Cascada – so schmeckt der Sommer

Opel ist auf dem Weg, der Marke wieder den Glanz vergangener Tage zu verleihen. Tolle Qualität, schicke Modelle und das Füllen lange unbesetzter Nischen machen Mut. Highlight des Sommers ist der Cascada, ein viersitziges Cabriolet. Mit ihm wird Opel seine Reputation weiter aufpolieren, wird dieses Cabrio doch in einem Atemzug mit dem offenen Audi A5 und dem 3er BMW genannt – wohlgemerkt, Autos der Premiumklasse. Davon ist der Cascada nicht weit entfernt: Die Verarbeitungsqualität ist spitze, die Materialien sind sehr hochwertig.

Der Cascada ist ein Opel mit Oho-Effekt. Die Menschen auf der Straße schauen ihm nach. „Was, ein Opel ist das – Donnerwetter“. Er sieht ja auch wirklich gut aus. Lang gestreckt (4,70 Meter) überragt er seine süddeutschen Konkurrenten um fast zehn Zentimeter. Ist das Dach geschlossen, wirkt er geduckt und athletisch, offen strahlt er zeitlose Eleganz aus. Das gut gedämmte Stoff-Verdeck sperrt Lärm und Kälte weitgehend aus, macht den Cascada zum Ganzjahres-Auto. Geöffnet wird das Verdeck vollautomatisch per Knopfdruck. Das dauert gerade mal 17 Sekunden und ist bis zu einem Tempo von 50 km/h. möglich.

Die Platzverhältnisse auf den Vordersitzen sind sehr gut, wenngleich hoch aufgeschossene Menschen über eine hohe Sitzposition klagen. Einen 1,75-Meter-Mann stört das nicht. Der Fahrtwind zupft dank der extrem schräg stehenden Windschutzscheibe nur sachte am Haar, ein Windschott ist überflüssig. In der zweiten Reihe geht’s luftiger und enger zu. Aber wann sitzt dort schon jemand? Auch deshalb ist der knapp geschnittene Kofferraum von eher zweitrangiger Bedeutung, weil für den Urlaub zu zweit 380 Liter bei geschlossenem Dach ausreichen. Wollen die Passagiere die Sonne genießen, sind es nur 280 Liter. Falls nötig, lässt sich die Rücksitzlehne per Fern-Entriegelung umlegen. Dann passen 750 Liter und 1,82 Meter lange Gegenstände rein.

Was sofort auffällt, ist die hohe Steifigkeit – sehr wichtig für Lenkpräzision, Sicherheit, Komfort und Fahrverhalten. All das ist ohne Tadel, aber der extrem große Wendekreis von 12,2 Metern ärgert ein ums andere Mal.

Das Triebwerk des Testwagens wünschen wir uns sportlicher. Mit mehr als 1,7 Tonnen scheint der Cascada trotz 200 PS überfordert. Der Sprint auf 100 dauert 9,2 Sekunden – zu lang. In Ordnung ist die Spitze von 235 km/h. Die Durchzugskraft ist dank 280 Nm ab 1650 U/min. ausreichend. Der Normverbrauch von 6,7 Liter bleibt im Alltag Utopie. Beim Bummel über Landstraßen liegen wir bei 7,8 Liter, auf der Autobahn bei 9,9.

Dennoch ist der Opel Cascada der Sommer-Hit. Mit einem Basispreis von 26 145 Euro geradezu sensationell – Audi-A5- und BMW-3er-Cabrios starten bei mehr als 39 000 Euro. (autour/khf)

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