konzentrierte Blick“ (O-Ton BMW) der neu gestalteten Voll-LED-Scheinwerfer (optional) mit LED-Tagfahrlicht auf, die nun direkt mit dem Grill verbunden sind.
Beim Facelift wollten die Bayern nicht knickrig sein, spendierten allen Materialen im Innenraum einen wertvolleren Touch und verbesserten die Verarbeitung. Entlastung für den Fahrer schafft BMW ConnectedDrive mit einem Head-up-Display neuester Generation, einem blitzschnellen Navi und dem derzeit schnellsten Mobilfunkstandard LTE. Aber auch an den Fahreigenschaften feilten die Ingenieure. Neue Dämpfer, ein strafferes Fahrwerk und eine präzisere Lenkung steigern die Fahrdynamik, ohne dass der Komfort darunter leiden soll.
Zum Marktstart am 25. Juli kann der Kunde zwischen vier Benzinern und sieben Diesel-Aggregaten wählen. Bis vor kurzem bei BMW undenkbar: ein Dreizylinder. Dieser 318i mit 1,5 Liter Hubraum, 136 PS, 220 Nm Drehmoment und dem Verbrauch von nur 5,3 Litern ist um 13 Prozent effizienter als der Vorgänger. Mal sehen, wie es mit der Ankündigung von Vorstand Ian Robertson zum Thema Sound steht. Der nämlich verspricht den „Klang eines Sechszylinders“ für den kleinsten BMW-Motor. Schaun mer mal: Dreizylinder haben eher eine ziemlich raue Akustik.
Sparmeister unter den 3ern ist der 320d Efficient Dynamics, dessen Zweiliter-Diesel 163 PS leistet und nur 3,8 Liter (Co2-Ausstoß 99 g/km) verbrauchen soll. Noch weniger, nämlich 2,1 Liter, soll die Plug-in-Hybrid-Version 330e verbrennen, die kommendes Jahr zum Händler rollt. Ein Vierzylinder-Benziner und eine E-Maschine produzieren zusammen 252 PS und spendieren die Kraft von 420 Newtonmetern. Laut BMW kann der 330e etwa 35 Kilometer rein elektrisch fahren. Stärkster 3er ist der 340i mit einem 326-PS-Sechszylinder mit 450 Nm Drehmoment bei nur 1380 Touren – das sind Werte wie beim Diesel. Der Normverbrauch: 6,5 Liter.
Die Preise starten bei 30 200 Euro für den BMW 318i und 31 900 Euro für den 318d.