Audi A5 TDI ultra – sparsam, aber nicht immer

Audi RS 6 Avant Die ultra-Modelle von Audi Die ultra-Modelle von Audi

Trotz gesunkener Kraftstoffpreise bleibt Spritsparen ein Dauerthema. Und alle Hersteller arbeiten daran, Verbrauch und CO2-Emissionen ihrer Fahrzeuge weiter zu reduzieren. Audi hat seine Bemühungen um größere Effizienz unter der Bezeichnung „ultra“ gebündelt. Fahrzeuge, die so „ausgezeichnet“ sind, stoßen maximal 120 Gramm CO2 pro Kilometer aus und fahren sparsamer als ihre Pendants ohne dieses Label – so der Anspruch. Der A5 TDI Spaceback (ab 38 650 Euro) muss nun beweisen, ob ultra hält, was Audi verspricht.

Unter der langen Haube des todschicken viertürigen Coupés (Gepäckraumvolumen zwischen 480 und 1283 Liter) arbeitet ein Zweiliter-Common-Rail-Diesel, dessen vier in Reihe angeordnete Zylinder via Direkteinspritzung (2000 bar Druck) mit Kraftstoff versorgt und mit einem Abgasturbo mit variabler Turbinengeometrie zwangsbeatmet werden. Zwei Katalysatoren und ein Dieselpartikelfilter sorgen dafür, dass hinten mehr oder weniger nur heiße Luft herauskommt – saubere, versteht sich. Das muntere Triebwerk aktiviert 163 PS und stellt ausreichend Kraft (maximal 400 Nm) zwischen 1750 und 2750 Touren bereit. Sicherlich ist der A5, der leer 1,6 Tonnen mit sich rumschleppt, mit einer Beschleunigung auf 100 in 8,6 Sekunden und der Spitze von 221 km/h kein Temperamentsbolzen. Will er auch nicht sein. Denn das Prädikat „ultra“ steht für Sparsamkeit und Zurückhaltung – auch auf dem Tacho.

Das Kapitel Verbrauch liest sich – wie so oft – nur auf geduldigem Papier recht gut. Dort, auf dem Datenblatt, steht, dass der A5 Spaceback nach Norm 4,3 Liter (111 g/km CO2) verbrauchen soll. Nun, wer mit leichtem Fuß das Gaspedal sanft und behutsam streichelt und sich ausschließlich auf wenig befahrenen Landstraßen bewegt, der mag diesem Wert eventuell nahe kommen. Das wirkliche Leben aber sieht anders aus – und der Verbrauch auch. Im Test schluckte der A5 Spaceback im Schnitt 5,8 Liter. Nicht schlecht, aber auch nicht gut genug. Schnelle Autobahnfahrten übrigens produzieren im Verbrauch eine Acht vor dem Komma.

Sicherlich soll das Prädikat „ultra“ nicht schlecht geredet werden. Denn dahinter steckt ja tatsächlich viel Hirnschmalz von Ingenieuren – und nicht nur Marketing. Beispiele: So sind alle in bewährter Leichtbauweise produzierten Ultra-Modelle mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet, das an Ampeln und im Stau den Motor abstellt und ihn selbsttätig wieder startet. Die sogenannte Rekuperation speichert Energie beim Bremsen und setzt sie beim Beschleunigen wieder frei. Die Sechs-Gang-Handschaltung besitzt sehr lang übersetzte hohe Gänge – das spart Sprit bei höherem Tempo. Niedrige Gänge sind zu Gunsten der Spritzigkeit kurz übersetzt. Das Fahrerinformationssystem zeigt die günstigen Schaltpunkte an. Und schließlich wurden alle Ultras im Windkanal aerodynamisch überarbeitet und fahren auf rollwiderstandsreduzierten Reifen.

Lobenswert ist all dies. Und in der Summe auch effektiv – in Theorie und auf dem Rollenprüfstand. Letztendlich aber entscheidet über den sparsamen Verbrauch der Mann oder die Frau am Steuer – mit etwas Verstand, vorausschauendem Fahren und sensiblem Gasfuß. (autour/khf)

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