Was wäre Amerika ohne Italien – und umgekehrt. Nahezu jede große US-Stadt hat ein Little Italy. Und US-Bürger – prominent oder nicht – reisen stets mit großer Begeisterung an den Stiefel – auch zum heiraten. George Clooney wird seine Verlobte Amal Alamuddin gerüchteweise in Venedig ehelichen. Auch für die inzwischen wieder geschiedenen Tom Cruise und Katie Holmes läuteten einst im italienischen Bracciano die Hochzeitsglocken. Und vor ein paar Jahren gingen auch Fiat und Chrysler eine Ehe ein – und daraus entstand (wir kommen zum Thema) ein gemeinsames „Baby“, der stattliche Freemont.
Der Fiat Freemont fuhr in einem früheren Leben als Dodge (Tochter von Chrysler) durch die Lande. Journey hieß er, blieb unbeachtet, obwohl das Design das Gleiche war. Auf den Freemont hingegen richten sich die Blicke. Ein stattlicher Crossover (eine Mischung aus SUV und Großraumlimousine) mit markantem Aussehen und dem Fiat-Logo im Gesicht. Die Länge von 4,89 Meter schafft Platz für sieben Sitze (serienmäßig) und befördert ihn zum idealen Familienfahrzeug. Die beiden hinteren Sitze (nur für Menschen unter 1,70 Meter geeignet) sind mit einem Handgriff im Boden versenkbar. Kinder fühlen sich dort hinten kuschelig wohl, denn es gibt Getränkehalter (insgesamt hat der Freemont zehn davon), Licht und Frischluftdüsen. Ganz toll finden wir die integrierten Kindersitze in der zweiten Reihe.
Riesig ist der Kofferraum. Maximal schluckt er 1461 Liter, bei Normalbestuhlung (fünfsitzig) zwischen 472 und 758 Liter. Voll besetzt passen nur 167 Liter rein – ausreichend für Schulranzen oder Sporttaschen. Unter dem Kofferraum-Boden versteckt sich ein weiteres Fach, für Dinge die niemand zu sehen braucht. Insgesamt besitzt der Freemont 25 Staufächer mit 138 Liter Fassungsvermögen.
Im Innenraum des Freemont sehen wir ein fein gestyltes, übersichtliches und ergonomisches Armaturenbrett mit grifffreundlicher Oberfläche. In der Mittelkonsole herrscht kein Schalter-Wirr-Warr, dafür sitzt dort ein Infotainment-System mit 8,4-Zoll-Touchscreen-Farbdisplay.
Fiat ist Dieselspezialist. Deshalb stellt uns der Zweiliter-Vierzylinder-Selbstzünder mit 170 PS hoch zufrieden. Die Kraft von 350 Nm zwischen 1750 und 2500 U/min. ist bullig, schon den leisesten Tritt auf Gaspedal quittiert der frontgetriebene Zweitonner mit ordentlich Schub im Rücken. Der Sprint auf 100 dauert allerdings lange elf Sekunden, die Spitze von 197 km/h ist okay. Der Normverbrauch liegt bei 6,4 Liter, im Test landeten wir bei 7,5 Liter.
Die Preise für den Freemont nicken wir mit Wohlwollen ab. Die Basis (Zweiliter-Benziner mit 140 PS) startet bei 27 190 Euro. Der Diesel (2.0 Multijet II 16 V, 170 PS) kostet (frontgetrieben und handgeschaltet) ab 30 290 Euro. (autour24/khf)