BMW 2er Cabrio kommt – Winter-Blues geht

  Flach, breit, gestreckt – so steht es da, das neue BMW 2er Cabrio und macht tierisch Lust auf Sommer. Vertrieben ist der Winter-Blues – das gleißende Licht der Januarsonne unter Texas‘ blassblauem Himmel spendet die ideale Beleuchtung für den Auftritt des jüngsten BMW-Sprosses. Schon im Stand verspricht der Nachfolger des 1er Cabrios Sportlichkeit und Agilität. Er zeigt deutlich mehr Präsenz, ist erwachsener. Kein Wunder: Die athletisch modellierte Karosserie ist sieben Zentimeter länger und drei Zentimeter breiter. Interessant: Der 2er ist nur fünf Zentimeter kürzer, aber zwei Zentimeter breiter als das einst so beliebte, letzte 3er Cabrio (E46C) mit Stoffverdeck.

Das Abnehmen und Aufsetzen der zur eleganten Linie passenden Stoffmütze gestaltet sich einfacher als je zuvor. Ein Knopfdruck (vorher waren es zwei) genügt, und das perfekt gedämmte, elektrische Verdeck des Viersitzers verschwindet (ohne Wulst) innerhalb von 20 Sekunden und bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h komplett im Kofferraum. Das Volumen des Gepäckabteils ist um 30 auf 335 Liter gewachsen (bei geschlossenem Verdeck), bei geöffnetem Dach bleiben noch 280 Liter übrig. Die optionale Durchladeluke zwischen Gepäck- und Passagierraum ist nun 45 Zentimeter statt 15 Zentimeter breit, sodass die gern als Maß genommenen zwei Golfbags problemlos transportiert werden können. Das Platzangebot vorne ist geräumig, hinten geht’s knapp zu.

Bei ersten Fahrten nahe des Formel-1-Kurses von Austin ist die BMW-typische Fahrdynamik nicht so recht erlebbar – wir müssen langsam fahren. Texanische Sheriffs lauern hinter Hecken und haben wenig Verständnis für deutsche Fahrfreude, die sich oft in hohen Geschwindigkeiten äußert. Dennoch ist nach Drücken der Starttaste sofort spürbar: Dieses Cabrio ist ein waschechter BMW. Enorm verwindungssteif, mit perfekter Achslastverteilung, hoher Sicherheit dank breiter Spur sowie tiefem Schwerpunkt. Und all dies natürlich mit Heckantrieb, der die präzise Lenkung vollkommen frei von Antriebseinflüssen arbeiten lässt. Riesig Spaß bereitet trotz aller Tempolimits bei der Kurvenhatz zwischen Viehweiden und verschlafenen Westernstädtchen der 228i mit seinem Turbo-Vierzylinder (245 PS) und dem satten Drehmoment von 350 Nm schon ab 1250 Touren. Das weich laufende Aggregat beschleunigt in sechs Sekunden auf 100, macht 250 km/h Spitze und empfiehlt sich als echte Alternative zum Sechszylinder. Der Direkteinspritzer ist kraft- und  temperamentvoll und harmoniert perfekt mit der blitzschnell schaltenden Achtgangautomatik. Nur der Auspuffsound wirkt etwas dünn – etwas mehr Blasmusik stünde dem Bayern ganz gut. Über das Fahrwerk zu reden, hieße „Eulen nach Athen tragen“. Es ist perfekt abgestimmt – angenehm straff, ohne unkomfortabel zu sein. Als Verbrauch registrieren wir 7,5 Liter – wenig mehr als die Norm von 6,8 Litern.

Zum Start am 28. Februar werden vorerst vier Motorisierungen angeboten: Die Zweiliter-Vierzylinder 220i (184 PS) für 35 350 Euro und der 228i (245 PS) für 39 550 Euro sowie das Topmodell M 235i (49 100 Euro) mit einem seidenweich laufenden Sechszylinder-Reihenmotor und 326 PS. Als Diesel bietet BMW den neuen Zweiliter 220d (38 050 Euro) mit 190 PS. Später folgen noch die zwei ebenfalls neuen Diesel 218d und 225d. Viele junge Fans warten jedoch auf den Einstiegs-Benziner 218i (32 200 Euro) mit 1,5-Liter-Dreizylinder und 136 PS. Genügt eigentlich – denn auch in ihm ist man dem Himmel ganz nah. (autour/khf)

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